Als gestern bekannt wurde, dass die irische Datenschutzbehörde Facebook dazu gebracht hat, seine Privacy-Bestimmungen zu ändern, wurde nur Jubel laut. Hier in Österreich wurde ein Erfolg der Gruppe Europe vs. Facebook gefeiert; in den Berichten des Guardian oder des Spiegels nimmt sich der Anteil der Studenten um Max Schrems etwas bescheidener aus.
Ich trete für die Freiheit von WikiLeaks und gegen die Hexenjagd auf Assange ein, aber ich möchte es nicht aufgrund einer paranoiden
Argumentation tun. Deshalb hier die Argumente, die mich dazu
bringen. Ich hoffe, dass ich fähig bin sie zu revidieren, wenn es
stärkere Gegenargumente gibt.
… driven by the acceleration of computing power and connectivity and the simultaneous development of surveillance systems and tracking technologies, we are approaching a theoretical state of absolute informational transparency, one in which "Orwellian" scrutiny is no longer a strictly hierarchical, top-down activity, but to some extent a democratized one. As individuals steadily lose degrees of privacy, so, too, do corporations and states. Loss of traditional privacies may seem in the short term to be driven by issues of national security, but this may prove in time to have been intrinsic to the nature of ubiquitous information. [William Gibson: The Road to Oceania.]
Jason Kottke zitiert aus demselben Artikel:
This is something I would bring to the attention of every diplomat, politician and corporate leader: the future, eventually, will find you out. The future, wielding unimaginable tools of transparency, will have its way with you. In the end, you will be seen to have done that which you did.
Konziser als Gibson kann man kaum sagen, was es bedeutet, dass potentiell jede Kommunikation beobachtet werden kann. Konziser kann man auch die Ambivalenz der Öffentlichkeit im Web nicht charakterisieren. Es wird Zeit, endlich Pattern Recognition zu lesen!
Das von Zypries eingeführte Gesetz zum digitalen Urheberrecht ist im höchsten Grad innovationsfeindlich. Und ein Unternehmen wie YouTube könnte in Deutschland gar keine eineinhalb Jahre existieren. [Experte: YouTube wird illegale Inhalte stoppen | tagesschau.de.]
Désirs d’avenir: Ségolène Royal, die große Chancen hat, zur ersten französischen Präsidentin gewählt zu werden, publiziert online ein Buch über die Lage der Demokratie in Frankreich; sie lädt die Leserinnen und Leser ein, sich am Fortgang des Projekts zu beteiligen [Le Monde.fr : Ségolène Royal sur tous les fronts].