ich halte second life für eine ambivalente sache: einerseits ein experimentierfeld, in dem neue kommunikations- (und meinetwegen auch business-)formen erfunden und erprobt werden können, anderseits der – durchaus gehypte – turf für geschäftemacher und profiteure.
Wenn in einem virtuellen szenario schon die bild-zeitung beginnt, alles zuzuschei*en – oder sagen wir es zivilisierter: alte geschätsmodelle zu reproduzieren -, dann verliert der neue Ansatz an reiz und nutzen.
ich finde auch (aus zugegeben marginalen eigenen praktischen einsichten in second life), dass sl die grenzen der kommuniktion im real life und im web (wenn diese trennung der differenzierung wegen erlaubt ist) zu wenig sprengt, dass zu wenig neues geboten wird, das sich nicht auch mit den bisher bekannten bordmitteln umsetzen ließe. es fehlt mir auch, und das ist mein eigentlicher kritikpunkt an sl, das notwendige maß an selbstreflexion. gerade von den unternehmen (z.t. big players), die sich zuletzt in sl breit gemacht haben) wird das als nichts anderes als ein weiterer markt gesehen, in den man dank praller kriegskassen hinein klotzen kann.
und von einer „humankind extended“ kann ich in sl leider nichts entdecken – aber das ist wohl ein problem meines grenzenlosen optimismus 🙂