Ich lese gerade auf Facebook, dass YouTube den Channel von Oliver Ressler entfernt hat. Das dürfte eine Reaktion auf seine Berichte über militante soziale Bewegungen sein. Die Abhängigkeit von Kommerziellen und zentralisierten Plattformen ist ein Risiko. Die Klimagerechtigkeitsbewegung muss das IndieWeb nutzen, damit sie nicht ganz schnell mundtot gemacht werden kann.
Auch bei der Bestellung des #ORF-Generaldirektors müsste die Fähigkeit, journalistisch mit der #Klimakrise und dem ökologischen Zusammenbruch umzugehen, bestimmend sein. Zu erwarten ist dagegen #kriegstehalleswasduwillst
Durch Wiederaufforstung im großen Stil zu „Net Zero“ zu kommen, würde Hungerkatastrophen auslösen. In der @Oxfam
-Originalstudie auch Material zu den Risiken für die Ernährung durch die z.B. von Luftfahrt-Gesellschaften propagierten #biofuels
„Nicht der Klimaschutz zerstört unsere Lebensweisen, nicht der Klimaschutz raubt alles Vertraute, sondern wenn wir etwas erhalten wollen von dem, wer wir sind, und wie wir leben, müssen wir dringend handeln.“
Sehr treffend zur aktuellen Situation, sehr nah an Extinction Rebellion
Genau das, „state capture by the fossil fuel industry“, beschreibt das Handeln und Nichthandeln der Regierung Angela Merkels, die die wissenschaftlichen Fakten nie geleugnet hat.
In der vergangenen Woche ist ein wichtiges Paper (Brand et al., 2021) erschienen, dass viele Autor:innen gemeinsam verantworten, die aus den Diskussionen über Degrowth und ökologische Ökonomie bekannt sind. Sie nehmen Stellung zu dem Framework der Planetary Boundaries, das Johan Rockström und andere Wissenschaftler:innen entwickelt haben. Der Aufsatz ist eine Positionsbestimmung. Das Konzept der planetaren Grenzen wird aus der Perspektive einer kritischen Sozialwissenschaft aufgenommen und kritisch weitergedacht. Es geht weniger um zusätzliche Fakten und Forschungen als um eine Reflexion der Begriffe und leitenden Ideen. Diese Reflexion stützt sich auf ein Review einer fast unüberschaubar großen Zahl sozialwissenschaftlicher und ökonomischer Arbeiten.
Klimamonitoring der ZAMG heute. Die Temperaturen hier in Graz liegen in diesem Juli genau zwei Grad über dem langjährigen Durchschnitt.
Ich informiere mich über Rudi Supek, von dem gestern Abend Tomislav Medak bei der Grazotopia-Utopieschule erzählt hat. Supek hat 1973 das Buch Ova jedina zemlja: idemo li u katastrofu ili u Treću revoluciju? (1989) (Titel auf deutsch: Unsere einzige Erde. Gehen wir in dien Katastrofe oder in eine Dritte Revolution?) geschrieben, das bis 1989 dreimal aufgelegt wurde. Supek, ein Mitgründer der Praxis-Gruppe, war offenbar einer der ersten sozialistischen Theoretiker, die ökologische Fragen und die Ergebnisse des Club of Rome ernst genommen haben.
Als ich gestern durch Zufall wieder auf Wolfgang Harich gestoßen bin, habe ich mich gefragt, ob es in Jugoslawien ähnliche Ansätze gab. (Wobei Harich vermutlich wenig mit den Praxis-Leuten gemein hatte.) Eigenartige Koinzidenz …
Wenn ich eine ausführliche Rezension (Petak, 1974) richtig verstehe, dann hat Supek die Fixierung vieler Linker auf Industrialisierung und technische Lösungen kritisiert und internationale ökologische Gerechtigkeit gefordert.
Ein Zitat habe ich mithilfe von Google Translate übersetzt:
Es ist an der Zeit, diesen blinden Glauben an ‚technische Lösungen‘ zu zerstören, den Menschen zu sagen, dass ‚technische Lösungen‘ … nicht nur … nicht existieren, sondern dass sie nicht existieren können! … um das wahrhaft menschliche Leben und das natürliche Leben des Menschen zu erhalten … es gibt soziale Lösungen … die radikale Veränderungen in der menschlichen Einstellung zur Produktion, der Lebensweise bedeuten … (S. 8-9) .
Nachweise
Alexander Amberger versteht (2021) Andreas Malms Corona, climate, chronic emergency: war communism in the twenty-first century (2020) als eine Aktualisierung von Wolfgang Harichs Kommunismus ohne Wachstum (1975). Ich klicke gerade erstaunt in der Online-Version dieses Buchs von 1975 herum.
… um als Gattung auf diesem Planeten überleben zu können, wird fortan die Menschheit sich vieles versagen müssen, weil inzwischen die Produktivkräfte, besonders durch die Automation, einen nicht mehr zu überbietenden Stand ihrer Entwicklung erreicht haben, dergestalt, daß nunmehr der Akkumulationsprozeß des Kapitals an die letzte, absolute Grenze stößt, hinter der nur noch die Dämonen der Vernichtung des Lebens lauern, der Selbstvernichtung alles menschlichen Lebens.
Die Menschheit weiß das nur noch nicht. Eine kleine Vorhut ihrer Wissenschaftler weiß es. (S. 115/116)
Nachweise
Sehr empfehlenswerter Podcast. Zeigt m.E. deutlich, dass die nötige schnelle Dekarbonisierung nicht mit einer Wachstumspolitik gelingen kann. Und: Selbst der Shell-CEO hält staatliche Eingriffe für das einzige Mittel, von fossilen Brennstoffen wegzukommen.