Lieber Herr Wittenbrink, mit Freude habe ich ihren Blog zu Greenblatts Buch über Lukrez und Poggio gelesen. Aber: wär‘ doch ganz nett gewesen, gerade weil Sie Greenblatts Buch auch als eine Geschichte der Schreibens gelesen haben, wenn Sie irgendwo irgendwann darauf eingegangen wären, dass dieses Buch, das Sie offensichtlich mit so viel Freude und Gewinn gelesen, zum zweiten Mal geschrieben, nämlich übersetzt wurde. Natürlich ist „Die Wende“ (mir behagt dieser Titel nicht, aber es gibt für „The Swerve“ keine packende, nämlich titelfähige Übersetzung, zumindest habe ich sie nicht gefunden und Siedlers Marketingleute haben auch so ihre Ideen) Greenblatts Buch. Dass es Sie begeistern konnte und mit ihnen rund 40.000 deutsche Leser, hat, da bin ich uneitel sicher, mit meiner Übersetzung zu tun. Und mich ärgert immer wieder, dass bei Sachbüchern die Mitwirkung der Übersetzer, und auf unsere verborgene Art sind auch wir dann „Autoren“, so gut wie nie — nur wenn wir „Fehler“ machen — erwähnt wird. Eine Gedankenlosigkeit.
Ich würde mich freuen, wenn Sie bei Ihrem nächsten Blog über (übersetzte) Bücher daran denken würden.
Freundlich grüßt Klaus Binder