Weils grad passt, an eine frühere Diskussion anknüpft (auch wenn sich manche von Liessmann auf den Schlips getreten fühlen):
„Seit kurzer Zeit leben wir in der Wissensgesellschaft, die sich durch „Wissensmanagement“ und „wissensbasierte“ Tätigkeiten auszeichnet. Was ist denn aus der Dienstleistungsgesellschaft geworden?, höhnt Konrad Paul Liessmann in seiner „Theorie der Unbildung“. Der Wiener Philosoph hält das aktuelle Label für Blendwerk: Die Wissensgesellschaft sei eine „Desinformationsgesellschaft“ und wir auf dem Weg in die „Kontrollgesellschaft“.
Liessmann wehrt sich gegen die INDUSTRIALISIERUNG und ÖKONOMISIERUNG von Schule und Universität. … Die Veränderungen im Gefolge von Pisa und europäischer Hochschulreform „demolierten“ nur. Auf die Reform folge bald die Reform der Reform, was enorme Kräfte binde. “
„Am Beispiel Immanuel Kants erläutert Liessmann die Grenzen universitärer Qualitätskontrolle. Kaum war Kant zum Professor ernannt worden, hörte er auf zu publizieren, um nach zehn Jahren des Schweigens mit „Kritik der reinen Vernunft“ ein Werk zu veröffentlichen, dessen Bedeutung seine Zeitgenossen nicht verstanden haben. Da stellt sich die Frage, wie geniale Leistungen gefördert werden können, wenn betriebswirtschaftliche Gesichtspunkte den universitären Alltag bestimmen sollen.“
http://www.sandammeer.at/rezensionen/unbildung-liessmann.htm
http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2007/01/06/a0205