Weit mehr als eine Visualisierungssoftware:

[thx chris!]

fidg’t verbindet soziale Netze über Meta-Kontakte. (Ich habe auf der fidg’t-Site keinen Hinweis auf OpenId gefunden. Das wäre vielleicht der nächste Schritt.)

Interessant ist, wie hier soziale Netze und mediale Netze zusammen dargestellt werden. (Vielleicht sehe ich dieses Thema auch nur selbst überall… -> people centered navigation, Jan van Dijk).

Mit Tag-Magneten lässt sich interaktiv beobachten, wie ein soziales Netz auf bestimmte Themen reagiert. Mit media streams verwende ich ein soziales Netz als Informationsfilter.

Hintergrund: Interview with Eduardo Sciammarella, PROTOMOBL. So vieldimensional wie das Konzept, so global (u.a. China, Korea, Japan, Ukraine) ist der Business-Ansatz. Zitate:

Well, the application is built around a buddy list. The idea there is to say that the most important thing on your phone is your contact list. Not a grid of applications.

The blogging side is also about user generated content–the fact that 60% of content the IM generation consumes is self-generated. That’s something we’re addressing as well.

Wikipedia: Eduardo Sciammarella. Sciammarella war einer der wichtigsten Designer bei Sony, u.a. Director Advanced Interface at Sony Pictures Digital.

Erste Notizen zu Magic Ink: Ausgezeichneter Text (abgesehen von dem Eigenmarketing-Layer). Kontextsensitive Darstellung vs. „Interaktivität“ scheint mir eine brauchbare Alternative.

Konzept des sofort überschaubaren „data space“: Kriterium für das Design von Websites. Warum sind vanilla-Sites überschaubarer als die meisten Wikis? Ich sehe bei ihnen besser, in welchem Datenraum ich mich befinde. (Ich bewege mich in einem space.) Die One-Column-Layouts sind auch deshalb überzeugend, weil ich bei ihnen nicht zwischen überflüssigen Informationen auswählen muss, sondern nur die Informationen zur Verfügung habe, die ich gerade brauche. Jakob Nielsen empfiehlt deshalb auch zu Recht, Navigations- und Inhaltsseiten zu trennen.

Die Manipulation eines virtuellen Objekts als falsche Metapher für den Umgang mit Informationen.

Viele Websites sind noch designt wie die Consumer-CD ROMs der 90er Jahre: Ich muss erst lernen, mit einem Objekt umzugehen. Ich will aber, dass mir Informationen präsentiert werden. Die Alternative zum kontextsensitiven Informationsraum ist das Spiel mit Objekten (das wiederum „navigationslos“ ist). Es funktioniert aber offenbar nicht, Informationsraum und Game miteinander zu verbinden.

Ein anderes Beispiel für einen data space: David Smalls Umgang mit großen Textmengen, z.B. Shakespeares Werken oder dem Talmud.

(YouTube-Version)

Viel besser als in dem Zitat, das ich — wie den Hinweis überhaupt — Walter Rafelsberger verdanke, kann man es nicht sagen:

This technology will change everything about the way we think of computers and their role in collaboration. After seeing Han’s work, the Apple iPhone looks like something made by Fisher-Price. [The TrueTalk Blog: TED2007 – Day One, Part Two.]

Dazu: Jeff Hans Homepage, ein Wikipedia-Artikel über Han, ein Artikel bei Heise zu der — schon ein Jahr alten — Präsentation und eine Seite über Jeff Han und das Multi Touch Screen-Projekt.

Walter Rafelsbergers Rhizome Navigation zur Darstellung von genealogischen Beziehungen oder zur Visualisierung der Blogosphere.

Walter beschreibt das Konzept so:

Daten und deren Beziehungen zueinander werden nicht anhand einer vorgegebenen Topographie dargestellt, sondern diese entsteht dynamisch im Laufe der Arbeit an den Daten durch eine laufende Analyse des Benutzerverhaltens… Es geht nicht um ein ständiges krampfhaftes Ordnen im Sinne von hierarchischen Beziehungen, sondern darum, in an und für sich nicht geordneten, graswurzelartigen Strukturen die Möglichkeit zu schaffen, den Blick sowohl auf das Ganze als auch auf das kleinste gewünschte Detail zu ermöglichen. RhNav kategorisiert Daten nicht, sondern stellt sich mit der Zeit ändernde Beziehungen her, die graswurzelartige Strukturen erfahrbar macht. [rhnav-introduction / rafelsberger media solutions.]

Das Besondere dieser Navigation besteht also darin, dass sie nicht eine überzeitliche Ordnung der Daten wiedergibt, sondern den sozialen Vorgang des Ordnens. Beobachtet werden die Beobachter. Es gibt keinen Über-Beobachter, kein Auge Gottes, dessen Position eingenommen werden könnte.

(Mich erinnern diese Visualisierungen an Paul Klee, vielleicht, weil auch für Klee der Vorgang des Sehens und der Orientierung selbst den Ausgangspunkt bildet.)