Ich hoffe, es gab dann doch keine verbrüderung g
hat mir meine Studentin Veronika nach meiner gestrigen Expedition geschrieben. Eine Verbrüderung gab es nicht. Tatsächlich ist mir die ÖVP nach ihrem Parteitag aber sympathischer als vorher. Oute ich mich damit als naiv?
Ich habe gestern drauflos gebloggt, weil ich keine Antwort auf die Frage gefunden hatte, wozu ich bei einem solchen Event überhaupt bloggen soll. Auf dem Parteitag zu schreiben, war für mich ein Experiment. Ich brauche noch ein paar Tage, um daraus Schlüsse zu ziehen.
Die ÖVP hat mir nichts bezahlt außer einer Übernachtung in einem Salzburger Hotel. Sie hat mich aber eingeladen. Ich bin nicht aus eigenem Antrieb oder im Auftrag eines Mediums nach Salzburg gefahren. Ich war Gast, und das beeinflusst sicher, was ich schreibe. Ich muss mir also journalistische Unabhängigkeit absprechen.
Ich will mich als Blogger nicht zu wichtig nehmen. Ich stelle mir aber vor, dass einige der Delegierten lesen, was ich schreibe, und ich möchte dann als Gesprächspartner verstanden werden. Das ist eine andere Rolle als die des Journalisten oder Analytikers. Damit habe ich bei der ÖVP kein Problem. Von den fremdenfeindlichen Radaubrüdern, mit denen sie koaliert hat, würde ich mich nicht einladen lassen.
Ich würde der ÖVP übrigens empfehlen, zukünftige Parteitage einfach für alle Blogger zu öffnen, die kommen möchten. Dann könnte der Eindruck, dass jemand beeinflusst werden soll, nicht entstehen. Die österreichische Blogosphäre ist noch nicht so groß, dass Überfüllung zu befürchten wäre.
Und noch eine weitere Empfehlung: Auch Parteien sollte Unkonferenzen, zum Beispiel Barcamps veranstalten, wenn sie sich weiter für die Gesellschaft öffnen wollen. Schon ein paar kurze spontane Impulreferate mit Diskussion hätten den zweiten Teil des Parteitags, bei denen bedauernswerte Delegierte Pflichtstatements abgeben mussten, viel interessanter gemacht.
Für weitere Überlegungen zum Parteitag bitte ich um etwas Geduld: alle, die sie lesen möchten (darunter hoffentlich die Mitblogger, die eine Diskussion ihrer Postings verdient haben), und auch alle, denen das Thema auf die Nerven geht.
ich habe noch nie so treffende kommentare über einen parteitag gelesen, den ich nicht selbet erlebt habe (hatte manchmal als journalistin gelegenheit, bei derlei veranstaltungen zu sein). ich denke, wer nicht dabei war, hat jetzt ein gutes bild – und dabei solltet ihr ja als aushängeschild für modernität fungieren 🙂
habe ein bisschen aus euren blogs zitiert siehe
http://www.ceiberweiber.at/index.php?type=review&area=1&p=articles&id=448
und auch hier verlinkt (und selber einige anmerkungen gemacht):
http://alexdailynotes.blogspot.com
dem kann ich mich nur anschliessen! sehr erfreulich auch, dass offensichtlich nicht der druck bestand, sich auf die paar (über)plakativen sager zu stürzen …
So schnell wird eine private E-Mail zu einem „öffentlichen Gut“…. 🙂