Kevin Sites hat an der USC Annenberg über seine Dokumentation In the Hot Zone berichtet. Ein Must für zukünftige Journalisten! Sites war der erste Korrespondent der Yahoo! News und ist ein Pionier des „one-man band“-Journalismus: Ein Journalist erzählt seine Geschichten multimedial mit Text, Video und Fotografie. Sites reflektiert die Aufgaben der verschiedenen Medien.

Interessant auch der Hinweis auf People of the Web, Sites‘ neues Projekt über mediale Erfolgsgeschichten im Web.

(Zu Sites auf LoF: Kriegsberichterstattung bei Yahoo, Spiegel online über Yahoos "Hotzone")

Ich habe damit begonnen, mich etwas weiter über OpenSocial zu informieren. Open Social ist eine Standardschnittstelle, über die Soziale Netze (Sites wie Facebook oder MySpace) Daten und damit Funktionalitäten austauschen können. Sie ist eine Alternative zu den proprietären Schnittstellen, wie sie z.B. Facebook mit seinem API zur Verfügung stellt. OpenSocial dient sicher auch dazu, Facebook daran zu hindern, zu einem Metanetzwerk zu werden, aber das ist wohl kaum das einzige Ziel. Auch unabhängig von Facebook werden die meisten Entwickler einheitliche Schnittstellen zwischen Sozialen Netzen begrüßen. Die große Frage ist, ob OpenSocial auch den Usern dienen wird — ob es ihnen ermöglicht, ihre eigenen Daten besser zu kontrollieren.

Das Video, in dem Google OpenSocial vorstellt, finde ich faszinierend. Wer sich für die aktuellen Megatrends in Wirtschaft, Internettechnik und Medien interessiert, sollte es sich anschauen, auch wenn es sich um eine Werbepräsentation handelt:

Eine gute Darstellung von OpenSocial findet man bei Marc Andreessen (via Chris).

Erste skeptische Einschätzungen bei Dave Winer und — indirekt — bei Doc Searls.

Wenn ich es richtig verstanden habe, kann man mit OpenSocial jede Website mit Funktionen von Sozialen Netzen ausstatten. Das löst den Begriff des Sozialen Netzes möglicherweise auf. (Vielleicht zu steil formuliert: Die Social Network-Funktionalität wird zu einer Komponente der gewöhnlichen Web-Toolbox). Es ist äußerst interessant — und nicht einfach — durchzuspielen, was das bedeuten könnte.

Projekte an unserem Studiengang haben mich jetzt schon eine Woche davon abgehalten, an Lost and Found weiterzuschreiben. Am vergangenen Freitag hat Ilse Amenitsch den Inge Morath-Preis für die ORF-Rubrik Wissen erhalten, für das vor allem unsere Studenten schreiben. Am Montag haben wir dieses Projekt im Haus präsentiert. (Es ehrt uns, dass auch Alfred Gutschelhofer und Hans Sünkel, die Rektoren der KFU und der TU teilnahmen.) Seit dem Dienstag ist unsere (Proto-)Plattform für Studenten-Blogs unter der Adresse http://juk.fh-joanneum.at/community online erreichbar. Am Mittwoch fand dann der erste Workshop des Projekts eContentPro statt, einer Initiative, um die Webkommunikation steirischer Unternehmen zu professionalisieren.

Alle diese Projekte sind Koproduktionen. Um Themen für die Wissensplattform auf den Seiten des ORF Steiermark zu finden, arbeiten unsere Studenten eng mit Birgit Jauk, Alice Grancy, Erhard Skupa und Andreas Schweiger, den Pressesprecherinnen der steirischen Universitäten, zusammen. Unsere Lern-Community verdanken wir vor allem Martin Ebner und seinen Kollegen von der TU Graz, im nächsten Schritt werden wir sie mit dem TU Graz LearnLand verknüpfen. Bei eContentPro kooperiert unser Studiengang mit der Gleisdorfer Firma Medianova.

Zu allen drei Vorhaben habe ich in den kommenden Wochen sicher noch einiges zu schreiben, wobei mich hier vor allem ihre Funktion bei der Ausbildung von Journalisten und PR-Leuten interessiert. Mich freut sehr, dass sich unser kleiner Studiengang jetzt auch bei Online-Themen eng mit anderen steirischen Einrichtungen verknüpft. In kleinen Schritten können wir so ein Wissensnetz aufbauen, bei dem dann irgendwann ganz unterschiedliche Beteiligte voneinander profitieren.