Unter den Klimaberichten, auf die ich heute bei Mastodon hingewiesen habe, beschäftigt mich der über die Verbindungen der FPÖ zum Heartland-Institute am meisten. Die FPÖ, vertreten durch Harald Vilimsky und Roman Haider, ist Partnerin und Sprachrohr dieses Instituts, das mit großer Wirkung groteske Klimalügen verbreitet. Die Partei, die in Österreich gerade fast 30% der Stimmen erhalten hat, leugnet angesichts der vermutlich schlimmsten Krise dieses Jahrhunderts den wissenschaftlichen Konsens. Sie kämpft in Österreich und in Brüssel aktiv gegen die viel zu vorsichtige und verwässerte Klimapolitik der EU. Continue reading
Johan Rockström hat in einem neuen TED-Talk den Stand des Wissens zu den Kippunkten des Klimasystems zusammengefasst: The tipping points of climate change
Wer der Klimabewegung Panikmache vorwirft, sollte sich diesen Vortrag anhören: Einer der renommiertesten und nüchternsten Vertreter der Erdsystemwissenschaften stellt darin dar, wie nah wir einer Katastrophe sind, die die menschliche Zivilisation, wie wir sie kennen, beenden würde. Continue reading
Dreimal Daten zur Klimakatastrophe mit Interpretationen: zur Wahrscheinlichkeit des Kippens des nordatlantischen Strömungssystems Amoc (und damit eines Zusammenbruchs des Golfstroms), zur Erhitzung der Erde im Jänner und in den 11 Monaten davor und zum Bedarf nach fossilen Energien bis 2100, wenn das business as usual weitergeht. Continue reading
Die EU-Wahlen stehen bevor. Von ihrem Ausgang hängt ein großer Teil der europäischen Klimapolitik ab—in den entscheidenden Jahren bis 2030. Die aktuellen Nachrichten lassen nichts Gutes erwarten. Die EU passt sich schon an die Forderungen von populistischen Parteinen und Wirtschaftsliberalen an. Kampagnen von Landwirt:innen sind gerade um vieles wirkungsvoller als die Klimabewegung—auch, weil gemeinsame EU-Politik zu einem großen Teil Agrarpolitik ist (guter Artikel dazu in der New York Times). Der geopolitische Hintergrund wird immer düsterer. Die Ukraine ist jetzt vor allem auf die EU angewiesen—die Folgen werden die politischen Diskussionen in der EU und den Wahlkampf bestimmen. Noch mehr als nach der Invasion vom Februar 2022 droht die Geopolitik die Klimapolitik zu dominieren. Continue reading
Am Montagabend fand die erste öffentliche Veranstaltung des neuen FH-Lehrgangs Nachhaltigkeitskommunikation und Klimajournalismus statt. Bei der Feier danach hat sich eine kleine Gruppe lange mit Torsten Schäfer unterhalten. Er hat viel über journalistische Projekte erzählt, die mit der Erforschung von Tieren und Biotopen zu tun haben. Auf dem Weg in Richtung Bahnhof nach der Feier hat Torsten dann auch Themen wie Deep ecology und Deep adaptation angesprochen.
Als ich allein war, ging mir der Satz „Es geht ums Leben!“ durch den Kopf.
Continue readingIn einer Kolumne im Guardian führt Rebecca Solnit eine Debatte weiter, die schon vor Jahren begonnen hat – die Diskussion zwischen denen, die das 1,5°-Ziel und damit eine Beherrschung der globalen Erhitzung auf einem Niveau vor der globalen Katastrophe für verpasst halten, und denen, die dazu aufrufen, alles zu tun, um es noch zu erreichen, und, wenn das nicht gelingt, um jedes Zehntelgrad zu kämpfen.
Ich bin auf der Suche nach Informationen zur Klimakrise in Kroatien. Heute habe ich eine etwas ältere EU-Website (European Climate Adaptation Platform Climate-ADAPT, n.d.) und dort einen zusammenfassenden Bericht (von 2017) über die Ergebnisse einer Modellierung der Entwicklungen in Kroatien bis 2070 gefunden (Branković et al., 2017). Die EU-Seite, die zu einem ambitionierten Projekt gehört, zeigt deutlich, wie schwierig ist, die Informationen zu diesem Thema aktuell und systematisch zu publizieren. Der Bericht zu Kroatien enthält sehr viele Informationen, man wünscht sich ein Update. Ich würde ihn auch gerne mit Untersuchungen zu Lastovo (Bonacci, 2019) und Dubrovnik (Boras, 2021) in Beziehung setzen, die ich inzwischen gefunden habe. Die Entwicklungen, vor allem die der Hitze im Sommer und wohl auch die Folgen für den Wasserhaushalt, sind dramatischer, als sie in dem alten Bericht erscheinen (jedenfalls bei einem allerersten Überlesen mit mangelhaften Sprachkenntnissen).