So macht man jemand fertig: Korruption und Manipulation an der FH Joanneum?. Die Leute, die unseren Studiengang und seinen Leiter diskreditieren wollen, haben das Organ gefunden, das ihren ethischen Substandards entspricht: die Krone. Wäre der Kontext nicht so fatal: Der Studiengang könnte stolz darauf sein, dass seine Gegner dieses Revolverblatt zu ihrer Plattform machen. Wenigstens hat die Kleine Zeitung noch so rechtzeitig Wind von der Sache bekommen, dass die Krone nicht allein berichten konnte: Revancheakt gegen Leiter des Journalismus-Lehrgangs?. Claudia Gigler stellt die wichtigsten Fakten richtig.
Ich muss zu dieser Angelegenheit Stellung nehmen—weiß aber noch nicht wirklich, wie. Die Artikel in der Krone und der Kleinen sind für Außenstehende unverständlich. Hintergrund sind Angriffe gegen unseren Studiengang, die von einem ehemaligen Lehrenden ausgehen, der im vergangen November gekündigt wurde. Er musste nach heftigsten Konflikten mit Studenten und Kollegen (darunter mir) gehen. Studierende hatten gegen die Inhalte seines Unterrichts, vor allem aber gegen seinen autoritären Stil protestiert. Ein ganzer Jahrgang hatte sich geschlossen geweigert, seine Lehrveranstaltungen weiter zu besuchen.
Seitdem geht der ehemalige Kollege gerichtlich gegen die Kündigung vor. Unmittelbar nach seiner Kündigung begann außerdem eine Kampagne gegen den Studiengang—leider auch mit Unterstützung aus dem Haus. Interne Unterlagen wurden (z.T. von einem im Auftrag des früheren Kollegen agierenden Anwalt) allen zugespielt, die in irgendeiner Weise Einfluss auf unseren Studiengang und seinen Leiter haben könnten, so dem Fachhochschulrat, dem Aufsichtsrat der FH und dem Wissenschaftsministerium, anonym inzwischen auch den Mitgliedern einer Kommission zur institutionellen Evaluierung der FH. Zu diesen Unterlagen gehören Dokumente über das Revisionsverfahren gegen den Studiengang, das in unmittelbarem Zusammenhang mit den Konflikten ausgelöst wurde. (Zu diesen Unterlagen gehören auch Dokumente, die mich persönlich als Spalter des Studiengangs, Feind des Journalismus und Opportunisten gegenüber den Studenten darstellen. Ich bin also, wie ich gerne zugebe, befangen.) Die Anzeige, von der die steirischen Zeitungen heute berichten, gehört in den Kontext dieser Kampagne—unabhängig davon, wer unmittelbar für sie verantwortlich ist.
Ich möchte schon seit Langem über diesen Komplex schreiben, und ich werde es in den kommenden Tagen ausführlicher tun. Ich weiß, dass ich damit juristische Schritte gegen mich riskiere, und dass ich möglicherweise dem Vorwurf Nahrung gebe, ich hätte den früheren Kollegen „gemobbt“. Ich glaube aber, dass diese Geschichte—endlich—ganz in die Öffentlichkeit gehört. Wenn wir den Hintergrund dieser Kampagne nicht aufdecken, riskieren wir, dass die Reputation des Studiengangs dauerhaft leidet.