Kann man nicht Werbung auch als bezahlte Werbung auf anderen Plattformen verstehen? Im Web kann sich jeder auf seiner Site selbst promoten. Aber dafür zu zahlen, dass andere diese Inhalte sehen müssen, ist das Modell hinter Facebook&Co, mit allen unguten Konsequenzen.
Aber wenn man schon mutig lateral denkt: Warum dann nicht z.B. die Indieweb-Techiken verwenden, die ja inzwischen alle W3C-Standards sind. Das wäre ein europäisches Signal für ein offenes Web. /c @brodnig
@brodnig Das klingt jetzt vielleicht sehr naiv: Aber warum nicht über ein Verbot von an Jugendliche adressierter Werbung und von Werbung für jede Art nichtnachhaltiger Produkte denken? Von Wachstumskritikern wurde ein Verbot von Werbung schon oft gefordert.
Ich glaube, dass es bei den offenen Plattformen darauf ankommt, dass viele die zu ihnen gehörenden Standards akzeptieren. So wie sich inzwischen die meisten an die HTML- und CSS-Standards halten. Das ist eine Bedingung für einen funktionierenden Markt.
Das mit der Marktmacht stimmt–aber es ist den Öffentlich-Rechtlichen eben auch noch nie gelungen, dagegen anzukämpfen. Ich glaube, dass die Öffentlich-Rechtlichen nur als Inhaltsanbieter, aber nicht als Infrastrukturanbieter eine Chance haben.
Liebe Ingrid, ich stimme dir zu. Wäre es aber nicht am aussichtsreichsten, offene Plattformen zu unterstützen (Fediverse, Indieweb) und durch Werbeverbote den Kommerz-Plattformen Geld zu entziehen? Öffentlich-rechtliche Konkurrenz mit ihnen halte ich für aussichtslos.
Sitze im Zug nach Wien und freue mich auf die Webclerks Community Conference.
Das ist ein Versuch, das Twittern via WordPress with Bridgy zu testen.
Im letzten Jahr sind für mich zwei Entwicklungen wichtig geworden, die selten miteinander in Verbindung gebracht werden: das Engagement für Postwachstum, Degrowth oder Décroissance, und die IndieWeb-Bewegung. Unter IndieWeb versteht man ein offenes, von den individuellen Usern kontrolliertes und gehostetes Web. Es erinnert an das Web der 90er Jahre, integriert aber die inzwischen hinzugekommenen Funktionalitäten der sozialen Medien mit offenen Technologien und verzichtet dabei auf zentralistische Lösungen.
Man kann das IndieWeb als ein Mittel verstehen, um die Ziele der Degrowth-Bewegung zu erreichen, also als ein Medium, das mit minimalen Hardware- und Software-Ressourcen auskommt. Außerdem verfolgen das IndieWeb und die Degrowth-Bewegung ähnliche Zielsetzungen, können sich gegenseitig unterstützen und voneinander lernen. Beide Strömungen beruhen auf ähnlichen Prinzipien, auch wenn diese Prinzipien sicher oft ganz verschieden formuliert werden.
- Degrowth ist die einzige realistische Möglichkeit, Klimawandel und Massenaussterben in einer absehbaren Zukunft zu begrenzen.
- Degrowth ist nur möglich, wenn wir soziale und wirtschaftliche Strukturen schaffen, die ohne Wachstum funktionieren.
- Das IndieWeb ist eine solche Struktur, die von den Teilnehmern selbst dezentral aufrechterhalten werden kann.
Heute unterwegs nach London zu einer Präsenzwoche, zum ersten Mal mit dem Zug, und zum ersten Mal nicht als Studiengangsleiter. Versuche gerade, mit dem Indieweb etwas weiter zu kommen. Habe gerade OwnYourSwarm aktiviert und mit microblog.wittenbrink.net verbunden. Außerdem habe ich das WordPress-Micropub-Plugin installiert und aktiviert. Eine Sache, die ich jetzt verstehen möchte: Kann ich micro.blog und WordPress sinnvoll nebeneinander benutzen?