Ich lese gerade Der Prozeß des Organisierens von Karl E. Weick. Zwischen Organisationprozessen, wie sie Weick versteht, und dem Verfassen von Blogposts gibt es interessante Analogien—vielleicht kann man Weicks Modell sogar benutzen, um wichtige Eigenschaften von Blogposts zu erklären.
Gestern bin ich mit Julian zu der Tagung zur multimedialen Zukunft des Qualitätsjournalismus gefahren. Sie gehört zu dem public-value-Forschungsprojekt der Kollegen von der FH Wien um Reinhard Christl und des ORF. Leider kann ich heute nicht an der Fortsetzung teilnehmen.
Ist Dialog der richtige Ausdruck für Interaktionen mit sozialen Medien, vor allem in der Online PR? Marie-Christine Schindler zweifelt daran. In Alle sprechen vom Dialog – gibt es ihn? [via Thomas Pleil] schlägt sie vor, von Gesprächen zu sprechen.
Gerade hat die Internet-Enquete-Kommission des deutschen Bundestags darüber abgestimmt, ob sie eine Arbeitsgruppe „Medienkompetenz“ oder „Netzkompetenz“ nennen soll—und sich für „Medienkompetenz“ entschieden. (Vorbildlich, wie die Sitzung online zu verfolgen ist!) Anlass, ein Blogpost, über das ich heute schon mehrfach nachgedacht habe, endlich zu schreiben: Warum verwende ich den Ausdruck Web Literacy?
Was ich gestern über Web Literacy geschrieben habe, wirft für mich und wahrscheinlich auch für andere eine Reihe von Fragen auf. Ich möchte morgen beim Webmontag Graz auf sie eingehen und sie diskutieren. Hier formuliere ich sie vorab und versuche Antworten. Ich werde das Post wahrscheinlich später noch erweitern.
Anfang der Woche habe ich ein paar schöne Spätsommertage in Grado verbracht. Ich war nur für ein paar Minuten am Tag online, wenn ich meine Mails über ein zufällig offenes WLAN abrufen konnte. Zeit auf langen Spaziergängen nachzudenken. Ein paar Ideen dazu, was Web Literacy ist, möchte ich hier festhalten, als Vorüberlegungen zu dem Web Literacy Lab, mit dem wir im Oktober an der FH Joanneum starten werden.
Am Montagabend trafen sich im Karmelitersaal in Graz fast 60 Interessierte zu einem Open Government Meetup. In Wien haben im Umfeld der Semantic Web Company schon ähnliche Events stattgefunden; für die Steiermark war es eine Premiere.
Alan Murray schreibt im Wall Street Journal über The End of Management. Auch wenn Murrays Thema nicht das Web ist—man kann durch seinen Artikel besser verstehen, was im Web anders ist als bei den Massenmedien des Industriezeitalters. Dazu muss man sich nicht in die Managementlehre und Betriebswirtschaft wagen, sondern nur zeigen, dass Murrays Thesen sich als Beschreibung wichtiger Eigenschaften des Webs lesen lassen.
Dieses Post ist nur ein Rant; es hat kein Ergebnis. Mich interessiert, ob andere ähnliche Fragen haben: Wie kann man erfasssen, in welchen sozialen Zusammenhängen Webkommunikation stattfindet, ohne etwas über eine Gesamtgesellschaft annehmen zu müssen?
Wired hat gestern getitelt: The Web Is Dead. Dave Winer und Jason Kottke antworteten ironisch. Tim Bray stellte lakonisch fest:
Glanced at Wired’s „Web is Dead“ piece. Big graph at top of page 1 is violently misleading. Not worth reading. http://is.gd/elIQx
In Mitteleuropa, wo Google Streetview zum nationalen Thema werden kann, und wo Verleger ein Leistungsschutzrecht fordern, um überholte Geschäftsmodelle zu sichern, wird man die Geschichte ernster nehmen als in den USA. (Und man kann sie verwenden, um Studenten—und vielen Medienleuten—den Unterschied zwischen dem Web und dem Internet zu erklären.) Deshalb hier einige Richtigstellungen und Gegenargumente.