Schützenhöfer übergibt den Vorsitz an Erwin Pröll.

Leitet über zum Bericht des Parteiobmanns. Wieder, wie am Anfang, Musik — Rondo Vienna und Barbara Helfgott. Die Intro hört nicht auf. „Lieber Wolfgang, wir meinen das nicht persönlich“. Die ewige Wiederkehr des Wohlfühlsounds? Jetzt beginnt Barbara Helfgott… „Music of the future“…

Das Stück – bisher der Höhepunkt des Ereignisses, wirkungsvoller als die Reden: pathetisch, eine Mischung unterschiedlichster Stile, immer etwa abgesoftet, für mich auch etwas zu laut. Lange Steigerungen, Angst vor dem Aufhören der Stimmung. Die vorsichtig erotisch inszenierten Musikerinnen auf beiden Bildschirmen. Anhaltender, lauter Applaus.

Harter Kontrast. Jetzt das routinierte Understatement Wolfgang Schüssels.

„Wir waren nie eine schweigende Kirche.“

„In einer globalisierten Welt fällt der zurück, der nur stehen bleibt, und wir sind vorausgegangen“.

Schüssel leitet die Nach-Schüssel-Ära ein. Schnell der Akzent darauf, dass nicht alle mitgenommen worden sind. Ökonomie nur Instrument, hat nur dienende Funktion (Applaus, erst leise, dann deutlich). Es dauert etwas bis nach dem Halbsatz „eine wunderschöne Zeit“ der geplante Applaus einsetzt.

Schüssel blickt auf seine Amtszeit zurück. Erstes Thema Europa. Die Balkankriege. Aufnahme von Füchtlingen. „Wer nicht Sicherheit exportieren will… wird früher oder später Unsicherheit importieren.“ Der etwas zu schwierige Slogan – nicht untypisch für Schüssel.

Schüssel erklärt, fast wirbt er für seine Politik. „So macht man das!“

„Wir haben das Budget saniert“… Die Schilderung der wirtschaftlichen Erfolge geht im Beifall unter.

Verdoppelung der Forschungsausgaben, Selbständigkeit der Universitäten, Fachhochschulinitiative, 25-Schüler-Klassen als Erfolge, Forderungen der ÖVP

Pensionsreform. Schüssel hat das Publikum jetzt hinter sich, oder eher hinter seinen Erfolgsmeldungen. Bedauert vor allem, dass es nicht gelungen ist , die ÖVP als Familienpartei darzustellen.

Sicherheitspolitik, Nennung von Prokop und dann Platter. „Das Bundesheer braucht unsere Unterstützung“ – langer, lauter Beifall.

„Die Wirtschaft kommt zuletzt“ – auch hier, bei seinem Lieblingsthema“ erklärt, wirbt Schüssel, rechtfertigt sich beinahe.

Jetzt kommt er zu sich. (Topos der affektierten Bescheidenheit…) „Ich allein kann goanix.“. Team, Taus, Mock, Riegler… Clubobmänner als wichtigste Mitstreiter. Die Generalsekretäre… Hier betonte Hervorhebung der Beiträge der Generalsekretäre zur Modernität. Webauftritte, Second Life.

Dankeschön an Stellvertreter…Klasnic, Gehrer „Grasser wird es sicher leichter haben und auch mehr Geld verdienen, aber lustiger hat er es bei uns gehabt“.

„Persönlicher Stil… Ich bin immer wie ein Hirtenhund um die Herde gekreist“. Schüssel II als erstes paritätisch besetztes Kabinett. Hoher Anteil junger Abgeordneter. „kein Wunder, dass wir bei den Jungen die Nummer 1 sind“.

Nun zum Höhepunkt – dem Angriff auf den Koalitionspartner. Bezug auf das Diktum von der Verlotterung der Sitten. „Wenn heute immer noch diese Sprache gepflegt wird, dann ist es Zeit aufzustehen“ Der bisher längste Applaus. Verwis auf die Mißerfolge und Skandale der SPÖ. „Von diesen Leuten brauhen wir keine moralischen Belehrungen“.

„Dieses Wort war wichtig und das kann ich machen…. …damit ihr seht, dass es nowendig ist, Wahlkämpfe als Kämpfe zu führen.“

Erwähnt die „Fragen der Journalsiten.: „1.:Warum bleibt der Wolfgang Schüssel?“ Wird nicht wirklich beantwortet. „Wer sich zu gut ist, in die zweite Reihe zurückzutreten, war auch für die erste nicht geeignet.“ Jetzt betont er sogar, dass die neue Posiion ihn selbst diszipliniert, im Gegensatz etwa zum grantelnden Kreisky.
esamtschule, Tagesheime)

Was neu ist, ist das herangehen an die täglich neuen Pobleme die auf uns hereinstürzen. (Rhetorisch ist das eigentlich sehr schwach)

Dritte Frage: Warum Willi Molterer? „Drei ganz große Herausforderungen:“

  1. Demografische Situation
  2. Standhalten im internationalen Wettbewerb
  3. Klimawandel

„Keine politische Bewegug in Österreich ist auf diese Fragen so vorbereitet wie die ÖVP, kein Politiker so wie Willi Molterer.“ Molterer als Familienvater… als Umwelt und Landwirtschaftspolitiker…als Finanzpolitiker (Doppelbudget).Molterer in Großaufnahme auf der Leinwand.

„Kairos“, Molterer als der richtige Mann im richtigen Augenblick.

„Ich vertraue ihm 100 % was die Parteiführung betrifft, was die Staatsführung betrifft, was die Fähigkeit betrifft, das Kanzleramt zurückzuerobern.

Glückwunsch und Kuss für Molterer. Die Delegierten klatschen im Stehen, mit Drummer-Begleitung, jetzt rhythmisch.

Molterer auf dem Podium, Jubel der Delegierten, Schulterklopfen und Bussis der Granden und Grandinnen auf den Bildschirmen…

Pröll dankt Schüssel.

Jingle, alle StellvertreterInnen auf die Bühne, Schüssel erhält als Geschenk einen Cello-Bogen.

Übergabe des Vorsitzes an Herwig von Staa. Tagesordnungspunkt Wahlen.

Stellvertreter werden gefeaturet. (Bin hier zu inkompetent für Applausastrologie. )

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