Corinna Milborn und Markus Breitenecker stützen ihre Argumentationen in Change the Game auf Beschreibungen sozialer und medialer Krisensymptome. Die Autoren schildern, wie Menschen auf Facebook persönlich verunglimpft und bis in den Tod getrieben werden, sie stellen dar, wie Fake News verbreitet werden, sie diskutieren Filterblasen und gehen darauf ein, dass Medien wie Facebook und YouTube Suchtcharakter haben, weil sie daraufhin optimiert wurden, die Userinnen und User so lange wie möglich zu fesseln. Milborn und Breitenecker machen zugleich deutlich, wie schwierig es für Medien mit herkömmlichen Geschäftsmodellen ist, in der von Facebook und Google geprägten Werbewelt zu überleben.
Vor gut einer Woche bin ich bei Ö1
zum Facebook IPO interviewt worden und habe mich vorsichtig positiv über die Aussichten des Unternehmens geäußert. Merkwürdigerweise hat mir danach niemand gesagt, dass ich extrem naiv bin. Schon vor dem IPO schienen mehr oder wenige alle zu wissen, dass es sich bei dem enorm hohen Börsenwert von Facebook um eine Blase handelt. Jetzt ist der Kurs tatsächlich deutlich gefallen, und es sind ganz offensichtlich auch die Kleinanleger vor dem IPO hinters Licht geführt worden. Der Kleinen Zeitung ist das einen Leitartikel wert, in dem Ernst Sittinger schreibt: Weiterlesen
Am Mittwochabend waren Brigitte Radl und ich in Gleisdorf zu einem Gespräch mit Winfried Lechner und Martin Krusche. Mir ist noch nie so deutlich geworden, wie eng soziale Medien mit der Ethik von Organisationen und ihrer Kultur zusammenhängen.
Mir gehen eine paar Gedankenfragmente duch den Kopf, und ich bin mir nicht sicher, ob ich sie zu so etwas wie einem Konzept oder einem Stück Theorie ordnen kann. Es sind Reste von Latour-Lektüren, Überbleibsel der re:publica 11-Präsentationen, auch einige Ideen aus dem Enterprise 2.0-Buch von Andrew McAfee. Das verbindende Element oder die verbindende Frage: Wie stehen bei den Sozialen Medien auf der einen Seite, in dem von Tarde, der Ethnomethodologie und der ANT markierten Strom der Sozialtheorie auf der anderen Seite, Einzelnes und Allgemeines, Individuelles und Soziales zueinander.
Die Time-Redaktion hat Mark Zuckerberg zur „Person of the Year 2010“ erklärt. Die Leser hatten für Julian Assange gestimmt, aber in einem Land, das den Soldaten seiner Air Force den Zugang zum Spiegel und zum Guardian untersagt, wäre es wohl politisch zu unkorrekt gewesen, ihnen zu folgen.
Zuckerberg und Assange sind Symbolfiguren für die Gebiete, die ich unterrichte: Social Media und Onlinejournalismus. Dass sie wie nie zuvor weltweite Aufmerksamkeit auf diese Gebiete lenken, sehe ich mit gemischten Gefühlen. Hier ein paar ins Unreine formulierte Gedanken dazu:
Gestern bin ich mit Julian zu der Tagung zur multimedialen Zukunft des Qualitätsjournalismus gefahren. Sie gehört zu dem public-value-Forschungsprojekt der Kollegen von der FH Wien um Reinhard Christl und des ORF. Leider kann ich heute nicht an der Fortsetzung teilnehmen.
Alan Murray schreibt im Wall Street Journal über The End of Management. Auch wenn Murrays Thema nicht das Web ist—man kann durch seinen Artikel besser verstehen, was im Web anders ist als bei den Massenmedien des Industriezeitalters. Dazu muss man sich nicht in die Managementlehre und Betriebswirtschaft wagen, sondern nur zeigen, dass Murrays Thesen sich als Beschreibung wichtiger Eigenschaften des Webs lesen lassen.
Durch einen Tweet von Jeff Jarvis bin ich gestern auf die Google-Seite mit meinem Social circle and content gestoßen. (Wer ein Google Profil hat, findet seinen eigenen sozialen Zirkel und seine sozialen Inhalte unter derselben Adresse.)
In der vergangenen Woche habe ich an der Hochschule Darmstadt das Konzept eines Web Literacy Lab vorgestellt, das ich mit Kollegen seit einiger Zeit verfolge. Dabei habe ich ein neues Berufs- oder Rollenbild für Kommunikatoren angesprochen: das des Facilitators.
Gestern befasste sich das Arbeitsgericht zum ersten Mal mit der Weiterlesen