Vielleicht lese ich gerade zu viele Jahresrückblicke. Jedenfalls finde ich zum ersten Mal, dass ich auch einen schreiben könnte—zumal ich dann einen Grund habe, ein schon länger geplantes Post zur Frage, wie böse Google nun eigentlich ist, noch weiter zu verschieben (vermutlich ohnehin nicht so eine wichtige Frage, wie viele denken).

Was hat sich für mich verändert, was ist anders als vor einem Jahr? Auf Privates will ich hier nicht eingehen. Beruflich war für mich der wichtigste Schritt, dass ich ein Curriculum für meinen Teil des Unterrichts an unserem Studiengang formuliert habe. Es ist zwar noch unfertig, ich habe es noch zu wenig diskutiert und muss es noch mehr mit Kollegen abstimmen, aber ich kann mich wenigstens selbst daran orientieren und damit gegenüber Kollegen und Studierenden begründen, was ich tue. Ich kann es auch verwenden, um die Massen an Informationen zu sortieren und zu filtern, die auf mich einströmen.

In diesem Curriculums-Entwurf kommt auch die Medienethik vor; aber erst in den letzten Monaten habe ich verstanden, dass Kommunikationsberufe sich nur ethisch definieren lassen (manchmal, wie bei den Spin-Doktoren, auch unethisch). Das gilt für Journalisten, aber auch für Kommunikatoren in Organisationen, die nicht manipulieren wollen, und es gilt auch in der Webkommunikation—oder: Das Web verändert die Ethik von Journalisten und Organisationskommunikatoren eingreifend. Mit Ethik meine ich nicht Prinzipien, die von der Alltagspraxis mehr oder weniger weit entfernt sind, sondern Regeln, mit denen man sein alltägliches Handeln begründen und erklären kann.

Etwas weitergekommen—aber bei weitem nicht weit genug—bin ich auch bei der Didaktik meines Unterrichts. Ich verdanke das außer der Kritik der Studenten vielen Gesprächen mit meiner Kollegin Karin Raffer und vor allem Anastasia Sfiri, die mit mir bei einigen Kursen intensiv zusammengearbeitet hat. Nach vielen Schwierigkeiten finden wir langsam einen Weg, um herkömmlichen Unterricht und selbstgesteuertes Lernen in einer webgestützten Community zusammenzubringen. (Dabei verwenden wir Howard Rheingolds Social Media Classroom als Plattform). Ich muss selbstkritisch sagen, dass mir die Bedeutung von systematischem Feedback bisher viel zu wenig klar war, und dass ich es praktisch vernachlässigt habe. Wenn ich mir etwas für das kommende Jahr vornehme, dann den Studenten sofort und intensiv Feedback zu geben.

Im letzten Jahr habe ich zum ersten Mal ganze Lehrveranstaltungen zusammen mit Kollegen durchgeführt—oder die Kollegen mit mir. Das hat der Qualität der Kurse gut getan, und ich habe dabei auch selbst viel gelernt. Vielleicht liegt es an den besonderen Themen die ich unterrichte—sie gehören immer in eine Kombination mit anderen Gegenständen; es gibt nicht so etwas wie die Webkommunikation oder die sozialen Medien, und der Onlinejournalismus wird immer mehr von einer journalistischen Sparte zu einer Plattform, die die anderen integriert. An unserem Studiengang ist es außer mit Boris Böttger auch mit Gudrun Reimerth und mit Heinz Fischer zu einer immer engeren Zusammmenarbeit und einem ähnlichen Verständnis unserer Inhalte gekommen. (Ich hoffe, ich falle ihnen nicht zu sehr auf die Nerven, wenn ich radikal einen Web first-Standpunkt vertrete—den disruptiven Veränderungen in den Medien wird man nur gerecht, wenn man betont, was anders wird, und nicht, was gleich bleibt.) Bei Studiengangsprojekten wie der Tagung PRleben oder auch der Verleihung des steirischen PR-Panthers spielte die Webkommunikation immer ein wichtige Rolle, und zwar aufgrund des Interesses anderer Kollegen an diesem Thema.

Ich würde jetzt gerne auch etwas über Entwicklungen in der Forschung schreiben—aber wirklich weitergekommen sind wir da noch nicht oder höchstens in der Programmatik. Karin Raffer, Julian Ausserhofer, unser externer Partner Kurt Winter und ich haben das Programm für ein Web Literacy Lab weiterentwickelt, und wir werden intensiv versuchen, es mithilfe von Forschungsaufträgen und Förderungen zu realisieren. Ich hoffe, dass wir einen Teil der Forschung auch aus der Lehre heraus betreiben und dabei eng mit Firmen und anderen Hochschulen zusammenarbeiten können. Immerhin haben wir bei eContent Pro eine Reihe steirischer Firmen in der Entwicklung von Webinhalten geschult, und das zweite PolitCamp und ein paar öffentliche Auftritte haben hoffentlich deutlich gemacht, dass wir auch über die Hochschule hinaus in der Region Wissen über Kommunikation im Web vermitteln und dabei unsere eigenen Ansätze überprüfen wollen.

Im letzten Jahr hat sich an der Hochschule, an der ich arbeite, einiges verändert—wie ich finde, in einer sehr positiven Richtung. Das wirkt sich auf meine alltägliche Arbeit aus—und als Mitglied unseres Kollegiums bin ich auch wenigstens am Rande an diesen Entwicklungen beteiligt; deshalb auch dazu einige Bemerkungen: Seit dem Amtsantritt des neuen Rektors Karl Peter Pfeiffer hat die FH Joanneum zum ersten Mal seit Jahren eine voll handlungsfähige Führung, deren Möglichkeiten bei weitem größer sind als die von Geschäftsführungen, bei denen die FH nocht nicht den Status einer autonomen Hochschule hatte. Der zum Teil ziemlich schmerzhafte Prozess der „Hochschulwerdung“ hat endlich seine Endphase erreicht, auch wenn es in der Hochschule und in den—vorsichtig gesagt—politischen Aufsichtsgremien noch immer einige gibt, die die FH eher als eine autoritär führbares Institut sehen. Es ist wichtig, und ich hoffe, dass ich dabei mitarbeiten kann, dass diese neuen Strukturen jetzt in einer schlanken Weise funktionieren. Die FH war lange zugleich Hochschule, privatwirtschaftlich organisiertes Unternehmen und behördenartig administrierter Staatsbetrieb; im schlimmsten Fall haben sich diese drei Naturen wechselseitig blockiert. Jetzt ist hoffentlich klar, dass die FH primär eine Hochschule ist und als solche agieren muss, und dass sich die anderen Elemente unterordnen müssen, wenn der akademische Erfolg nicht gefährdet werden soll.

Ich verbinde selbst viele Hoffnungen damit, dass die FH jetzt versucht, den Universitäten vor allem in der Region auf gleicher Augenhöhe zu begegnen. Gerade auf meinem Arbeitsgebiet ist es wichtig, dass die Lehre tatsächlich an der Forschung orientiert ist und dass wir im Dialog mit den Kollegen an den Universitäten arbeiten. Nur dadurch bieten wir letztlich auch der Wirtschaft etwas, was sie sich nicht auch woanders holen könnte.

Zum Abschluss: Ich habe jetzt fast bürokratisch vieles aufgezählt; vieles habe ich nicht genannt (irgendwo ist es in meinem Blog erwähnt). Für mich selbst, meinen Unterricht und dieses Blog ist wichtig, dass ich mich stärker fokussiere. Ich muss es besser schaffen als bisher, mich auf wenige Themen zu konzentrieren, die dann eher, wenn man das so sagen kann, in einer intensiven als in einer extensiven Beziehung zu den Gegenständen stehen, für die ich mich interessiere. Literacy im Web (vor allem im Sinne von Schriftlichkeit, Schreibweisen und Schreibmöglichkeiten) ist für mich ein solches Thema; ich verliere es leider immer wieder aus dem Auge. Ich hoffe, dass sich das verändert, und dass mein nächste Jahresrückblick kürzer wird als dieser.

Allen, die es geschafft haben, bis hierhin zu lesen, und auch allen anderen Lesern dieses Blogs wünsche ich ein spannendes neues Jahr!

Payback Seit einer Woche will ich etwas über Schirrmachers Payback schreiben, komme aber nicht weiter. Vielleicht habe ich zu unaufmerksam gelesen—vielleicht bin ich der Informationüberflutung erlegen, die uns, wie Schirrmacher schreibt, das geduldige Lesen fast unmöglich macht. Jedenfalls fällt es mir schwer, zu Schirrmacher etwas Zusammenhängendes zu schreiben, weil ich nicht genug Zusammenhänge in seinem Buch sehe.
Algorithmen und Geist: Ich versuche es: Thema ist die Beziehung zwischen Computer und Gehirn. Schirrmacher interessieren die Folgen der Digitalisierung für den Geist. Assoziativ behandelt er neurowissenschaftliche Forschungen, die sich mit den Auswirkungen des Computers auf die Psyche beschäftigen, und auch Visionen in der Computerindustrie, die die Benutzer den Apparaten untertan machen wollen. Schirrmacher besteht auf dem Unterschied zwischen Psyche und Computer; er fordert, dass sich Menschen nicht nach der Metapher des Rechners begreifen.
Matrix und Glasperlenspiel: Schirmacher formuliert eine negative und eine positive Utopie. Die negative: Die in der Cloud vernetzte Hard- und Software übernimmt die Macht über die Gesellschaft, steuert Menschen im Stil der Matrix, weil sie sie zuvor durch perfekte Befriedigung selbst ihrer geheimsten Wünsche willenlos gemacht hat. Die positive: Die Computer entlasten die Menschen von allen Tätigkeiten, die nach Algorithmen ablaufen. Der Geist kann sich auf das konzentrieren, wozu Computer nie fähig sein werden: neue Perspektiven zu entwickeln, das wachsende Wissen wie in Hesses Glasperlenspiel zu genießen, ohne sich von ihm abhängig zu machen.
Der googelnde Glasperlenspieler: Von jeder Beobachtung eilt Schirrmacher zum nächsten Fundstück weiter. Der Leser kann nicht mithalten, ist aber dankbar für die vielen Anregungen. (Statt zu schreiben, habe ich eben zwei Stunden in Schirrmachers Literaturverzeichnis geblättert, Quellen gesucht und Bücher von Maryanne Wolf, Ellen Langer und Roger Penrose bestellt, einigen von Schirrmachers Kronzeugen.)
Im leeren Raum: Manche Gedanken des Buchs sind trivial, manche hat man schon gelesen, z.B. bei Günther Anders, viele verdienen es, ausformuliert zu werden. Darum muss sich der Leser bemühen: Schirrmacher hat einen Essay, keinen Traktat geschrieben. Ein Manko seines Buchs scheint mir, dass es Computer und Geist im leeren Raum aufeinander prallen lässt. Die Soziologie hat es dem Autor nicht angetan. Wie sich Menschen und Computer tatsächlich miteinander vergesellschaften, damit beschäftigt sich Schirrmacher höchstens am Rande. Vielleicht hätten ihn Überlegungen zur Soziologie der Computer vor einigen apokalyptischen Übersteigerungen geschützt. Aber man soll einem Autor nicht vorwerfen, was er nicht geschrieben hat—und was Schirrmacher geschrieben hat, ist weit von der üblichen Verdammung oder Glorifizierung der Digitalisierung entfernt.

Hier data-epi-spacing eine data-epi-spacing leicht data-epi-spacing überarbeitete data-epi-spacing Version data-epi-spacing der data-epi-spacing Präsentation, data-epi-spacing die data-epi-spacing ich data-epi-spacing am data-epi-spacing letzten data-epi-spacing Web data-epi-spacing Montag data-epi-spacing Graz data-epi-spacing gezeigt data-epi-spacing habe data-epi-spacing und data-epi-spacing danach data-epi-spacing auch data-epi-spacing zweimal data-epi-spacing im data-epi-spacing Unterricht. data-epi-spacing Das data-epi-spacing Thema data-epi-spacing war: data-epi-spacing Die data-epi-spacing neuen data-epi-spacing Nachrichten. data-epi-spacing Bei data-epi-spacing der data-epi-spacing Vorbereitung data-epi-spacing bin data-epi-spacing ich data-epi-spacing auf data-epi-spacing die data-epi-spacing Idee data-epi-spacing gekommen, data-epi-spacing das data-epi-spacing Model data-epi-spacing View data-epi-spacing Controller-Pattern data-epi-spacing zu data-epi-spacing verwenden, data-epi-spacing um data-epi-spacing dieses data-epi-spacing sehr data-epi-spacing allgemeine data-epi-spacing Thema data-epi-spacing zu data-epi-spacing strukturieren. data-epi-spacing Jetzt data-epi-spacing beim data-epi-spacing Überarbeiten data-epi-spacing habe data-epi-spacing ich data-epi-spacing das data-epi-spacing noch data-epi-spacing in data-epi-spacing eine data-epi-spacing Beziehung data-epi-spacing zu data-epi-spacing den data-epi-spacing drei data-epi-spacing Ebenen data-epi-spacing Daten—Information—Wissen data-epi-spacing gebracht. data-epi-spacing

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(Präsentation data-epi-spacing im data-epi-spacing Originalformat data-epi-spacing bei data-epi-spacing prezi data-epi-spacing hier.)

Ich data-epi-spacing versuche, data-epi-spacing drei data-epi-spacing Aspekte data-epi-spacing des data-epi-spacing Nachrichten-Universums data-epi-spacing im data-epi-spacing Web data-epi-spacing zu data-epi-spacing unterscheiden:

  • das data-epi-spacing Medium data-epi-spacing im data-epi-spacing engeren data-epi-spacing Sinn, data-epi-spacing also data-epi-spacing die data-epi-spacing Daten data-epi-spacing im data-epi-spacing Web data-epi-spacing (die data-epi-spacing Ebene data-epi-spacing der data-epi-spacing Modelle),
  • den data-epi-spacing Zugang data-epi-spacing zu data-epi-spacing den data-epi-spacing Nachrichten data-epi-spacing (die data-epi-spacing Ebene data-epi-spacing der data-epi-spacing views data-epi-spacing oder data-epi-spacing Ansichten) data-epi-spacing und data-epi-spacing
  • das data-epi-spacing „Machen“ data-epi-spacing der data-epi-spacing Nachrichten, data-epi-spacing das data-epi-spacing man data-epi-spacing von data-epi-spacing ihrer data-epi-spacing Rezeption data-epi-spacing und data-epi-spacing ihrem data-epi-spacing Austausch data-epi-spacing nicht data-epi-spacing trennen data-epi-spacing kann data-epi-spacing (die data-epi-spacing Ebene data-epi-spacing der data-epi-spacing controller data-epi-spacing oder data-epi-spacing Kontrollelemente).

Bei data-epi-spacing allen data-epi-spacing drei data-epi-spacing Aspekten data-epi-spacing versuche data-epi-spacing ich data-epi-spacing eine data-epi-spacing dominante data-epi-spacing Tendenz data-epi-spacing hervorzuheben:

  • die data-epi-spacing Verknüpfung data-epi-spacing von data-epi-spacing Daten data-epi-spacing aus data-epi-spacing verschiedenen data-epi-spacing Quellen,
  • die data-epi-spacing Präsentation data-epi-spacing der data-epi-spacing Nachrichten data-epi-spacing in data-epi-spacing Streams data-epi-spacing mit data-epi-spacing der data-epi-spacing Tendenz data-epi-spacing zur data-epi-spacing Echtzeitinformation data-epi-spacing und
  • die data-epi-spacing Rekombination data-epi-spacing der data-epi-spacing Arbeitsschritte data-epi-spacing bei data-epi-spacing der data-epi-spacing Nachrichtenproduktion data-epi-spacing und data-epi-spacing -distribution data-epi-spacing in data-epi-spacing Netzwerken.

Ich data-epi-spacing verstehe data-epi-spacing das data-epi-spacing Ganze data-epi-spacing als data-epi-spacing ein data-epi-spacing Denkbild, data-epi-spacing nicht data-epi-spacing als data-epi-spacing ein data-epi-spacing theoretisches data-epi-spacing Konzept. data-epi-spacing Ich data-epi-spacing versuche data-epi-spacing dabei, data-epi-spacing möglichst data-epi-spacing vom data-epi-spacing Web data-epi-spacing und data-epi-spacing dessen data-epi-spacing eigener data-epi-spacing Dynamik data-epi-spacing her data-epi-spacing zu data-epi-spacing denken, data-epi-spacing nicht data-epi-spacing ausgehend data-epi-spacing davon, data-epi-spacing was data-epi-spacing von data-epi-spacing den data-epi-spacing Vor-Web-Medien data-epi-spacing im data-epi-spacing Web data-epi-spacing bleibt data-epi-spacing oder data-epi-spacing bleiben data-epi-spacing könnte. data-epi-spacing Wenn data-epi-spacing man data-epi-spacing die data-epi-spacing verschiedenen data-epi-spacing Komponenten, data-epi-spacing die data-epi-spacing für data-epi-spacing das data-epi-spacing Nachrichtenuniversum data-epi-spacing im data-epi-spacing Web data-epi-spacing wichtig data-epi-spacing sind, data-epi-spacing in data-epi-spacing einem data-epi-spacing Gedankenexperiment data-epi-spacing voneinander data-epi-spacing abhebt, data-epi-spacing stellt data-epi-spacing man data-epi-spacing fest, data-epi-spacing wie data-epi-spacing sehr data-epi-spacing sich data-epi-spacing dort data-epi-spacing alles, data-epi-spacing was data-epi-spacing mit data-epi-spacing Nachrichten data-epi-spacing zu data-epi-spacing tun data-epi-spacing hat, data-epi-spacing von data-epi-spacing den data-epi-spacing Nachrichten data-epi-spacing in data-epi-spacing den data-epi-spacing herkömmlichen data-epi-spacing Formaten data-epi-spacing unterscheidet. data-epi-spacing Eigentlich data-epi-spacing ist data-epi-spacing es data-epi-spacing eine data-epi-spacing Binsenweisheit, data-epi-spacing dass data-epi-spacing auch data-epi-spacing Geschäftsmodelle data-epi-spacing für data-epi-spacing Nachrichten data-epi-spacing in data-epi-spacing dieser data-epi-spacing Umwelt data-epi-spacing anders data-epi-spacing funktionieren data-epi-spacing müssen data-epi-spacing als data-epi-spacing außerhalb data-epi-spacing des data-epi-spacing Web.

Gemeinsam data-epi-spacing ist data-epi-spacing allen data-epi-spacing drei data-epi-spacing Komponenten—der data-epi-spacing der data-epi-spacing verlinkten data-epi-spacing Daten, data-epi-spacing der data-epi-spacing der data-epi-spacing News-Streams data-epi-spacing im data-epi-spacing Live data-epi-spacing Web data-epi-spacing und data-epi-spacing der data-epi-spacing der data-epi-spacing vernetzten data-epi-spacing Produktion data-epi-spacing von data-epi-spacing Nachrichten—dass data-epi-spacing es data-epi-spacing in data-epi-spacing ihnen data-epi-spacing keine data-epi-spacing abgeschlossenen, data-epi-spacing fertigen data-epi-spacing Produkte data-epi-spacing gibt. data-epi-spacing Die data-epi-spacing Verlinkungs-, data-epi-spacing Filterungs- data-epi-spacing und data-epi-spacing Austauschmöglichkeiten data-epi-spacing verändern data-epi-spacing alle data-epi-spacing News-Partikel data-epi-spacing unaufhörlich. data-epi-spacing Die data-epi-spacing Welt data-epi-spacing der data-epi-spacing neuen data-epi-spacing Nachrichten data-epi-spacing ist data-epi-spacing vor data-epi-spacing allem data-epi-spacing eine data-epi-spacing Welt data-epi-spacing der data-epi-spacing nicht data-epi-spacing vorherzusehenden data-epi-spacing Möglichkeiten. data-epi-spacing

Vorgestern erhielt die Öffentlichkeit wieder einmal über die Kleine Zeitung Informationen über die FH und unseren Studiengang, die auch intern den meisten neu waren: Sturm der Entrüstung an FH Joanneum. Über Facebook und Twitter haben mich viele Studenten und Bekannte gefragt, was bei uns los ist. Gestern habe ich einem Freund bei Facebook geantwortet (leicht verändert, um nicht Personen zu nennen):

Wir haben ein ziemlich hartes Jahr hinter uns—für mich die schlimmsten Erfahrungen, die ich am Studiengang gemacht habe.

Am Montag wurden wir offiziell darüber informiert, dass sich die FH von einem Kollegen trennt. Vorangegangen waren monatelange Attacken von Kollegen gegen den Studiengangsleiter und gegen mich.

Ihr könnt der Zeitung entnehmen, dass die Kündigung des Kollegen nicht mit Zustimmung der Personalabteilung erfolgte—die bei uns zugleich (!) für die interne Revision zuständig ist. Der gekündigte Kollege und seine Vertrauenspersonen haben immer wieder den Kontakt zur Personalabteilung gesucht. Fast zeitgleich mit der Kündigung erhielt die interne Revision Informationen über angebliche Unregelmäßigkeiten beim Aufnahmeverfahren zugespielt. Es kam—erstmals in der FH-Geschichte—zu einer polizeiartigen Beschlagnahmung von Unterlagen am Studiengang.

Die Konflikte sind nicht zuende, und ich kann mich leider selbst nicht so offen äußern, wie ich möchte—wobei ich mit allen Informationen, die mich betreffen, problemlos offen umgehen kann und gerne Auskunft gebe. Ich bin sicher, dass es bei offener Kommunikation nicht einmal ansatzweise zu den Intrigen gekommen wäre, die sich abgespielt haben und die sich jetzt abspielen.

Ich weiss, dass z.B. über mich ein (mir nie zugänglich gemachtes) Dossier existiert, in das zahlreiche Aussagen bestimmter Kollegen eingegangen sind. Zeichen besonderer Bösartigkeit, gerne verbunden mit „Mobbing“-Vorwürfen: Verwendung von Gmail; Benutzen des „du“-Worts gegenüber Studenten; Behauptung, dass der Journalismus tot sei (dabei glaube ich das nicht einmal); intensive Kommunikation im Web mit Studierenden.

Mich haben diese Dinge im letzten Jahr sehr belastet. Man ist beim Schreiben blockiert, wenn man sich nicht über die Dinge äußern kann, über die man ständig nachdenkt. Und auch wenn man es versucht—man kann sich Intrigen aus der untersten Schublade nicht mental entziehen, wenn man zu den Angegriffenen gehört. (Dabei bin ich einigen Verantwortlichen an der FH sehr dankbar dafür, dass sie mich gegen die Angriffe unterstützt haben.)

In den letzten Wochen haben wir am Studiengang auch ganz andere Erfahrungen gemacht.
Ich denke vor allem an die Auftritte von David Barstow und Klaus Eck. Fast alle Studente waren zusammen, wir haben uns völlig zwanglos unterhalten, wir waren uns über die Qualität einig, die uns demonstriert wurde— und diese Qualität streben wir wohl auch alle an. Ich hoffe, wir können uns in dieser Richtung weiterentwickeln, ohne dass uns weitere Knüppel zwischen die Beine geworfen werden.

Gestern hat Stefan getwittert:

Protestierende FH-Studierende sollten umgehend an Unis zwangsversetzt werden. Dort gehts euch besser, wirklich jetzt! [Twitter / Stefan: Protestierende FH-Studiere …]

Jochen Hencke, Studierendensprecher unseres Studiengangs (und Urheber des Titels dieses Beitrags) bloggt dagegen:

gerade die performance der gesamten fh joanneum ist sehr schwach. keine solidaritätsbekundungen, keine diskussion, keine information der studenten – nichts. auf der fh joanneum findet ein protest scheinbar nicht statt. warum ist das so? interessiert’s uns nicht, weil wir ja eine fh sind?! [schneeengel.de – der blog]

Einige meiner Studenten engagieren sich bei den Protesten hier in Graz, in der Vorklinik und jetzt auch an der FH selbst bei einem FH Plenum, zu dem gestern aufgerufen wurde. Welche Haltung dazu habe ich als Lehrender? Die Studenten haben ein Recht darauf, dass die Lehrenden ihre Meinung zu den Aktionen äußern—erst recht Lehrende an einem Studiengang, der sich mit öffentlicher Kommunikation beschäftigt.

Ich bin sicher: Als Student würde ich mich an den Aktionen beteiligen, auch hier an der FH. Warum? Ich bin nicht dafür, hier den Zugang zu den Studiengängen unterschiedslos zu öffnen, und ich vermute, dass sich die Studienbedingungen bei uns aus der Perspektive etwa von Publizistik-Studenten in Wien fast ideal ausnehmen. Trotzdem gibt es Gründe zum Protest: Auch die FHs gehören zu den österreichischen Hochschulen und sollten auf allen Ebenen als Teil der östereichischen Hochschullandschaft agieren statt als Insel der Seligen bzw. manchmal der Parias. Außerdem werden auch die FHs immer mehr gezwungen zu sparen—zu konsolidieren, wie es in der Sprache der Bürokraten heisst.

Wir lehren nicht auf einer Insel

FH-Studenten sind von den Bedingungen an den Universitäten unmittelbar betroffen. Nicht nur, weil in einigen Fächern die Maturanten an die FHs strömen, um den Verhältnissen an den Universitäten zu entgehen. Durch den Bologna-Prozess werden die Systeme durchlässig: Immer mehr FH-Studierende werden nach dem Bachelor an Universitäten weiterstudieren und umgekehrt. Schon jetzt promovieren einige unserer Absolventen an der Uni Wien. Wir können nicht sagen, dass die Zustände an den Universitäten uns nichts angehen.

Auch FHs brauchen mehr Studienplätze

Dass im Bildungssystem gespart wird, ist auch an den Fachhochschulen deutlich zu spüren. Ich habe erst in der letzten Woche gehört (habe es aber noch nicht überprüft), dass der dafür zuständige Fachhochschulrat zur Zeit keine neuen Studienplätze an FHs mehr genehmigt. Die Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge muss (jedenfalls an unserer Hochschule) kostenneutral erfolgen. Folge: Es gibt deutlich weniger Master- als Bachelor-Studiengangsplätze. Viele, die gerade mit einem Bachelor-Studium begonnen haben, werden bei uns keinen Master machen können. Bei neuen Bachelorstudiengängen z.B. für medizinische Berufe gibt es kaum eine Chance, Masterstudiengänge einzurichten—obwohl gerade diese Berufe „akademisiert“ werden sollen. Bei Anschaffungen, Exkursionen u.ä. spüren meine Kollegen und sicher auch viele Studierende den Sparzwang immer wieder.

Forschung an den FHs darf nicht nur vom Markt abhängen

Es wird für die FHs noch schwieriger eine Aufgabe zu erfüllen, die sie neben der Lehre haben und die ihren akademischen Anspruch mitbegründet: die Forschung. Östereichische Fachhochschulen erhalten für Forschung keine Grundfinanzierung, müssen also alle Forschungsgelder auf dem Markt akquirieren—mit den entsprechenden Folgen für die Freiheit von Lehre und Forschung. Je mehr in der Bildung gespart wird, desto weiter sinken die Aussichten für uns, selbstgesteuert forschen zu können. Das bedeutet auch ein Risiko für die Qualität der Lehre.

Muss es so laut sein?

Muss man demonstrieren und Hörsäle besetzen um den Hochschulen zu helfen? Man muss! Manche Argumente der Studenten mögen platt sein, aber sie stimmen leider: Die Finanzkrise hat Panik in Politik und Wirtschaft ausgelöst, die Bildungskrise wird von vielen Politikern offenbar nicht einmal wahrgenommen. Christian Felber von attac hat Recht, wenn er in seiner Rede vor den Wiener Studenten im Audimax sagt:

Es ist ein Skandal, dass der Staat die Finanzierung der Banken 40mal wichtiger einstuft als die Finanzierung der Hochschul-Bildung.

Dieses Missverhältnis kann man selbst als Neoliberaler als Skandal werten.

Ein neues 68?

Noch eine Bemerkung: Manchmal hört man, bei den Protesten jetzt handele es sich um ein neues 68. Das wäre fatal, denn die Studentenbewegung damals endete in den Fraktionskämpfen diverser Uralt-Linker (deren Nachkommen wohl auch jetzt aktiv werden). Es wäre schade, wenn die neue Qualität der Proteste—die Selbstorganisation, das Umgehen der herkömmlichen Vertretungsmaschinerien und Funktionärsapparate, die Verwendung sozialer Medien— einer ähnlichen Erstarrung zum Opfer fielen.

(Für die, die diesen Beitrag lesen, ohne mit Blogs vertraut zu sein: Dies ist ein Blogpost. Es handelt sich um einen Adhoc-Diskussiosbeitrag. Ich freue mich über Widerspruch und über Korrekturen in den Kommentaren oder in anderen Blogs.)

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(Die data-epi-spacing Präsentation data-epi-spacing ist data-epi-spacing für data-epi-spacing das data-epi-spacing aktuelle data-epi-spacing Layout data-epi-spacing meines data-epi-spacing Blogs data-epi-spacing zu data-epi-spacing breit; data-epi-spacing um data-epi-spacing sie data-epi-spacing full data-epi-spacing screen data-epi-spacing zu data-epi-spacing sehen, data-epi-spacing bitte data-epi-spacing mit data-epi-spacing die data-epi-spacing Maus data-epi-spacing in data-epi-spacing die data-epi-spacing untere data-epi-spacing rechte data-epi-spacing Ecke data-epi-spacing bewegen data-epi-spacing und data-epi-spacing in data-epi-spacing in data-epi-spacing dem data-epi-spacing Menü, data-epi-spacing das data-epi-spacing sich data-epi-spacing dann data-epi-spacing öffnet, data-epi-spacing auf data-epi-spacing das data-epi-spacing unterste data-epi-spacing Symbol data-epi-spacing klicken.)

Die data-epi-spacing Veranstaltung data-epi-spacing war data-epi-spacing für data-epi-spacing mich data-epi-spacing übrigens data-epi-spacing sehr data-epi-spacing interessant. data-epi-spacing Es data-epi-spacing ging data-epi-spacing in data-epi-spacing den data-epi-spacing anderen data-epi-spacing Vorträgen data-epi-spacing um data-epi-spacing klassische data-epi-spacing Patente, data-epi-spacing über data-epi-spacing deren data-epi-spacing Bedeutung data-epi-spacing ich data-epi-spacing viel data-epi-spacing gelernt data-epi-spacing habe. data-epi-spacing

(Links data-epi-spacing zu data-epi-spacing weiteren data-epi-spacing Informationen data-epi-spacing trage data-epi-spacing ich data-epi-spacing nach.)

Wir wollen versuchen, an unserer Hochschule ein Kompetenzzentrum Webkommunikation aufzubauen (den Namen verstehe ich immer noch als Arbeitstitel; Helmuth Bronnenmayer hat vorgeschlagen, dass wir das Ganze WebKomm abkürzen, was mir gut gefällt). In den letzten Wochen habe ich mit Karin Raffer und Julian Ausserhofer viel darüber diskutiert, wie wir methodisch vorgehen wollen. Die Frage ist: Wie bekommen wir die sozialen Aspekte der Webkommunikation in den Blick, ohne die technischen Aspekte zu ignorieren. Wir wollen nicht einen der sterilen akademischen Diskurse über Webkommunikation fortsetzen, bei denen die technische, ich könnte auch sagen: die Geek-Seite der Sache ausgespart bleibt. Wir suchen nach einem Ansatz, um Webkommunikation so zu beschreiben, dass man die Kompetenz zu dieser Kommunikation dann auch methodisch sauber entwickeln kann—bei angehenden PR-Leuten und Journalisten an unserem Studiengang wie bei Leuten, die für die Webauftritte von Unternehmen oder Organisationen verantwortlich sind.

Ich scheue mich etwas aufzuschreiben, in welcher Richtung wir arbeiten wollen, weil das für Praktiker in Unternehmen oder Medienhäusern in dieser Anfangsphase wahrscheinlich extrem abstrakt und theoretisch klingt. Wir wollen uns an sozialwissenschaftlichen Traditionen orientieren, die die Handlungskompetenz der Akteure in den Mittelpunkt stellen, an der Ethnomethodologie, der Gesprächsanalyse und der Akteur-Netzwerk-Theorie. Dabei suchen wir nach Möglichkeiten, empirisch zu untersuchen, wie Menschen im Web tatsächlich Kommunikationsprozesse vollziehen—vielleicht könnte ich auch sagen: wie sie sich im Web verständigen und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. Die Frage nach dem Wie bezieht sich auf Regeln oder Methoden, die die Akteure beherrschen (vor allem auf konstitutive Regeln im Sinne von Searle), die Frage nach den Faktoren auf die Phänomene, die sie berücksichtigen, und die ihr Aktionsfeld bestimmen—nicht auf hinter ihnen wirkende anonyme Kräfte oder Systeme. Vielleicht könnte ich auch sagen: Wir wollen beschreiben, welche Erwartungen bei der Verständigung im Web ineinandergreifen. Die Menschen, die sich im Web verständigen, erwarten etwas voneinander, ihre Erwartungen bauen aufeinander auf; sie erwarten aber auch etwas von der Technik, mit der sie dabei umgehen, und sie wissen, was die Technik von ihnen erwartet. Wir wollen beschreiben, wie sie die Beteiligten und Elemente der Kommunikation klassifizieren, welche Folgen von Sprech- oder Schreibakten (einschließlich Reparaturhandlungen) sie beherrschen, und wie sie dabei mit nichtmenschlichen Objekten und Akteuren, z.B. Browsern oder Suchmaschinen, umgehen.

Im Moment kommt es mir so vor, als könnte man die soziale Seite der Webkommunikation am leichtesten beschreiben, wenn man von Erwartungssystemen (also geordneten Erwartungen der Kommunikationsteilnehmer aneinander und an ihre Umwelt) ausgeht und diese analysiert. Dann kann man klären, ob und wie sie sich von der Erwartungssystemen in anderen Verständigungsformen unterscheiden. Möglicherweise kann man solche Erwartungssysteme auf ganz unterschiedlichen Ebenen beschreiben: Welche Erwartungen verbinden sich mit einem Hyperlink? Welche Erwartungen erzeugt jemand, der ein Profil von sich selbst im Web publiziert? Welche Erwartungen spielen bei der Verwendung eines Browsers eine Rolle, und wie spielen Erwartungen an deterministische technische Abläufe und Erwartungen von nicht vorhersagbaren Informationen und Kommunikationsakten ineinander? Wie weit bieten sich im Web ganz spezifische Möglichkeiten, Erwartungssysteme auf nicht erwartete Phänomene einzustellen und sie ihnen anzupassen?

Das sind Anfangsfragen, möglicherweise ist schon ihre Formulierung naiv. (Den Ausdruch Erwartungssysteme benutze ich nur zur Selbstverständigung.) Wir möchten jedenfalls in dieser Richtung weiterarbeiten und zuerst Forschungs- und Literaturberichte zur Anwendung von Ethnomethodologie, Gesprächsanalyse und Akteur-Netzwerk-Theorie (dazu hat Julian bereits seine Diplomarbeit verfasst) auf die Webkommunikation schreiben. Wir freuen uns auf Dialoge mit Praktikern und hoffentlich auch mit Soziologen, die uns helfen können, unsere Methoden zu verbessern.

Ich habe eine Seite über Mobilen Journalismus, kurz MoJo, angelegt, um Informationen dazu zu sammeln und zu ordnen. In meinem Feedreader haben sich in den letzten Wochen Posts über journalistisches Arbeiten mit Mobiltelefonen gehäuft—meist auf Englisch. Das Thema wird bei uns aktueller werden—auch wenn, wie beim Videojournalismus, zunächst sicher vor allem die Bedenkenträger darüber diskutieren werden.

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Version: data-epi-spacing 19.7.2009