Yahoo will mit einer eigens dafür geschaffenen Multimedia-Website in die Kriegsberichterstattung einsteigen. Das berichtet die New York Times. Dafür hat der Chef von Yahoos Mediengruppe, Lloyd Braun, mit Kevin Sites einen ausgewiesenen Experten angeheuert, der als Korrespondent und Produzent bereits für CNN und NBC gearbeit hat. Er wird auf „Hotzone“ ab dem 26. September über seine diversen Reisen in Krisengebiete berichten…
Die New York Times bezeichnet Hotzone als Yahoos first big move into original online video programming
. Sites wurde international durch ein Video bekannt, das zeigt, wie eine US-Soldat in Falluja einen offensichtlich unbewaffneten gefangenen Iraker erschießt.
Yahoo erläutert das Angebot auf der Hotzone-Site und präsentiert Sites (mit dessen eigener Prägung) als Solo Journalist
(SoJo
). Sites soll über ein Jahr jeden bewaffneten Konflikt auf dem Globus dokumentieren und in Texten, Videos, Photos, Audios und mit interaktivem Chat ein forum for information and involvement
schaffen. Eine ausführliche Declaration of Principles
verweist auf den Code of Ethics der Society of Professional Journalists.
Geschäftemacherei? Sicher – aber doch nicht mehr als bei anderen Medien, die den Krieg verkaufen. Yahoo präsentiert sich als journalistisches Medium und fokussiert dabei auf ein Genre, das es im Offline-Journalismus nicht geben kann. Der ethische Anspruch mag erkennbarer funktionalisiert werden als bei traditionellen Medien; zugleich besteht aber eine Chance, ihm gerechter zu werden, wenn Informationen nicht von Herausgebern, Chefredakteuren und Redaktionskonferenzen gefiltert werden.