Ein vorsichtiges Zwischenresümee, während der „Tagesordnungpunkt Anträge“ beginnt und nur auf wenig Interesse bei den Delegierten stößt:

Ich nehme den Parteitag vor allem als Inszenierung wahr, vielleicht ist das ein zu akademischer Ausgangspunkt. Als Inszenierung eines Neuanfangs überzeugt die Veranstaltung. Der Unterschied zwischen Schüssel und Molterer, nicht in den Inhalten, sondern im Stil und der Formulierung, ist für mich frappant. Der dozierende, immer Recht habende Schüssel, der rhetorisch den Unterschied zwischen sich und seinem Publikum betont — und Molterer, ein Rhetoriker der Nichtrhetorik, der sich als einer der Delegierten präsentiert und seinen Auftrag an sie weitergibt. Überzeugend inszeniert ist auch die „Erweiterung der Mitte“, die Akzentuierung von Frauen-, Familien- und ökologischen Themen. Präsentiert wird eine integrierende Partei, die auf soziale und ökologische Themen setzt, wo sie für breite Gruppen spürbar werden. Die ÖVP stellt sich sehr geschickt als aufgeschlossene Mainstream-Partei dar.

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