But what makes this parallel feel most apt is how nervous I am about drawing it. The comparison seems straightforward: The person who was murdered was a representative of a hateful ideology, the person thought
to have killed him was a deluded young man who may have tried to oppose that hatred in the most destructive manner imaginable. And yet something in the transformed landscape of this country tells me I’m not supposed to say so.

Masha Gessen wie immer treffend über Parallelen zwischen dem Mord an Charlie Kirk und dem Mord, den die Nazis als Vorwand für die November-Pogrome nutzten:
I Look at This Country and I See a Stranger – The New York Times

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If politics succumbs to economics and economics is ruled by money, we arrive at plutocracy. In the extreme case, the suppression of civic liberties to enforce the rule of law by an authoritarian state is best described as fascism, as in the case of the well-documented support of Pinochet by Hayek and Friedman. (Polanyi Levitt, 2013, p. 35)

Polanyi Levitt, K. (2013). From the great transformation to the great financialization: on Karl Polanyi and other essays. Fernwood Pub.

The business case for hard-hitting journalism and original news reporting is that an LLM can’t replicate it, and people who want to be informed about the world and where it’s going need to read it. (WIRED for the Moment)

Damit sagt Katie Drummond, warum man Large Language Models fast nur für mehr oder weniger unwichtige Aufgaben brauchen kann – im wesentlichen für Bullshit Jobs. Wo es um das soziale Herausarbeiten von Fakten geht, in der Wissenschaft, im Journalismus oder der Justiz, sind sie irrelevant.

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Andere Patronenhülsen könnten als Referenz an den Linksextremismus gelesen werden wie die Botschaft „Hey fascist! Catch!“ gemeinsam mit Pfeilen – einem nach oben, nach rechts und drei nach unten. Auch die Aufschrift „Bella Ciao“ kann als Anspielung auf das gleichnamige Lied italienischer Partisanen aufgefasst werden.

Ermittlungen zu mutmaßlichem Täter bringen noch wenig Greifbares über Hintergründe des Mordes an Kirk – USA – derStandard.at › International

Mr. Kirk frequently dismissed concerns about climate change, even as polling showed that young conservative voters prioritize the issue. He said incorrectly that there was no scientific consensus on global warming.

He also rejected the idea that climate change posed an existential threat to humanity, describing it as “complete gibberish, nonsense and balderdash” in December 2024 to members of Turning Point UK, the British offshoot of Turning Point USA.

Last month, Mr. Kirk’s podcast featured Energy Secretary Chris Wright, who has called global warming “not incredibly important.”

Zitate aus der New York Times zu Charlie Kirk, der ein gefährlicher Demagoge, ein ungebildeter Wirrkopf und ein Vorkämpfer der Autoritarismus war (Where Charlie Kirk Stood on Key Political Issues – The New York Times). Ausführlicher (siehe u.a. den Bullshit zu Foucault, Derrida und Angela Davis, der zeigt, dass er absolut faktenfrei sein Gift verspritzt hat): How Charlie Kirk Became the Youth Whisperer of the American Right – The New York Times

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„OPEC’s World Oil Outlook forecasts that until the year 2050 a cumulative $17.4 trillion in oil investments alone would be required to ensure that demand is sufficiently met.“

So zu finden auf der Website des für den 9. und 10. in Wien geplanten OPEC-Seminars: Programme 2025 – OPEC International Seminar. Zu sagen, dass sich bei diesem Event eine der gefährlichsten kriminellen Vereinigungen der Welt trifft, wäre eine Untertreibung. Die Henker-Regime Saudi-Arabien und Iran sind prominent vertreten.

Offenbar sieht weder die Bundesrepublik Österreich noch das Land Wien ein Problem darin, diesem Ökozid-Club die Hofburg und das Wiener Rathaus zur Verfügung zu stellen. (Alt-Bundespräsident Fischer wird übrigens mit freundlichen Worten über die OPEC zitiert – bei der Anbiederung an Öl-Potentaten sind korrupte deutsche Sozialdemokraten wie Gerhard Schröder nicht allein.)

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There were no accepted criteria of fascism, nor did it possess conventional tenets. Yet one significant feature of all its organized forms was the abruptness with which they appeared and faded out again, only to burst forth with violence after an indefinite period of latency. All this fits into the picture of a social force that waxed and waned according to the objective situation.

What we termed, for short, “fascist situation” was no other than the typical occasion of easy and complete fascist victories. All at once, the tremendous industrial and political organizations of labor and of other devoted upholders of constitutional freedom would melt away, and minute fascist forces would brush aside what seemed until then the overwhelming strength of democratic governments, parties, trade unions. […]

To imagine that it was the strength of the movement which created situations such as these, and not to see that it was the situation that gave birth in this case to the movement, is to miss the outstanding lesson of the last decades.

Fascism, like socialism, was rooted in a market society that refused to function. (Polanyi, 2001, p. 239)

Habe gerade versucht, bei Karl Polanyi ein Zitat zu finden, das zur aktuellen Situation passt. Anlass: Ein Interview im Deutschlandfunk mit einer „Wirtschaftsweisen“, die zwar von den „Gebeutelten“ der Globalisierung spricht, aber die historische Situation nicht benennt und die Parallelen zur Situation vor 100 Jahren absichtlich oder unabsichtlich ignoriert (Malmendier, 2025).

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Man müsste eher die Frage stellen: Warum investiert man so viel Geld und Energie in eine Leistung, die wir schon beherrschen? Ich habe die hoch entwickelte Form ChatGPT-4 eine Buchrezension schreiben lassen, die ganz okay ausfiel, ich würde ihr als Zeugnisnote eine 2 oder 3 geben. Aber meine Studierenden können das alle besser. Dasselbe gilt für Bilderkennung: Meiner dreijährigen Enkelin muss ich höchstens fünf Bilder von Zebras zeigen, damit sie die Kategorie “Zebra” begreift. Dann erkennt sie Zebras auch im Zoo und wenn sie in einem Kinderbuch verkleidet dargestellt werden. Für dieselbe Leistung braucht ein maschinelles Programm hunderte Beispiele.

Lorraine Daston in einem auch sonst sehr lesenswerten Standard-Interview (2025).

Daston, L. (2025, March 8). Wissenschaftshistorikerin: “Die Tatsache ist eine Erfindung des 17. Jahrhunderts” (J. Sica, Interviewerin) [DerStandard]. https://www.derstandard.at/story/3000000258805/wissenschaftshistorikerin-die-tatsache-ist-eine-erfindung-des-17-jahrhunderts
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„Lefebvres Intervention war folgenreich in einer Disziplin, die sich offenbar ganz aus der Debatte um die Modeme verabschiedet hatte: die Geographie. Es war der britische Marxist und Geograph David Harvey, der die Brücke von der Gesellschaftstheorie zur Geographie, von der Kritik des Kapitalverhältnisses zur Analyse der geographischen Räume schlug. Indem Harvey der klassischen Geographie eine gute Dosis Marx verpaßte, formulierte er alle Themen, um die die Geographie einen großen Bogen zu machen pflegte, um: die Fragen der Bodenrente und der Landnutzung, die Fragen des fixen und variablen Kapitals, die Formen der gebauten Umwelt, der Ansiedlung von Industrie und des Verlaufs von Transportwegen, die Evolution der städtischen Lebensformen und der Urbanisierung, die Ausbreitung von Modernisierungprozessen, die funktionalen Hierarchien von Siedlungen, das ganze Mosaik ungleicher regionaler Entwicklung des Wohlstands der Nationen, die Formung und Umgestaltung von Landschaften, die Herausbildung von Zentren und Peripherien, die Spannung von Globalem und Lokalem – alles dies war mit einem Male Sache einer erneuerten, »kritischen« Geographie geworden.“ (Schlögel, 2017, p. 65f.)

Das sind die Themen der off_gallery graz, und das sind auch meine Themen in der Klimabewegung. Auf Harvey und den spatial turn bin ich erst vor ein paar Wochen gestoßen – auf der Suche nach Möglichkeiten, ökologische Krisen und Gesellschaftsanalyse miteinander zu verbinden. In Schlögels Buch finde ich jetzt formuliert, was ich nur vage vermutet hatte.

Schlögel, K. (2017). Im Raume lesen wir die Zeit: Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik (4. Aufl). Hanser.

„In einer Zeit, in der der Klimawandel die bei weitem existenziellste Bedrohung für unser Land und die ganze Welt darstellt, kann ich nicht mit gutem Gewissen für einen Gesetzentwurf stimmen, der es den Fossilunternehmen leichter macht, den Planeten zu verschmutzen und zu zerstören, indem er die katastrophale Mountain Valley Pipeline beschleunigt. Wenn die Zukunft der Welt buchstäblich auf dem Spiel steht, müssen wir den Mut haben, der Fossilndustrie die Stirn zu bieten und ihr und den Politikern, die sie finanziert, zu sagen, dass die Zukunft des Planeten wichtiger ist als ihre kurzfristigen Gewinne.“

(At a time when climate change is, by far, the most existential threat facing our country and the entire world I cannot, in good conscience, vote for a bill that makes it easier for fossil fuel companies to pollute and destroy the planet by fast-tracking the disastrous Mountain Valley Pipeline. When the future of the world is literally at stake we must have the courage to stand up to the fossil fuel industry and tell them, and the politicians they sponsor, that the future of the planet is more important than their short-term profits.)

NEWS: Sanders to Vote ‘No’ on Debt Ceiling Deal » Senator Bernie Sanders