Kleines Detail am Rande: Kurz bevor die Pressekonferenz mit Le Pen und Co. im Sitzungssaal des FPÖ-Parlamentsklubs begann, kam ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz bei der Tür des FPÖ-Klubs heraus. Er hatte einen Termin bei FPÖ-Chef Strache [Eine Stunde mit den Patrioten « DiePresse.com].
Das ist einer der widerwärtigsten Züge der österreichischen Politik- und Medienlandschaft: In ihr gelten Leute als respektabel, die Demokraten in westlichen Ländern nicht einmal als Gesprächspartner akzeptieren würden. Der ORF biedert sich Strache, Mölzer und Westenthaler als Dauerinszenator an — immerhin verdankt Wrabetz ja auch diesen Figuren seinen Job. Und hier in der Steiermark faselt Hermann Schützenhöfer von einer möglichen "Läuterung" der FPÖ.
Siegfried Nagl hat am Grazer Wahlabend von Problemen gesprochen, die sich mit Ausgrenzung allein nicht lösen ließen. Ich vermute, dass er damit nicht die Ausländer, sondern die in Graz besonders unappetitliche FPÖ meinte. Wenn die ÖVP sich auf dieser Seite nicht eindeutig abgrenzt, macht sie den Rechtsradikalismus in der Steiermark weiter hoffähig. Sie darf sich nicht wundern, wenn ihr die Polit-Zombies dann die Themen diktieren.