Die Uni Leipzig publiziert die Ergebnisse der Onlinebefragung „Zukunft des Journalismus“. Erster Satz der Zusammenfassung:

Die Aufgabe der Journalisten, Kritik und Kontrolle zu üben, verliert an Bedeutung. Wichtiger wird es, eine Rundum-Orientierung sowie Lebenshilfe und Nutzwert zu geben: So sehen Deutschlands Journalisten ihre eigene berufliche Zukunft

Michael Haller, der die Arbeiten leitete, will die Studie in einer Buchveröffentlichung kommentieren. Wie immer man die Aussagekraft solcher Befragungen einschätzt — sie informieren über den Markt, den Ausbildungsangebote für Journalisten bedienen. Allerdings dürften sich aus den Einschätzungen der Befragten und Betroffenen kaum Aussagen über die tatsächliche weitere Entwicklung des Journalismus ableiten lassen. Sind eigentlich vergleichbare Studien vor 20, 30 oder 40 Jahren durchgeführt worden? [via Journalismus.com]

medienrauschen:

Die Medienanstalt Berlin Brandenburg hat sich dafür entschieden, die UKW-Frequenz 100,6 in der Hauptstadt der „Netzeitung“ und Tim Renners ‚Motor Music‘-Sender zu geben.

Die Netzeitung schreibt dazu:

Beide Anbieter planen, den Möglichkeiten des Podcasting signifikaten Raum einzuräumen. Diese Technologie ermögliche die qualifizierte Mitwirkung der Hörer.

Ein Impuls, endlich an der FH mit Podcasts zu beginnen…

Technorati Tags:

Wired News berichtet über das Projekt Pajamas Media, einen Digest von Qualtitätsblogs und traditionellen Nachrichtenquellen; die Auswahl der Nachrichten übernimmt eine Redaktion. Die Firma präsentiert sich selbst als a new blogging venture designed to bring together top online writers, journalists and commentators under a single umbrella (Pajamas Media: Press Room) und versucht wohl vor allem, aus neuen Medien mit alten Methoden Geld zu machen [via Schockwellenreiter].

Auch wenn sich prominente Blogger an dem Projekt beteiligen – Pajamas verspricht nicht den Pep, der zur Blogosphäre gehört. Kommerziellen Erfolg dürften eher Communities von Bloggern haben, die zusammen für redaktionelle Qualität stehen. Assoziationen von Bloggern, die sich eine hohen Reputation erworben haben, könnten schon bald die Funktion traditioneller Qualitätsmedien übernehmen. Wie eine Zeitungsredaktion wären sie dazu in der Lage, Informationen zu filtern und für ihre Publikum zu interpretieren.

Udell verweist in What is the difference between TV, radio, and newspapers? auf den Artikel Making a routine of citizen journalism. Darin beschreibt er, wie er eine Überschwemmung in seinem Heimatort dokumentiert. Er kommt zu dem Ergebnis:

Eventually, the gathering of basic documentary evidence won’t be, in and of itself, a special act of citizen journalism. It will just be routine. With lots of eyes and ears on the ground, and a network to connect them, everyone — first responders, journalists, and citizens alike — will cope better with crises.

Zu den technischen Voraussetzungen dieser Art von Journalismus gehören nicht nur Aufnahmegeräte und eine schnelle Internetverbindung. Dienste wie MSN Virtual Earth, Google Local und das auf den Google Maps aufbauende GMaps Pedometer ermöglichen es dem Reporter, die eigenen Beobachtungen geografisch zu verorten – und der Benutzerin, die Informationen miteinander zu verknüpfen, die sie aus verschiedenen Quellen erhält. (Sender und Empfänger arbeiten mit denselben, immer zugänglichen Archiven und Datenbanken.)