Jetzt mache ich hier einen quasi auf Watzlawick und kann auch nicht nichts sagen. Wie es der Zufall will, kann auch ich nur bis zum Jahre 2009 reden (Anmerkung: Ich war Student von 2005 bis 2009 am Studiengang Journalismus und Unternehmenskommunikation an der FH Joanneum Graz). Folglich bleibt es mir verwehrt, einen objektiven Kommentar zu verfassen, doch die gezwungenermaßen subjektive Seite liegt mir ohnedies mehr.
Als Mensch fällt es mir schwer den gesamten Kosmos der österreichischen Medienszene zu überblicken, daher versuche (!) ich mich von allgemeinen Äußerungen fernzuhalten. Ob die FH im Sinne dieser „Medienszene“ nur Quotenvieh und Fachidioten ausbildet kann ich weder bejahen noch verneinen, aber eine Sache nur nach ihrem Produkt alleine zu bemessen grenzt fast schon an sträfliche Vernachlässigung. Wenn wir den Zeitstrahl entlang ein wenig in die Vergangenheit reisen, dann wird uns – alleine am Beispiel FH Joanneum Graz – klar werden müssen, dass eine FH nicht nur eine FH für sich alleine darstellt, sondern ein Produkt massiver Einflüsse allerlei Couleur darstellt. Von daher sollte die primäre Frage gar nicht lauten „Bildet die FH gute Journalisten aus?“ (was sie, nebenbei gesagt wohl tut, Stimeder sei ein wenig mehr Bedacht und Umsicht eingeflüstert), sondern der Fairness halber „kann die FH Joanneum trotz des Ränkespiels der wirtschaftlichen und politischen Einflussnahme Absolventen zu Tage fördern, die sich nicht den schmierigen Gegebenheiten der Quotenprostitution ergeben, sondern mit Weitblick daran arbeiten, eben diese auszutrocknen. Und die Antwort ist – subjektiv – „Definitiv!“ Wenngleich es beim Versuch bleiben wird, doch das ist nicht das Problem der Ausbildung und überhaupt eine andere Geschichte. Aber darüber wollte ich eigentlich keine Zeile verlieren.
Worüber ich eigentlich schreiben wollte: Heinz, du hast die Frage gestellt, ob DU Quotenvieh ausbildest. Ich nehme diese Frage wortwörtlich und möchte – wieder subjektiv – darauf antworten: Das hast DU nicht. Von allen Lehrenden an der FH, und ich möchte betonen, dass ich sie mit wenigen Abstrichen alle bewundert und ihre Ausführen sehr genossen habe, bist du derjenige, der die Studenten wohl am meisten über den Tellerrand blicken lässt. Du hast mich auf so viele Pfade gesetzt, gar nicht so sehr mit dem was du unterrichten musstest, sondern mit dem, was du uns lehren wolltest. Ich hoffe ein jeder versteht diesen feinen aber bedeutenden Unterschied. Einzig die Verwunderung beim Lesen deiner Zeilen bleibt, denn ich kann nicht verstehen, warum du nur im Geringsten an dir zweifelst? Alleine deine Antwort zeigt ja schon – wieder ganz nach Watzlawick –, dass du scheinbar Zweifel hegst. Unbegründet, denn ein Lehrender deines Kalibers sollte es mit dem Spruch halten: „Was kümmert es die Eiche, wenn sich die Sau daran reibt?“
Und im Übrigen denke ich, dass Stimeders Interview nur der Quote dient.