Bin gerade bei der Vorbereitung einer Einführung in epub für die COS-Studierenden auf die Firma pagina gestoßen, die eine etwas ältere, aber sehr gut wirkende epub-Einführung auf ihrer Website hat: EPUB3 und KF8 verstehen. pagina bietet auch einen EPUB-Checker mit grafischer Benutzeroberfläche an. (Der ihm zugrundeliegende w3c/epubcheck ist ein Kommandozeilen-Werkzeug.) Nebenbei: pagina ist Mitgliedsunternehmen der Gemeinwohl-Ökonomie.

Vor ein paar Tagen habe ich den Essay Wann hören wir auf, uns etwas vorzumachen? gelesen, in dem Jonathan Franzen feststellt, dass der Kampf gegen die globale Erhitzung schon verloren sei und man sich stattdessen da engagieren soll, wo man tatsächlich etwas erreichen kann: für Menschen und andere Lebewesen in der eigenen Umgebung.

Franzen schreibt mit einer Haltung, die man auch als gesunden Menschenverstand bezeichnet. In seinem Essay drückt er auf wenigen Seiten so ziemlich alles aus, was mir gegen den Strich geht—sicher auch, weil ich befürchte, dass er Recht hat oder ihm die Zukunft Recht geben wird. Dieser Haltung zu widersprechen und anders zu handeln, als es sich aus dieser Haltung ergibt, ist anstrengend. Franzen will seine Leser darin bestätigen, dass sich diese Anstrengung nicht lohnt.

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Am Freitag habe ich versucht, mit Studierenden unseres Studiengangs zu diskutieren, wie man Content-Strategie und Klimakommunikation im weitesten Sinn verbinden kann. Mich interessiert dabei nicht so sehr, wie man Content-Marketing oder PR für Inhalte der Klimabewegung machen kann, sondern ob und wie der Wahrheitsanspruch von Inhalten für die Content-Strategie relevant werden kann. Ich habe versucht, mich von verschiedenen Ausgangspunkten aus auf dieses Thema zuzubewegen:
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Bei zwei Veranstaltungen in Graz hat Christian Zeller von Ökosozialismus gesprochen. Mir ist das, was ich mir unter diesem Audruck vorstelle, nicht unsympathisch. Eine sozialistische Gesellschaft, in der es keine durch Eigentumsunterschiede definierten Klassen gibt, und die innerhalb der planetary boundaries lebt, halte ich für erstrebenswert. Ich stelle sie mir, sehr vage und im Bewusstsein, nicht viel von Wirtschaft zu verstehen, vor wie etwas zwischen schwedischer Sozialdemokratie und jugoslawischem Selbstverwaltungssozialismus, aber mit ökologischem Vorzeichen.
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Extinction Rebellion verwendet zivilen Ungehorsam gezielt als Mittel, um die Öffentlichkeit gegen die Klimakrise zu mobilisieren und um Druck auf die politisch Verantwortlichen auszuüben. Ziviler Ungehorsam bedeutet, sich bewusst nicht an geltende Vorschriften halten, also z.B. den Verkehr zu blockieren oder Konzernzentralen, Ministerien oder Parlamente zu besetzen.

Wenn man zivilen Ungehorsam praktiziert, akzeptiert man zumindest einen Teil der geltenden Rechtsordnung nicht. Ich frage mich, seit ich mich XR angeschlossen habe, weshalb das legitim ist. Was unterscheidet direkte gewaltfreie Aktion von Selbstjustiz oder der selbst erklärten Zugehörigkeit zu einem fiktiven Staat wie bei den sogenannten Reichsbürgern?

Im Kern ist die Rechtfertigung zivilen Ungehorsams für mich:
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