Anfang der vergangenen Woche war ich auf der re:publica. Ich habe vor allem Sessions zur Information und Desinformation über die Klimakrise und die mit ihr verbundenen Krisen besucht. Ich bin auf viel Neues gestoßen, aber ich kann noch kein persönliches Fazit daraus ziehen. Mir ist nicht klar, ob und wie sich die vielen Vorträge und Diskussionen, die ich mitbekommen habe (die meisten von ihnen kann man auf YouTube ansehen) als Teile des Events verstehen lassen, zu dem sie gehören: Die re:publica ist ja nicht nur eine Sammlung interessanter Einzelinhalte, sondern ein Treffen der Szene, die an digitaler Kommunikation und an demokratischer Politik interessant ist. Als Besucher habe ich eine kommentierte Wasserstandsmeldung dazu erwartet, wo sich die digitale Öffentlichkeit gerade befindet. Aber die Meldung schält sich für mich noch nicht aus den vielen Kommentaren heraus, die ich bisher gehört und gesehen habe.

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Ich habe mir gestern Johannes Hanos Doku über Trump und Musk (Hano, 2025) angesehen und auch den vollständigen Standard-Podcast mit Hano angehört (Retschitzegger, 2024; auf die Kurzversion hatte ich schon hingewiesen). Hanos Recherchen zufolge ist es so gut wie sicher, dass Trump über Jahrzehnte vom KGB und seinen Nachfolgeorganisationen „kultiviert“ wurde, dass das Umfeld amerikanischer Tech-Oligarchen mit Agenten durchsetzt wurde und dass es mehrere Gespräche zwischen Musk und Putin gab (was beide abstreiten). Hanos Hauptaussage ist, dass Trump, die Tech-Bros und die russische Führung Verbündete in einem konsequenten Kampf gegen die westliche Demokratie sind, dem sich nur noch ein vereintes Europa wirksam entgegenstellen könnte.

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Auf dem Rückweg von der 50-Jahrfeier meines Abitur-Jahrgangs vor einer Woche habe ich in München Station gemacht und am Montag die Foto-Ausstellung Civilization in der Kunsthalle besucht. Mir gingen noch die Gespräche mit meinen Mitschülerinnen und Mitschülern durch den Kopf. Fast alle von ihnen hatte ich 50 Jahre nicht mehr gesehen. Am Sonntagmorgen haben einige von uns noch zusammen in eine Hotel gefrühstückt. Es war uns, glaube ich, allen klar, dass die Generation, die jetzt 20 ist, vor Krisen steht, die der laufend wachsende Wohlstand, die materielle Sicherheit und auch die Realititätsverdrängung unserer Generation zu einem großen Teil verursacht hat.

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