Instapaper-Screenshot
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Seit ich die meisten aktuellen Informationen online bekomme, habe ich das Problem, zwischen ihnen auszuwählen und sie zu sortieren. Auch ein
Informations-Junkie, der nur Gedrucktes liest, steht vor diesen Schwierigkeiten, aber bei Gedrucktem kann man nicht von einem Inhalt zum nächsten weiterklicken. Mehr Informationen zu erhalten, ist bei Printmedien aufwändig, selbst wenn man gerade in einer Bibliothek liest. Online steht man dagegen vor allem vor dem Problem, weniger (und die richtigen) Informationen zu bekommen.

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HTML5 ist aus einer Angelegenheit von Markup-Spezialisten fast schon ein Modethema geworden. Fast 10 Jahre hat sich der HTML-Standard kaum verändert; jetzt müssen alle, die Webseiten realisieren, umdenken, weil es neue Techniken gibt, um die Inhalte zu strukturieren, um Medien einzubauen, um Interaktivität zu ermöglichen, Seiten zu animieren und ihre Oberfläche zu designen. Was müssen Journalisten und Kommunikatoren darüber wissen? Wieviel sollten sie in Aus- und Weiterbildung darüber lernen?

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Ich beginne damit, mich mit Facebooks Like Button und vor allem mit dem damit verbundenen Open Graph Protocol zu beschäftigen. Beide wurden auf der f8, der letzten Facbook-Entwickler-Konferenz, vorgestellt.

Mit dem Like Button kann man bei beliebigen Seiten im Web angeben, dass man sie mag. Dass man sie geliked hat, wird im eigenen Activity Stream bei Facebook angezeigt. Das Open Graph Protocol sorgt darüber hinaus dafür, dass Seiten im Web, die Menschen oder Gegenstände in der realen Welt darstellen, mit dem Profil der Personen verbunden werden, die sie mögen, die also auf den Like Button klicken. Es integriert Informationen über das Objekt und seinem Typ in den Social Graph, der alle Facebook-User (oder alle Web-User?) verbindet.

In diesem Blog z.B. findet sich der Like Button rechts; die Informationen über das Blog selbst finden sich im head der HTML-Seite, sind also nur im Quelltext sichtbar:

<meta property="og:title" content="Lost and Found" />
<meta property="og:type" content="blog" />
<meta property="og:url" content="http://heinz.typepad.com/lostandfound/" />
<meta property="fb:admins" content="536403981" />

Wer den Like Button klickt, teilt damit mit, dass er ein Blog mag, dass es Lost and Found heisst und unter dem URI http://heinz.typepad.com/lostandfound erreichbar ist. Der Like Button dient in Verbindung mit Open Graph nicht einfach dazu, Dinge zu teilen oder zu empfehlen, sondern er drückt eine Beziehung aus, und zwar unabhängig von Facebook. Andere Webapplikationen können auf dieselben Metainformationen zurückgreifen.

Eine große Site, die das Open Graph Protocol unterstützt, ist die Internet Movie Database. Wenn ich dort bei einem Film auf den Like Button klicke, findet er sich unter den Lieblingsfilmen in meinem Profil bei Facebook.

Es ist eine unübersehbare Zahl von Artikeln und Blogposts darüber geschrieben worden, welche Folgen diese im Grunde einfache Technik haben wird. Entscheidend ist dabei, dass Facebook mit bald 500 Millionene Nutzern eine der größten Websites der Welt ist. Das Open Graph Protocol hat damit das Potenzial, das gesamte Web mit Facebook und seinen Nutzern zu verknüpfen—oder besser: die Profile der Facebook-Nutzer mit jeder beliebigen Seite im Web und vor allem mit den auf ihr dargestellten Objekten.

Der für mich interessanteste Aspekt des Open Graph Protocol ist, dass es mit RDFa eine Semantic Web-Technologie populär macht. Vielleicht wird es tatsächlich einmal als Durchbruch in Richtung Web 3.0 gefeiert werden. Durch Open Graph werden zum ersten Mal in großem Umfang Informationen aufgrund von semantischen Meta-Daten verknüpft, also etwa der Angabe, dass eine Seite ein Buch, ein Geschäft oder einen Sportler repräsentiert. Ein sehr interessantes Blogpost über die Perspektiven dieser Technologie hat Dare Obasanjo geschrieben: Facebook’s Open Graph Protocol from a Web Developer’s Perspective. Obasanjo ist ein wichtiger Microsoft-Entwickler; seine Stellungnahme spricht daür, dass Microsoft die neue Facebook-Technologie ebenso unterstützen wird wie voraussichtlich Yahoo! (dazu Will Yahoo Monkey Around With Open Graph?). Obasanjo bezieht sich übrigens ausdrücklich auf den Begriff des Sozialen Objekts: Der Like Button drückt Beziehungen zu sozialen Objekten aus (und man könnte erweitern: er schafft auch eine bestimmte Beziehung zu solchen Objekten).

Für meinen Unterricht sehe ich eine Reihe von Konsequenzen der Entwicklungen bei Facebook. Like Button und Open Graph schaffen neue Möglichkeiten für Benutzer-Profile und damit auch für das Reputationsmanagement (dazu sehr gut Klaus Eck: Gefalle ich Dir? Der Siegeszug des Like-Buttons). Sie werden einen großen Einfluss auf die Distribution von Nachrichten haben, vielleicht einen größeren, als die bisherigen Sharing-Technologien, da sie enger mit der Online-Identität der Empfehlenden verbunden sind. Vor allem aber wird für mich deutlich, dass semantische Technologien jetzt den Mainstream erreichen. Sie werden zum Handwerkszeug zukünftger Journalisten und Kommunikatoren gehören, und darauf sind wir noch nicht vorbereitet.

Ich möchte eine neue Kategorie bei Lost and Found einführen; ich werde sie mit dem etwas verstaubten Ausdruck Lernmittel bezeichnen. Darunter sammele ich Präsentationen, Videos und Texte, die ich für das Unterrichten von Sozialen Medien verwenden kann. Als erstes: Eric Eggerts Präsentation Modernes Webdesign(pdf). Eric geht auf die Punkte ein, die für einen Autor beim Design von HTML-Seiten am wichtigsten sind; ich kann seine Präsentation für HTML-Einführungen und für Veranstaltungen zur Konzeption von Web-Auftritten benutzen. Er erklärt, was POSH (Plain Old Semantic HTML) ist, beschäftigt sich mit persönlichen Codebausteinen, Rastern aus Spalten und Zeilen, Typografie und unaufdringlichem JavaScript. Und er bietet am Ende eine Zusammenstellung weiterführender Texte. Alles aüßerst knapp, aber so, dass in jedem Abschnitt eine neue Perspektive aufgezeigt wird. (Ich hoffe nur, dass ich selbst die Zeit finde, Erics Bibliografie „nachzulesen“.)

Durch Anne van Kesteren auf die Web Hypertext Application Technology Working Group (WHTWG) gestoßen. Sie beschäftigt sich mit der Entwicklung von Techniken für Web-Applikationen; beteiligt sind Verantwortliche für die Browser Mozilla, Opera und Safari. Die Gruppe strebt Rückwärts-Kompatibilität vor allem zum Internet Explorer 6 an. Die Spezifikationen werden dem W3C vorgelegt, um dort standardisiert zu werden. Dieses Verfahren wurde gewählt, weil der Standardisierungsprozess des W3C zu langsam sei, um proprietären Entwicklungen zuvorzukommen.

Die Arbeitsgruppe hat u.a. bereits Entwürfe für Web Forms 2.0 und Web Applications 1.0 vorgelegt.

Es handelt sich um eine Arbeitsgruppe von Web-Praktikern, die das sich an XHTML, CSS und dem Document Object Model orientiert. Der Begriff der Web-Applikation erinnert an das AJAX -Konzept

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