Samstag in Leibnitz in der Austellung „Fresh Evidence“ mit Bildern von Helmut Tezak. Helmut Tezak hat uns zu Anfang in seine Arbeit eingeführt und auch später einiges erläutert.
Gespräch mit Bernard Langerock, vor allem über seine Fotografien von drei Arbeitersiedlungen entlang der Neuen Seidenstraße.
Er beschreibt Fotografieren als Erfassen des Besonderheiten eines Ortes, immer beginnend mit der eigenen körperlichen Erfahrung und angewiesen auf die Erfahrung der Interpretierenden. Dabei bezieht er Architektur, Natur und soziale Realität ein, explizit auch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Ein Zugang, wie ich ihn mir für die off_gallery erhoffe, vor allem für unser Projekt zu Architektur in der Klimakrise in Herbst.
Ausführlicher Nachruf auf Ricardo Bofill: Mort de Ricardo Bofill, architecte «mal compris» – Libération. Ich denke an Zitas Fotografien des Abraxas-Komplexes, die wir Anfang des letzten Jahres in der off_gallery ausgestellt haben. Was in diesem Artikel über Abraxas gesagt wird—dass es heruntergekommen ist und zugleich eine Attraktion für Besucher—kommt auch in ihren Aufnahmen heraus.
Bofill hat Architektur im städtischen Zusammenhang konzipiert und deshalb ausgehend von den Räumen zwischen den Gebäuden und den Linien, die den Gebäuden gemeinsam sind. Lässt sich diese Umkehrung von Figur und Grund auf die „Natur“ ausdehnen, auf alles, was nicht zur Technosphäre gehört?
Bofill hat den Monumentalismus Mitterands scharf kritisiert. Ich erinnere mich, dass mir die Rhetorik Mitterands schon kurz nach seiner Wahl hohl vorgekommen ist, als Ersatz für unterbliebene Veränderungen. (Das ist sicher auch ungerecht, denn er hat mehr verändert als Gast alle Politiker in ähnlichen Positionen.) Bofill hat Gebäude, aber auch Stadtviertel, ausgehend von vielen Relationen verstanden, nicht hierarchisch.