Ein sehr schöner Artikel. Nur einen Einwand hätte ich: dass ein Blog-Artikel kein wissenschaftliches Elaborat ist, dürfte jeder verstehen, der schon mal eins verfasst hat. Deshalb finde ich die Beobachtung interessant, dass dies – was ohnehin keiner leugnen würde – überhaupt betont wird. Dies wirft dann ein Schlaglicht auf eine Wissenschaft wie die Soziologie und die Bedingungen, unter denen „irgendetwas“ als wissenschaftlich überhaupt bemerkbar wurde, was sich übrigens nicht nur bis ins 19. Jahrundert zurück verfolgen lässt. Wenn man auch sicher sagen kann, dass dies der Entstehungszeitraum der Soziologie war, so wird man doch auch vermuten können, dass die Soziologie als Formbildung schon als Medium in der Ausdifferenzierung der modernen Gesellschaft angelegt war und ohne Massenmedien niemals entstehen konnte. Darum stellt sich auch die Frage, was aus einer Soziologie werden könnte, wenn nun ein bestimmtes Medium sich selbst als ein Soziales beschreibt; daher wohl auch die Irritation um die Frage, ob man vielleicht besser von einem viralen Medium sprechen sollte, um den Unterschied zwischen soziologischer Selbsbeschreibung und der Selbstbeschreibung eines Mediums zu markieren.
Ich werde in einem eigenen Blogartikel wohl noch mal auf diesen Post zu sprechen kommen…