Experimentiere seit gestern mit My6Sense. My6Sense ist ein Newsfeedreader, der personalisierte Leseempfehlungen gibt. Das System lernt, was mich interessiert.
Es dauert ein paar Tage, bis es meine Interessen kennt—ich werde dann berichten. Was mir schon jetzt gefällt: Dass ich aus einer Anwendung Zugang zu RSS-Feeds, Twitter, Facebook und Google Buzz habe. Das Interface ist einfach, und selbst auf meinem alten HTC Magic kann ich die Texte gut lesen.
My6Sense ist bisher eine reine Mobilanwendung. Schon länger gibt es einen iPhone-Client, jetzt ist auch einer für Android erschienen. (Mir wesentlich sympathischer, weil Apple da nicht zensiert und weil die Interaktion der Anwendungen ein wichtiges Plus ist.) Was ich noch nicht herausgefunden habe: Wie man etwas für späteres Lesen reserviert. Ich benutze bisher Evernote; um etwas von My6Sense dorthin zu schicken, muss ich mich umständlich durch Menüs klicken. Den versprochenen Instapaper-Support bei der Android-Version habe ich noch nicht gefunden.
Ich bin durch Louis Gray auf My6Sense gestoßen. Gray ist für mich schon lange eine der wichtigsten Informationsquellen zu all things social media. Inzwischen ist er bei My6Sense für das Marketing zuständig. Gestern hat ein einem langen Post beschrieben, welche Vision hinter diesem Service steht: The Third Wave of the Web Will Be Uniquely Personal. Auf das Web der Informationen (Web 1.0) und das Social Web (Web 2.0) werde nun ein Web der personalisierten Information folgen, für das außer My6Sense auch zum Beispiel Hunch stehe. Ich glaube nicht, dass die Entwicklung des Webs dieser Logik folgt; ich denke eher, dass sich Datenformate, Informationsmanagement (dahin gehört die Personalisierung) und Identitäts- und Netzwerkmanagement gegenseitig bedingen. Aber einen neuartigen Zugang zu Information im Web bietet My6Sense in jedem Fall: Information als persönliche Commodity, hinter der hoch leistungsfähige Algorithmen stehen.