Kleinere Texte des Soziologen Jan van Dijk gelesen, v.a. Outline of a Multilevel Theory of the Network Society. Van Dijk hat als erster oder einer der ersten den Terminus „Network Society“ verwendet. Er tritt ein für eine „Multilevel Network Theory“, die nicht nur physikalische, biologische, neuronale, soziale und mediale Netzwerke zusammen analysiert, sondern auch Netzwerke auf der Mikro-, Meso- und Makroebene. Van Dijk verknüpft seinen eigenen Ansatz im Detail mit der soziologischen Tradition der Netzwerk-Analyse, die man sich über ihn, wie mir scheint, sehr gut erschließen kann. Er wendet sich gegen die Verwechslung von Netzwerken als Formen mit der sozialen „Substanz“, wie er sie Manuel Castells vorwirft. (Er spricht hier auch von „reification“.)
Van Dijk bezeichnet Netzwerke als anpassungsfähige „relativ offene Strukturen“, die immer wenigstens drei „relativ geschlossene Strukturen“ integrieren. Grundlegende Funktionen aller Netzwerke — und die Ursache ihrer Anpassungsfähigkeit — sind Interaktion, Variation und Selektion.
Van Dijk argumentiert sehr differenziert und vor dem Hintergrund einer sehr komplexen Theorie, so dass sich seine Thesen kaum nach einer ersten und oberflächlichen Lektüre resümieren lassen.
Ich beschäftige mich mit van Dijk, weil mich interessiert, wie sich die Verwendung sozialer Medien „evaluieren“ lässt. Im folgenden ein paar Zitate van Dijks, die in diesem Zusammenjang möglicherweise interessant sind: