DrupliconAm Wochenende intensive Beschäftigung mit Drupal. Ich möchte Drupal in einer Lehrveranstaltung verwenden. Ziel ist, dass jeder Student und jede Studentin (angehende Journalisten und PR-Leute, keine technischen Fachleute) eine eigene komplexe Site einrichten und administrieren kann. Ich bin gespannt, ob das gelingt! Drupal zu installieren und Inhalte zu erstellen ist tatsächlich ausgesprochen einfach. Mich reizt außer der Einfachheit vor allem das Konzept von Drupal, zum Beispiel die Organisation aller Inhalte als Knoten und die Integration von Taxonomien.

Ich lese im Augenblick Michael Gieseckes Der Buchdruck in der frühen Neuzeit. Giesecke beschreibt die Einführung des Drucks mit beweglichen Lettern und seine Folgen bewusst in Analogie zur Einführung der digitalen Informationstechologie in der Gegenwart.

GieseckeMich interessiert nicht so sehr der systemtheoretische Ansatz der Arbeit — ich bin mir gar nicht sicher, ob es sich bei Giesecke wirklich um Systemtheorie handelt. Mich interessieren vor allem die zahlreichen zitierten Quellen darüber, wie die Zeitgenossen den Buchdruck wahrgenommen haben. Bisher war ich immer davon ausgegangen, dass der revolutionäre Charakter des neuen Mediums in der frühen Neuzeit nicht so verstanden wurde, wie man ihn von heute her erfassen kann. Das lässt sich, wenn ich Giesecke richtig verstehe, so nicht aufrechterhalten; bereits im 15. Jahrhundert wurde Gutenberg als Wegbereiter von Wissenschaft und Bildung gefeiert.

In der Wikipedia gibt es einen ausführlichen Artikel über das Buch mit Links zu Rezensionen.

Dieses Posting ist möglicherweise sehr kryptisch und sicher viel zu allgemein. Ich suche eine Antwort auf die Frage: Welcher Untertitel passt zu diesem Blog? Was tue ich hier eigentlich, oder besser: Was sollte ich tun? Was will ich tun? Ich denke darüber intensiver nach, seit ich vor ein paar Tagen auf das Konzept des Konnektivismus gestoßen bin. In den (wenigen) Texten, die ich bereits dazu gelesen habe, finde ich Ideen ausdrücklich formuliert finde, die mir selbst mehr oder weniger vage seit Jahren durch den Kopf gehen.

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It (the Web, hw.) worked because it was valuable, in a novel way. The value added by the Web is the unexpected re-use of information. People learned that if they went to the trouble of putting something on the Web for some reason, that others would benefit later in ways they never anticipated. [Tim Berners-Lee: The Mobile Web.]

Daran lassen sich viele Ideen anschließen. Das Web erlaubt Anschlusskommunikation in einem Maß, das es noch nie gegeben hat, und wie es sie vor allem nicht bei Medien gegeben hat. Man kann so z.B. erklären, worin der Sinn von News-Applikationen besteht: Sie sind technische Werkzeuge, um Nachrichten wiederverwenden zu können. Die Wiederverwendbarkeit ist auf der Ebene der Formate eine der wichtigsten Eigenschaften von Microcontent. Der Wert des Inhalts liegt darin, was sich aus ihm machen lässt, deshalb passen fertige Texte nicht ins Web.