Ganz unabhängig davon, ob die Protestreaktionen emotional sind, begründet oder unbegründet, entsetzt und überrascht es mich doch, auf welch autoritärem Weg diese Entscheidung von den Verantwortlichen getroffen wurde und jetzt durchgesetzt werden soll. Es ist mir schleierhaft, warum Betroffene im Entscheidungsprozess ausgeklammert werden. Zählen deren Bedenken, Argumente und Erfahrungen gar nicht? Ich muss meinem Professor Heinz Wittenbrink absolut zustimmen, wenn er davon schreibt, dass die Vorgehensweise von Bildungslandesrätin Vollath nicht nur autoritär, sondern auch unpolitisch ist. In meinen Augen sind zudem überzeugende Argumente für diese Verlegung äußerst dünn gesät. Erste Reaktionen auf den entfachten Protest haben, wenn ich da zum Beispiel an den hilflos wirkenden Kommentar der Bürgermeisterin aus Kapfenberg denke, wenig Inhalt. Brigitte Schwarz meint, die Kritik an den Plänen resultiere aus dem „Neid der Zentralisten“. Ich glaube kaum, dass Neid die Emotion ist, die Studenten und Professoren zum Handeln bewegt. Vielmehr machen wir uns Sorgen um unsere Zukunft bzw. fragen uns, warum das denn bitte nötig sein soll. Und wirklich beruhigende und einleuchtende Antworten sind noch nicht gekommen! Und wenn LR Vollath damit argumentiert, dass es sich nicht um eine Verlegung in die Wüste Gobi handle, dann ist das auch kein Argument dafür, dass wir unsere Zelte in Graz abbrechen.
Im Sinne aller Beteiligten hoffen ich, dass die weitere Diskussion sachlich und respektvoll und im Dienste der Sache weitergeführt wird.