Ich war in der letzten Woche in Dubrovnik. Es war eine Mischung aus Familienbesuch und Urlaub, ich habe etwas Kroatisch gelernt, und ich bin nicht viel zum Lesen und Schreiben gekommen. Ich habe aber immer wieder darüber nachgedacht, warum und was ich schreibe und lese.

Wenn ich nur 10 Minuten in meinen Twitter-Stream oder den Guardian schaue, versetzen mich Nachrichten über ökologische Katastrophen und den aktivistischen Widerstand dagegen in einen Alarmzustand, aus dem ich mich schwer lösen kann. Es gelingt mir nicht, diesen Alarmzustand so umzuformen, dass sich daraus ein kontinuierliches und begrenztes, lokales Handeln (oder Schreiben) ergibt, und das kann man an diesem Blog und meinem Microblog gut ablesen. Ich finde nicht zu einem business as usual, obwohl ich zum ersten Mal, seit ich angefangen habe zu arbeiten, genug Zeit habe, um nur noch zu tun, was mich interessiert.

Auf den Ausdruck business as usual komme ich durch einen Tweet des Londoner Bürgermeistes Sadiq Khan:

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„So every year that goes by in which we aren’t reducing emissions is another 40 billion tonnes of CO₂ that we are expecting today’s teenagers to clean back out of the atmosphere in order to preserve warm water corals or Arctic ice.“

bit.ly/2W2TYRe

Dubrovnik, Karwoche 2019

Wir sind am Sonntag von Graz nach Dubrovnik gefahren und werden hier bis Ostern bleiben. Ich kenne die Strecke inzwischen gut: von der milden Landschaft Sloweniens über die menschenleere Ebene hinter dem Velebit, den grauen Karst zwischen Zadar und Split bis zu der feuchteren, weniger strengen und vielfältigen Insel- und Küstenregion zwischen dem Neretva-Delta und Dubrovnik. Seit ich zum ersten Mal hier in Süddalmatien war, möchte ich hier leben. Als ich Ana kennengelernt habe, habe ich zuerst versucht so wenig wie möglich daran zu denken, dass sie aus Dubrovnik kommt. Ich wollte nicht, dass meine Sympathie für diese Gegend unsere Beziehung beeinflusst. Später habe ich dann gemerkt, dass bei Menschen, die hier großgeworden sind, der Wunsch, der Enge dieser kleinen Stadt zu entkommen, größer sein kann als die Begeisterung für die mediterrane Landschaft.

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