Mir ging es insbesondere um die Frage nach den „Chancen auf dem Arbeitsmarkt“: Und genau diesbezüglich halte ich HTML nicht für eine Ausschlag gebende Fähigkeit. Wer eine Anstellung als Journalist sucht, wird kaum in die Verlegenheit kommen, am HTML-/CSS-Code der Website zu arbeiten (und wird dies auch eher nicht als seine Stärke ansehen oder anstreben). Das Verständnis der Strukturen und Zusammehänge erscheinen mir hier weitaus vorteilhafter. Oder eben sehr konkrete Fähigkeiten im Bereich der Contentproduktion – über den Text hinaus.
Wenn es um Selbständigkeit, ein individuell betreutes CMS etc. geht, mag es möglich sein, das diese Kompetenz relevant wird. Tatsächlich stellt sich allerdings auch dann die Frage, ob der Einkauf entsprechender, professioneller Fähigkeiten nicht sinnvoller ist? Wer Content produzieren möchte, also die vornehmste Aufgabe des Journalisten anstrebt, sollte sich m.E. insbesondere auf diese Fähigkeit konzentrieren. Stärken stärken und nicht mit den Kernkompetenzen von HTML-Codern, Designern und Layoutern oder gar Programmierern konkurrieren.
Was die „grundlegenden Techniken“ des Internets oder Webs angeht, bin ich mir nicht ganz sicher, ob HTML Priorität Nr. 1 haben sollte, wenn es um ein allgemeines Verständnis geht? HTML hat letztendlich wenig mit der Struktur (technisch und technisch bedingt auch der Nutzung) des Netzes zu tun. Ganz im Gegenteil sind es doch vielmehr die Protokolle, welche etwa die Dezentralität und grundlegend alle Services ermöglichen. HTML als reine Seitenbeschreibungssprachen befindet sich schon auf der nächst höheren Ebene, definiert also gerade nicht die grundlegenden Möglichkeiten. Und genau hier vermisse ich immer öfter ein zumindest basales Verständnis.
Der Vergleich mit der Musik ist grundsätzlich stimmig. Ich würde allerdings die Notenschrift eher mit den Protokollen vergleichen, HTML mit einem Instrument.