Notiz nach einem Abend, bei dem ich auch darüber diskutiert habe, was Social Media zur Revolution in Ägypten beigetragen haben. Ich habe sie vor allem auf Al Jazeera verfolgt, und ich sehe dort gerade Triumphszenen und Rückblicke aus Kairo (und die Bilder der feigen europäischen Politiker, die sich jetzt auf die Seite der Sieger stellen). Gibt es Beispiele für Revolutionen, bei denen ein vergleichbares Regime so schnell und bei denen es ohne eine Organisation abgeschafft wurde?
Im Grazer Web Literacy Lab haben wir mit der Arbeit in drei inhaltlichen Work Packages begonnen. Die drei Fragen, die wir beantworten wollen, sind:
1) Aus welchen Kompetenzen besteht Web Literacy?
2) Welche dieser Kompetenzen bzw. welche Konkretisierungen dieser Kompetenzen sind für Unternehmen und Organisationen relevant?
3) Wie lässt sich Web Literacy am wirkungsvollsten vermitteln?
Auch wenn es gerade eine unserer Aufgaben in der ersten Phase des Projekts ist, zu präzisieren, was Web Literacy ist, brauchen wir einen Vorbegriff von ihr, um die verschiedenen Teile unseres Projekts koordinieren zu können. In diesem Post versuche ich, diesen Vorbegriff thesenartig zu formulieren—als Vorschlag für die interne und externe Diskussion.
Auf der NCC-Konferenz in Zürich ging es mehrfach um die Frage, mit welcher Art von Medien oder Kommunikation man sich eigentlich beschäftige. (Für den PR-Blogger habe ich über diese Konferenz berichtet.) Ich hatte den Eindruck, dass die Bedeutung der Sozialen Medien, die Thema der Konferenz waren, allen klar war, und dass auch alle über dasselbe sprachen, dass wir aber nur schwer hätten sagen können, worin eigentlich das Neue der Sozialen Medien besteht. Bei unserem Web Literacy Lab in Graz stehen wir vor demselben Problem. Deshalb hier noch einmal ein Versuch, diese Medien von anderen Kommunikationsformen und Tools abzuheben. Es ist ein Versuch einer Begriffsklärung erst einmal für mich selbst, und es ist mir klar, dass er nicht die Beschäftigung mit Literatur und eigene Forschungen ersetzt.
Gestern abend habe ich den Essay Wofür es sich zu leben lohnt von Robert Pfaller gelesen, auf den mich ein Tweet von Stefan Haase gebracht hat. Ich kann auf diesen Aufsatz, hinter dem eine ganze Philosophie steht, in einem schnellen Blogpost nur oberflächlich eingehen, aber ein paar erste Ideen möchte ich trotzdem aufschreiben.
Christina Tieber und Mathias Pascottini haben mich zum Weisen ernannt. Für das Projekt Herzlicht haben wir uns kostümiert, unseren Mut zusammengenommen und Weihnachtslieder gesungen; Johanna Zweiger hat uns aufgenommen. Einen Teaser bringen wir auf unseren Blogs.
Eine Überlegung, die ich hier nur veröffentliche, weil man in einem Blog nicht klüger wirken muss, als man ist. Mir ist neulich der Gedanke durch den Kopf gegangen: Was ist, wenn das Netz nicht Ausdruck oder Ergebnis irgendwelcher gesellschaftlicher Tendenzen, Entwicklungen oder Logiken ist, sondern an die Stelle der Gesellschaft tritt?
Heute habe ich eine Lehrveranstaltung in Wien über Suche und Suchmaschinen; dasselbe Thema werde ich im kommenden Semester bei uns in Graz behandeln. Um mich vorzubereiten habe ich gestern in meinen Evernote-Notizbüchern nachgesehen, was ich an ungelesenem Posts und Artikeln zu diesem Thema angesammelt habe, hier das Ergebnis.
Die Time-Redaktion hat Mark Zuckerberg zur „Person of the Year 2010“ erklärt. Die Leser hatten für Julian Assange gestimmt, aber in einem Land, das den Soldaten seiner Air Force den Zugang zum Spiegel und zum Guardian untersagt, wäre es wohl politisch zu unkorrekt gewesen, ihnen zu folgen.
Zuckerberg und Assange sind Symbolfiguren für die Gebiete, die ich unterrichte: Social Media und Onlinejournalismus. Dass sie wie nie zuvor weltweite Aufmerksamkeit auf diese Gebiete lenken, sehe ich mit gemischten Gefühlen. Hier ein paar ins Unreine formulierte Gedanken dazu:
Gestern wollte ich meinen Kurs Medientechnik und Medienpraxis an der FH Wien mit einer Diskussion über WikiLeaks beginnen. Ich fragte die beiden Gruppen, die ich unterrichte—zusammen 35 Studierende—was sie über die WikiLeaks- Publikationen und die Aktionen dagegen denken. Es wurde anders diskutiert, als ich es erwartet hatte: überhaupt nicht kontrovers und sehr unaufgeregt.
Ich trete für die Freiheit von WikiLeaks und gegen die Hexenjagd auf Assange ein, aber ich möchte es nicht aufgrund einer paranoiden
Argumentation tun. Deshalb hier die Argumente, die mich dazu
bringen. Ich hoffe, dass ich fähig bin sie zu revidieren, wenn es
stärkere Gegenargumente gibt.