Vor einer Woche habe ich versucht, die Kompetenzen zu beschreiben, die man braucht, um Newsfeeds in einem journalistischen oder redaktionellen Workflow zu verwenden. Wir sind mit diesem Programm in der Lehrveranstaltung nicht fertig geworden. Da wir gestern im selben Kurs mit dem Thema HTML begonnen haben, versuche ich hier nach demselben Schema zu beschreiben, welche Kompetenzen man im Editieren von Text für das Web benötigt.
Ich versuche, für eine Lehrveranstaltung über Medientheorie grundlegende Texte zum Web zusammenzustellen. Damit meine ich Texte, die erklären, was das Web ist und warum es relevant ist — auch wenn sie sich nicht ausdrücklich mit dem Web beschäftigen. Ich suche nach Texten, die kostenlos online zugänglich sind, und die jeweils einen wichtigen Aspekt des Webs betreffen. Derzeit bin ich bei folgenden Titeln:
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Zielsetzungen des WWW: Tim Berners-Lee, The Future of the World Wide Web;
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Web, Gesellschaft, Kultur: David Weinberger, Small Pieces Loosely Joined (Update: offenbar nicht mehr vollständig online zugänglich);
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Hypertext: Ted Nelson, Computer Lib/Dream Machines (.pdf, scheint der längste im Web vorhandene Text Nelsons dieser Art zu sein);
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Wirtschaft: Yochai Benkler, Coase’s Penguin, or Linux and the Nature of the Firm;
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Webarchitektur: Roy Fielding, Representational State Transfer (REST);
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Dezentralisierung: Jerome H. Saltzer, David P. Reed, David D. Clark, End-to-end arguments in system design (.pdf);
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Soziale Netzwerke, Gruppenbildung: David P. Reed That Sneaky Exponential (auf diesen Text hat mich Thomas N. Burg gebracht);
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Recht, Gesellschaft: Lawrence Lessig, Freie Kultur;
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Journalismus: Dan Gillmor, We the Media;
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Unternehmskommunikation: das cluetrain manifest.
Die Texte sind unterschiedlich spezifisch und unterschiedlich schwierig — einige muss ich selbst noch komplett lesen, einige verstehe ich nur zum Teil. Aber ich werde versuchen, mich an ihnen zu orientieren und sie zu didaktisieren
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PS: Für alle gilt wohl Luhmanns Satz:
Guter Geist ist trocken.
James Taubers Reader-Software verwendet die Ergebnisse linguistischer Analyse, um Sprachen mit Originaltexten zu lernen. Ein Video zum Fest …
Boca und Ryan Uhrich zeigen in einem Kurzvideo, wozu man Typographie braucht:
[via information aesthetics]
Durch einen Link bei Chris bin ich auf die hervorragenden VideoLectures gestoßen: Tausende Stunden akademischen Diskurses nach Luhmanns Motto „Guter Geist ist trocken“ (& neue Aussichten auf gelegentliche Erholung von hochschulinterner Kleinklein-Politik).
(thx walterra!)
Ich möchte eine neue Kategorie bei Lost and Found einführen; ich werde sie mit dem etwas verstaubten Ausdruck Lernmittel bezeichnen. Darunter sammele ich Präsentationen, Videos und Texte, die ich für das Unterrichten von Sozialen Medien verwenden kann. Als erstes: Eric Eggerts Präsentation Modernes Webdesign(pdf). Eric geht auf die Punkte ein, die für einen Autor beim Design von HTML-Seiten am wichtigsten sind; ich kann seine Präsentation für HTML-Einführungen und für Veranstaltungen zur Konzeption von Web-Auftritten benutzen. Er erklärt, was POSH (Plain Old Semantic HTML) ist, beschäftigt sich mit persönlichen Codebausteinen, Rastern aus Spalten und Zeilen, Typografie und unaufdringlichem JavaScript. Und er bietet am Ende eine Zusammenstellung weiterführender Texte. Alles aüßerst knapp, aber so, dass in jedem Abschnitt eine neue Perspektive aufgezeigt wird. (Ich hoffe nur, dass ich selbst die Zeit finde, Erics Bibliografie „nachzulesen“.)