Lese gerade zum Energieverbrauch durch Internet und Digitalisierung. Mein Ausgangspunkt ist der gut recherchierte (aber leider nicht verlinkte) Artikel La quarta nazione al mondo. Ecco quanto consuma il web in der Repubblica.

Man kann hier (wie beim Herunterbrechen auf eine Stadt) viele der Fragen, die mit der Dekarbonisierung verbunden sind, konkret stellen. Das gilt vor allem für die Themen der Optimierung durch technischen Fortschritt und des unbeschränkten Wachstums. Der Artikel in der Repubblica spricht erst ganz am Ende davon, dass bisher alle Fortschritte bei der Energieeffizienz digitaler Geräte durch Rebound-Effekte aufgefressen werden.

Der Repubblica-Artikel und auch die anderen, die ich bisher gefunden habe, behandeln den Energieverbrauch durch den Gebrauch elektronischer Geräte, aber kaum die Querverbindungen zwischen digitalen Technologien und dem Rest der Wirtschaft. Dieser Bereich ist aber wohl der interessanteste. Die Digitalisierung spart auf der einen Seite und treibt auf der anderen den Ressourcenverbrauch an, durch mehr Vertriebsmöglichkeiten, durch Werbung und auch dadurch, dass sie Reichtum generiert. Ein wirkliches Decoupling wäre das vom Verkauf neuer Produkte.

(Leseliste: Why your internet habits are not as clean as you think – BBC Future, "Lean ICT: Towards Digital Sobriety": Our new report, Factcheck: What is the carbon footprint of streaming video on Netflix?Did The Shift Project really overestimate the carbon footprint of online video?, Das Projekt KARMA METRIX: für ein nachhaltigeres Web – AvantGrade)

Hinweise auf Personen (für seinen Repubblica-Artikel hat Jaime D’Alessandro viele andere interviewt): Yoshua Bengio, einer der Träger des Turing-Preises, arbeitet intensiv an der Reduzierung des Energieverbrauchs durch Algorithmen und daran, Transparenz über den Energieverbrauch bei Rechenprozessen herzustellen (z.B. durch das CodeCarbon-Projekt). Mike Hazas untersucht den Umgang mit digitalen Geräten und seine Folgen für den Energieverbrauch als Sozialwissenschaftler.

Suzanne Simard
Suzanne Simard, Bildquelle: Wikimedia Commons

Ich habe gestern den letzten Wochenendpodcast der New York Times gehört, einer Reportage über die Forschungen Suzanne Simards über Wälder und Bäume. Der Podcast ist die Audioversion eines Artikels von Ferris Jabr (Twitter: (@ferrisjabr). Jabr, der gerade ein Buch über die Koevolution von Erde und Leben schreibt, berichtet über Simards Leben, über ihre Publikationen, über die Wirkung ihrer Arbeiten und die Kritik an ihnen. Sein Artikel ist gut belegt. Er ist ein Best Practice-Beispiel für Wissenschaftsjounalismus in der Zeit des ökologischen Zusammenbruchs—auch wenn die Zerstörung der Ökosysteme, von denen er berichtet, nicht sein Hauptthema ist.

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Ich habe das Thema meines Blogs zu Autonomie (von Matthias Pfefferle) geändert, um die Möglichkeiten des IndieWeb besser nutzen zu können und zugleich mit Gutenberg zu experimentieren. Ich habe noch nicht viel getestet und auch noch nichts konfiguriert. Ich hoffe, dass Lost and Found so etwas weniger obskur wird. Man sieht wenigstens schon, dass es verschiedene Arten von Posts gibt, und welche Posts auch auf Twitter veröffentlicht worden sind. Bei früheren Versuchen, dieses Thema zu verwenden, bin ich gescheitert, weil das Design durch das W3 Total Cache-Plugin zerschossen worden ist, das ich möglicherweise falsch verwendet habe.

Ein damit zusammmenhängendes inhaltliches Todo: Deutlich machen, wie die Themen Indieweb und Degrowth miteinander verbunden sind. Bisher ist mir das noch nicht wirklich gelungen, und die beiden Communities, die durch diese Schlagwörter bezeichnet werden, sind kaum miteinander verbunden. Ich glaube, dass die Verbindung sowohl für die Degrowth- wie für die Indieweb-Bewegung wichtig ist, weil einerseits die Digitalisierung in ihrer jetzigen Form zu den Treibern des Wachstums und damit ökologischer Katastrophen gehört, und weil andererseits die Kritik am Wachstum auch begründet, warum es sinnvoll ist, auf dezentrale, föderierte Kommunikationsstrukturen und Medien zu setzen.

Update, 9.12.2020: Ich kämpfe noch damit, das Thema zu verstehen und richtig zum Laufen zu bringen. Inzwischen habe ich das W3 Total Cache-Plugin hoffentlich komplett entfernt, dabei habe ich mich an How to Completely Delete W3 Total Cache Plugin? gehalten. Probleme habe ich, wenn ich ein Beitragsbild als Header-Bild benutzen will (vom Gutenberg-Editor aus), ich bekomme dann die Fehlermeldung Aktualisierung fehlgeschlagen. Die mf2_syndication-Eigenschaft ist mit einem ungültigen Wert gespeichert, und kann nicht auf null aktualisiert werden.