Wenn mich in Zukunft jemand fragt, was ein Blogger ist, werde ich Dave Winer zitieren. Winer hat erklärt, was Dave Rosen und er unter einem Natural-born Blogger, also unter einem geborenen Blogger oder einer geborenen Bloggerin verstehen:

  1. Ein GB bittet nicht um Erlaubnis.
  2. Ein GB erklärt die Dinge, selbst wenn er sie nicht versteht. Wenn ein GB Fehler zugeben muss—und das passiert oft—zuckt er die Achseln und sagt etwas wie Shit happens.
  3. GBs gehen voran. Hast du einen GB bei dir, musst du nicht warten, bis sich Freiwillige melden.
  4. GBs sagen lieber zu viel als zu wenig. Wenn du merkst, dass du zu jemand nur sagen willst: Halt endlich die Schnauze (englisch: STFU), hast du wahrscheinlich einen GB vor dir.

Winer sucht in der amerikanischen Geschichte nach geborenen Bloggern avant la lettre. Ich glaube, dass sie ein ganz altes europäisches Phänomen sind. Petra Gehring hat gerade in einer FAZ-Rezension darauf hingewiesen, dass Michel Foucaults letzte Vorlesungen um Begriff der parrhesia kreisen:

des Aktes einer freimütigen Aussage, die ohne Rücksicht auf mögliche Gefahren offen getätigt wird. Die parrhesia ist eine situative Kategorie, für welche die griechische Sprache einen eigenen Namen besitzt, der sie von der isegoria, dem formalen Rederecht jedes Bürgers, klar unterscheidet. … Der Parrhesiast ist einer, der in der Volksversammlung spricht, die Dinge zurechtrückt, wie Perikles im richtigen Moment interveniert.

Blogger nehmen sich ein Rederecht, sie lassen es sich nicht einfach zugestehen. Sie agieren nicht im Namen anderer oder von Firmen oder Institutionen. Sie sprechen für sich und damit für die Allgemeinheit statt für diejenigen, die sich zu deren Vertretern ernennen. Blogs sind erst durch das Web möglich geworden, aber die Haltung hinter ihnen hat eine lange Geschichte, die mit der Geschichte der Demokratie verwoben ist.

Ein Vorschlag zur Definition von web literacy: Web literacy ist die die Fähigkeit, mit den Mitteln des Web reflexiv eine gemeinsame soziale Realität zu erzeugen.

Ich habe gestern zwei Aufsätze gelesen, die sich mit der Reflexivität in der Ethnomethodologie beschäftigen (Geschichte versus Genealogie von Andreas Langenohl und The Notion of Member is the Heart of the Matter von Paul ten Have). Ethnomethodologen sehen Reflexivität als eine Eigenschaft jeden sozialen Handelns an. Soziales Handeln erzeugt immer zugleich das, was es ausdrückt; die Methoden, mit denen man von seinen Handlungen Rechenschaft ablegt, sind Bestandteile des Handelns. Beim Handeln werden Äußerungen, Dokumente und Dokumentationen produziert, die es für die Handelnden und ihre Mitwelt verständlich machen. Mitglied einer Gruppe ist man dadurch, dass man von seinem Handeln in dieser Gruppe Rechenschaft ablegen kann.

Sein Handeln zu begründen und zu dokumentieren, Rechenschaft von ihm abzulegen (Garfinkel spricht von accountancy) bedeutet Methoden anzuwenden, um in offenen Situationen immer wieder neu eine soziale, gemeinsame Realität zu produzieren. Ein Beispiel: Wenn ich als Lehrer einem Studenten eine Note gebe, benutze ich explizite (z.B. ein Punktesystem) und implizite (z.B. mein Bewertung seiner sprachlichen Fähigkeiten) Schemata zusammen mit Verfahren zur Ankündigung und Abhaltung von Prüfungen und zur Dokumentation, um zu einem Ergebnis zu gelangen, das für den Studenten, für meine Kollegen, für mich und für meine Vorgesetzten plausibel ist, das wir als gemeinsame Realität verstehen. Wie alle Beteiligten folge ich nicht nur Regeln, sondern erkläre zugleich, welchen Regeln ich folge und warum ich ihnen folge, ich muss mich mit Situationen beschäftigen, bei denen ich mit den Regeln nicht auskomme, und ich muss auch immer wieder Regeln neu aushandeln. Die soziale Wirklichkeit liegt nicht vor, sondern sie wird immer wieder neu gemacht. Die Methoden, die die Mitgliedern einer Gruppe dabei gemeinsam verwenden, machen ihre Kompetenz aus.

Lässt sich dieser Begriff vor Reflexivität für die Beschreibung von Webmedien oder sozialen Medien fruchtbar machen? Menschen, die soziale Medien verwenden, produzieren eine gemeinsame soziale Realität und legen gleichzeitig permanent von ihren Aktivitäten in dieser Realität Rechenschaft ab. Webkompetenz oder web literacy bestünde dann aus den Methoden, mit denen man im Web eine soziale Wirklichkeit produziert. Dazu gehören z.B. Methoden, um die Reputation von Teilnehmern oder die Wichtigkeit von Informationen festzustellen. Dazu gehören auch Methoden, z.B. mit Kommentaren, Retweets und ähnlichem auf Äußerungen zu reagieren. Alle diese Methoden sind nicht einfach etwas Vorgegebenes, sondern sie werden laufend diskutiert, und man macht sich sein Handeln in dieser Web-Wirklichkeit immer wieder wechselseitig verständlich—wohl eine der Hauptfunktionen von Blogs, Microblogs und Veranstaltungen wie BarCamps.

Das sind nur Anfangsüberlegungen. Nächste Schritte könnten genauere Analysen zur Reflexivität und ethnographische Detailbeschreibungen des Umgangs mit sozialen Medien sein, die die accountancy, die Verfahren, Rechenschaft von der eigenen Praxis abzulegen, thematisieren.

Gestern haben wir unsere experimentelle Lehrveranstaltungsreihe Talks and Demos fortgesetzt. Leider waren nur wenige Leute da. Thema war Twitter im Tourismus; ausgegangen sind wir von Jochen Henckes Präsentation über Twitter als PR-Tool.

Mit Ulrich Andres war zum ersten Mal ein Nicht-FHler dabei. Er hat in der Diskussion ein paar wichtige Bemerkungen gemacht, die ich festhalten möchte.

  1. Twitter als Aktualisierungstool für die Homepage: Ausgangspunkt war Heinrich der Ferien auf dem Bauernhof in Kärnten anbietet und twittert. Dabei folgen, wie Ulrich sagte, wohl die wenigsten Gäste Heinrich direkt bei Twitter. Durch den Twitter-Stream hat seine Website aber immer neue Inhalte. Mit Twitter kann jemand, der nur ganz selten am Computer sitzt, sein Angebot einfach laufend aktualisieren. Heinrichs Site ist ein Beispiel für viele Websites von Kleinunternehmen, die kaum dazu kommen, ihre Inhalte regelmäßig zu pflegen.

  2. Arbeitsteilung zwischen Vermarktern von Regionen und einzelnen Betrieben: Wir kamen in der Diskussion auch auf Wilhelmus, der für das Tourismus-eBusiness von British Columbia zuständig ist. Ulrich hat darauf hingewiesen, dass man in dieser kanadischen Region eine Entwicklung beobachten kann, die sich vielleicht auch bei uns durchsetzen wird: Die Regionalanbieter, also übergeordnete Dienste, sind für die Pflege von Basisinformationen zuständig—für die klasssischen Homepage-Inhalte von Unternehmen. Die Unternehmen selbst kümmern sich nur noch um den Dialog mit den Kunden, also um den Web 2.0-Teil der Kommunikation. Auch das kommt mir interessant vor; das Prinzip lässt sich gut auf andere Branchen übertragen.

  3. Professionelles Storytelling als Agenturleistung: Ulrich ging dann noch kurz auf ein Projekt ein, bei dem seine Agentur TAO beteiligt ist: Österreichs Wanderdörfer. TAO entwickelt gemeinsam mit den Dörfern Geschichten, die professionell erzählt werden. Die Inhalte dieser Geschichten werden durch einen Fragebogen eruiert; damit wird verhindert, dass die Dörfer die gängigen nichtssagenden Allzweck-PR-Texte zur Darstellung im Web verwenden. Ulrich meint, dass beim Storytelling weiter Professionisten benötigt werden, dass diese Inhalte in absehbarer Zeit nicht von Usern, z.B. Gästen der Dörfer kommen werden. (Ich habe erst jetzt gemerkt, dass der ganze Marketing-Ansatz von TAO vom Storytelling ausgeht; ein Thema für weitere Posts und Diskussionen.)

Wir haben uns am Studiengang schon mehrfach mit der Entwicklung von Webinhalten in kleinen Unternehmen beschäftigt. Die Punkte, die Ulrich angesprochen hat, sind mir alle neu, und man kann aus ihnen viele Ideen für Unternehmen ableiten, die Schwierigkeiten damit haben, Inhalte für ihre Websites zu produzieren.

Auf dem Weg zurück nach Graz. Gestern abend wurde im Figurentheater Lilarum der Wolfgang Lorenz Gedenkpreis für internetfreie Minuten zum ersten Mal verliehen (bei Twitter: #wolo09). An seiner Entstehung war ich nicht unbeteiligt. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich Lorenz letztes Jahr seinen Sager vom Scheiß-Internet entlockt, und bei der gemeinsamen Nachbetrachtung an der FH kam Kollege Grenzfurthner auf die Preisidee. Ich war gestern von einer Grippe noch etwas lädiert und froh, dass Jana ein Mashup mit Blogger-Reaktionen auf Armin Thurnhers Internet-Bashing vorbereitet hatte, das wir gemeinsam vorgetragen haben.

Es war eine sehr österreichische Veranstaltung. Wo sonst ziehen Onliner die Repräsentanten von Top down-Medien und Top down-Politik mit so viel vernichtendem und versöhnlichem Humor durch den Kakao? Wobei sich die Teilnehmer—allen voran die monochrom-Leute— zugleich über sich selbst lustig machten—sonst wäre alles in Rechthaberei ausgeartet. (Dass wir gegenüber den Lorenz und Thurnher Recht haben, wissen wir ja—und sie wissen es auch.)

Zur Doppelbödigkeit des ganzen Abends hat gut gepasst, dass zum Schluss mit Christoph Chorherr ein Unschuldiger bestraft wurde. Christoph nahm den Preis für die Wiener Grünen souverän an. Er bleibt der einzige österreichische (ich fürchte: deutschsprachige) Politiker, der das Web tatächlich versteht: als Alternativ-Plattform zu Parteien und Verbänden, nicht als ihre Ergänzung.

Highlights: Janas Nominierungsrede für Ibrahim Evsan in der Kategorie Social Media Guru nahm elegant alle Vertreter des technischen und technokratischen Determinismus auf Korn. Thomas Thurner stellte den Plagiatsjäger Stefan Weber in die Ecke der profilierungssüchtigen Studenten-Verächter—ein klassischer Distinktionsgewinnler. Max Kossatz‘ Blütenlese mit Statements von grünen Lokalpolitikern zum Netz und zur Basisdemokratie werde ich—wie mir empfohlen wurde—im Unterricht verwenden. Ingrid Brodnig decouvrierte die Großmäuligkeit des Ex-Kanzlers Schüssel (Stichwort: Internetmilliarde) mit ein paar scheinbar schüchternen Sätzen—die sie hoffentlich noch zu einer längeren Story ausbaut.

Wolokopie Leider sind nicht so viele gekommen, wie sich angekündigt hatten. Dafür kannten sich fast alle und setzten den Abend im Foyer noch ziemlich lange fort. Eine sehr angenehme Gruppe von Leuten, die medien- und technikaffin sind, weil sie sich gerne austauschen und neugierig sind—das Gegenteil der Karikatur von asozialen Nerds, die das Netz mit der Realität verwechseln. Anders als in Graz sind in diese Szene in Wien auch viele Frauen unterwegs, und leider nur ganz wenige Leute über 40.

Zum Schluss noch ein Dank an die Studenten von JuK07: Sie haben den Preis nach Johannes Grenzfurthners Original nachgebildet (Bild) und dieses womöglich noch übertroffen. Die nächste Jury wird entscheiden, ob 2010, wie von Jana vorgeschlagen, eine gehäkelte Version der Trophäe verliehen wird.

Ich habe im Unterricht schon oft im Anschluss an Jay Rosen von den People Formerly Known as the Audience gesprochen: den Leuten, die bisher Adressaten von Medien waren und die nun selbst weltweit publizieren können, wenn sie nur ein Handy haben. Bisher habe ich aber nicht berücksichtigt, dass sich durch die Online-Medien nicht nur die Beziehungen zwischen Sendern und Empfängen ändern, sondern auch die Beziehungen unter den bisherigen Empfängern. In den letzten Tagen bin ich auf mehrere Versuche gestoßen, diese Beziehungen zu beschreiben und vor allem: sie zu organisieren.

Am interessantesten und fortgeschrittensten: Cody Browns Post A Public Can Talk To Itself: Why The Future of News is Actually Pretty Clear. Cody Brown, ein New Yorker Undergraduate-Student, beruft sich auf den Gründer der New York Times, der es als Aufgabe seiner Zeitung sah, Nachrichten wiederzugeben, statt sie für andere zu machen. In seinem ausführlichen und komplexen Beitrag fordert er News-Werkzeuge, die es dem früheren Publikum ermöglichen, selbst in organisierter Form Nachrichten auszutauschen. Ein Vorbild: die Wikipedia, in der sich Autoren mit unterschiedlichen Positionen untereinander auf Formulierungen einigen. Cody Brown entwickelt mit einem Team ein solches Tool, das im kommenden Frühjahr veröffentlicht werden soll: Kommons.

Auf Cody Brown bin ich durch die Folge 31 von Rebooting the News gestoßen: Dave Winer und Jay Rosen unterhalten sich mit ihm und interpretieren sein Konzept.

Cody Brown zieht mit Kommons Konsequenzen aus Überlegungen, die bei Jay Rosen immer wieder auftauchen, ausführlich in Audience Atomization Overcome: Why the Internet Weakens the Authority of the Press. In diesem Post sieht er die Atomisierung des Publikums als notwendiges Gegenstück zur Macht der Presse, einerseits Debattenthemen zu definieren und andererseits festzustellen, welche Themen so selbstverständlich sind, dass sie nicht diskutiert werden dürfen oder müssen. Rosens und Browns schematische Beschreibungen des Gatekeeper-Journalismus sind ähnlich, aber nicht identisch; Rosen geht es eher um die Inhalte, Brown eher um die Arbeitsweise der news organizations.

Schließlich noch ein Hinweis auf eine plakative, aber instruktive Darstellung des veränderten Beziehungsgeflechts zwischen neuen und alten Medienmachern—Clay Shirky spricht darüber in seinem TED-Vortrag im Juni 2009. Seine Präsentation kann man sich wie eine Einführung zu den Überlegungen Rosens und den praktischen Konsequenzen Browns ansehen:

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Die Vogelperspektive ist Shirky, Rosen und Brown gemeinsam. Aber sie alle, am meisten wohl Brown, suchen nach einer Konkretisierung dieser Ideen im entstehenden Realtime Web.

Vorgestern erhielt die Öffentlichkeit wieder einmal über die Kleine Zeitung Informationen über die FH und unseren Studiengang, die auch intern den meisten neu waren: Sturm der Entrüstung an FH Joanneum. Über Facebook und Twitter haben mich viele Studenten und Bekannte gefragt, was bei uns los ist. Gestern habe ich einem Freund bei Facebook geantwortet (leicht verändert, um nicht Personen zu nennen):

Wir haben ein ziemlich hartes Jahr hinter uns—für mich die schlimmsten Erfahrungen, die ich am Studiengang gemacht habe.

Am Montag wurden wir offiziell darüber informiert, dass sich die FH von einem Kollegen trennt. Vorangegangen waren monatelange Attacken von Kollegen gegen den Studiengangsleiter und gegen mich.

Ihr könnt der Zeitung entnehmen, dass die Kündigung des Kollegen nicht mit Zustimmung der Personalabteilung erfolgte—die bei uns zugleich (!) für die interne Revision zuständig ist. Der gekündigte Kollege und seine Vertrauenspersonen haben immer wieder den Kontakt zur Personalabteilung gesucht. Fast zeitgleich mit der Kündigung erhielt die interne Revision Informationen über angebliche Unregelmäßigkeiten beim Aufnahmeverfahren zugespielt. Es kam—erstmals in der FH-Geschichte—zu einer polizeiartigen Beschlagnahmung von Unterlagen am Studiengang.

Die Konflikte sind nicht zuende, und ich kann mich leider selbst nicht so offen äußern, wie ich möchte—wobei ich mit allen Informationen, die mich betreffen, problemlos offen umgehen kann und gerne Auskunft gebe. Ich bin sicher, dass es bei offener Kommunikation nicht einmal ansatzweise zu den Intrigen gekommen wäre, die sich abgespielt haben und die sich jetzt abspielen.

Ich weiss, dass z.B. über mich ein (mir nie zugänglich gemachtes) Dossier existiert, in das zahlreiche Aussagen bestimmter Kollegen eingegangen sind. Zeichen besonderer Bösartigkeit, gerne verbunden mit „Mobbing“-Vorwürfen: Verwendung von Gmail; Benutzen des „du“-Worts gegenüber Studenten; Behauptung, dass der Journalismus tot sei (dabei glaube ich das nicht einmal); intensive Kommunikation im Web mit Studierenden.

Mich haben diese Dinge im letzten Jahr sehr belastet. Man ist beim Schreiben blockiert, wenn man sich nicht über die Dinge äußern kann, über die man ständig nachdenkt. Und auch wenn man es versucht—man kann sich Intrigen aus der untersten Schublade nicht mental entziehen, wenn man zu den Angegriffenen gehört. (Dabei bin ich einigen Verantwortlichen an der FH sehr dankbar dafür, dass sie mich gegen die Angriffe unterstützt haben.)

In den letzten Wochen haben wir am Studiengang auch ganz andere Erfahrungen gemacht.
Ich denke vor allem an die Auftritte von David Barstow und Klaus Eck. Fast alle Studente waren zusammen, wir haben uns völlig zwanglos unterhalten, wir waren uns über die Qualität einig, die uns demonstriert wurde— und diese Qualität streben wir wohl auch alle an. Ich hoffe, wir können uns in dieser Richtung weiterentwickeln, ohne dass uns weitere Knüppel zwischen die Beine geworfen werden.

Christiane Schulzki-Haddouti erweitert in “Haltung” als journalistische Kernkompetenz ihren Katalog journalistischer Kerkompetenzen. Eine Haltung unterscheide Journalisten von PR-Leuten:

Dass Journalismus ohne “Haltung” überhaupt nicht möglich ist, zeigt ein einfacher Vergleich von journalistischer und auf Public Relations ausgerichteter Arbeit. Beide greifen auf die fünf Kernkompetenzen gleichermaßen zurück. Es besteht überhaupt kein Unterschied. Gleichwohl müssen sich beide voneinander abgrenzen. Denn sonst ginge das Vertrauen der Rezipienten verloren. Und für diese Abgrenzung ist einzig und allein “Haltung” erforderlich.

Sie stellt dann fest:

Haltung hat etwas mit “aufrechtem Gang” zu tun, den die Bürger im 19. Jahrhundert mühesam einübten.

Schließlich fragt sie, warum man die Frage nach der Vereinbarkeit von Journalismus und PR—im Studium oder in der eigenen Praxis—nicht als ethische Frage stellt:

Angesichts der immer wieder aufflammenden Debatte um das Verhältnis zwischen PR und Journalismus, uneinheitlichen Berufskodizes sowie Studiengängen, die beides vermitteln, frage ich mich, warum man dies nicht direkt als ethisches Problem thematisiert – und von dieser Perspektive her direkt angeht.

Ich habe schon mehrfach auf Christiane Schulzki-Haddoutis Ansatz zurückgegriffen, um so etwas wie ein Leitbild für unsere Ausbildung von Journalisten und PR-Leuten zu formulieren, und ich verwender sie auch bei der Neuformulierung des Social Media-Teils unseres Curriculums. Bisher bin ich nur davon ausgegangen, dass man über die erwähnten Kompetenzen hinaus zwischen den Rollen und Aufgaben von Journalisten und PR-Leuten unterscheiden muss. Zu diesen Rollen gehört aber—und das ist der wichtigste neue Gedanke in Christianes Beitrag—eine bestimmte Ethik, die man allerdings nicht mit allgemeinen ethischen Prinzipien gleichsetzen sollte, wie sie für jede Art von Kommunikation gelten.

David Barstow über journalistische Ethik

David Barstow von der New York Times hat während des Elevate-Festivals einen Workshop an unserem Studiengang gehalten. Barstow_small Dabei hat er gleich zu Beginn die Ethik als Kern des Journalismus bezeichnet. Die journalistische Ethik sei der wichtigste Inhalt einer journalistischen Ausbildung. Techniken, Schreiben, Storytelling, investigative Methoden könne man mehr oder weniger leicht erlernen. Die ethische Haltung müsse man sich selbst aneignen und aufrechterhalten, und zwar oft gegen heftige Widerstände.

Die ethische Haltung lässt sich für Barstow nicht von den journalistischen Techniken ablösen, sie ist die Voraussetzung dafür, dass das journalistische Handwerk richtig und erfolgreich ausgeübt wird. Die Haltung erlaubt es dem Journalisten, gegenüber sich selbst, gegenüber den Menschen, die ihm nahe stehen („your mum“), gegenüber den Informanten, den Vorgesetzten und seinen Gegnern so zu handeln, dass er verlässlich, verständlich, berechenbar bleibt. Bereits kleine Unsicherheiten und Fehler belasten die journalistische Arbeit, führen zu Zweifeln an der eigenen Rolle und machen die Geschichten, die der Journalist schreibt, ungenauer.

Am wichtigsten ist die ethische Haltung des Journalisten gegenüber Informanten, die sich in Gefahr bringen, wenn sie einem Journalisten etwas erzählen. Die Informanten müssen sich darauf verlassen können, dass die Journalistin oder der Journalist mit ihren Informationen korrekt umgeht und sie als Personen schützt. Der Journalist muss darüber hinaus den Informanten wie einen Mitarbeiter gewinnen. Die Quelle ist dann am besten, wenn ihr Name veröffentlicht werden kann und sie selbst dafür geradesteht, dass stimmt, was sie mitgeteilt hat.

Barstow lehnt es nicht nur ab, sich auf einzelne „whistleblowers“ zu verlassen. Wenn eine Quelle anonym bleiben will und ein Journalist nicht auf sie verzichten will, soll dieser Schritt ausdrücklich vollzogen und seine Bedeutung formuliert werden. Der Journalist muss dem Informanten feierlich mitteilen: „Ich werde für Sie notfalls ins Gefängnis gehen!“ Der Informant soll wissen, dass seine Information für den Journalisten ein Risiko bedeutet, und sie muss es selbst mitverantworten, dass der Journalist dieses Risiko eingeht.

Jpr_small Die Überzeugung, ethisch richtig zu handeln, gibt der Journalistin oder dem Journalisten die Kraft, ihre Arbeiten gegen heftige Widerstände zu verfolgen. „Fight like hell for your story!“ sei die einzig richtige Devise, wenn Vorgesetzte die Arbeit an einer Geschichte abbrechen wollten, von der der Journalist überzeugt sei.

Barstow hat uns klargemacht, wie viel Energie nötig ist, um etwas an den Tag zu bringen, was aus gutem Grund unter der Decke gehalten wurde. Der Journalist ist sich lange nicht sicher, ob er überhaupt auf der richtigen Spur ist; er und seine Informanten werden eingeschüchtert oder bedroht; seine Redaktion unterstützt ihn vielleicht nicht; sein Familienleben leidet, weil sich intensive Recherchen nicht in Achtstundentagen bewältigen lassen. Diesen Widerständen erliegt der Journalist, wenn er nicht daran glaubt, das Richtige zu tun und an einer Geschichte zu arbeiten, auf die er lange stolz sein kann, die nicht im Tagesschäft untergeht („I didn’t like doing the crap stories“).

Eine ethische Haltung bestimmt nicht nur, welche Ziele ein Journalist verfolgt, sondern auch, mit welchen Mitteln er arbeitet. Die Mittel dürfen das Ziel nicht diskreditieren, sie dürfen der Rolle des Journalisten nicht widersprechen und ihn gegenüber anderen und vor allem gegenüber sich selbst unglaubwürdig machen. Barstow hat 9/11 direkt vom Ground Zero berichtet und sich als Security-Mann ausgegeben, um in die streng abgesperrte Sicherheitszone zu kommen. Er ist sich bis heute nicht sicher, ob dieses Versteckspiel moralisch erlaubt war.

Aufdecken als journalistische Aufgabe

Beim Lesen von Christianes Posting ist mir David Barstows Vortrag sofort eingefallen. Barstow hat die Haltung beschrieben, die Journalisten von anderen professionellen Kommunikatoren unterscheidet. Diese Haltung ist keine persönliche Qualität, die ausschließt, dass ihr Träger andere Qualitäten und Eigenschaften hat. Sie wird von einem Job gefordert, so wie ein Leistungssportler eine bestimmte Moral braucht, um weitermachen zu können. Ob man diese Haltung haben und gleichzeitig PR machen kann, ist wohl keine Frage der moralischen Unverträglichkeit sondern der persönlichen Leistungsfähigkeit.

Barstow verkörpert ein Verständnis der Rolle des Journalisten, das man in Europa nur selten in dieser Schärfe findet: Journalisten kontrollieren die Mächtigen, indem sie für die demokratische Öffentlichkeit Dinge publizieren, die aus unethischen Gründen geheimgehalten werden. Die dazu erforderliche Haltung unterscheidet Journalisten von PR-Leuten: Journalisten müssen Rebellen sein.

Das bedeutet nicht, dass Journalisten bessere Menschen sind als PR-Leute. Eine Gesellschaft, die nur aus Rebellen besteht, wäre wahrscheinlich kein sehr angenehmer Platz, schon gar nicht für die Rebellen. Es bedeutet auch nicht, dass PR- oder Marketing-Leute keine Rebellen sein können—das Cluetrain Manifest ist ein Gegenbeweis. Aber zur Ethik der PR gehört nicht das Aufdecken von Informationen gegen alle Widerstände.

Noch eine Bemerkung zu diesem Thema, mit dem ich mich weiterbeschäftigen möchte: Die Krise des Printjournalismus ist dramatisch, weil sie den investigativen Journalismus, wie ein David Barstow mit der Unterstützung der New York Times betreiben kann, gefährdet. Es ist eine gesellschaftliche Aufgabe, diesen Journalismus zu erhalten und seine Unabhängigkeit zu schützen. Dazu gehört es auch, ihn in der Ausbildung von Journalisten zu verankern, statt ihn einer falsch verstandenen „Wirtschaftsnähe“ zu opfern.

(Leider habe ich nur die beiden unscharfen Handy-Fotos von David Barstows Auftritt bei uns. Ich hoffe, sie vermitteln wenigstens etwas von der Stimmung an einem der spannendsten Tage an unserem Studiengang.)

Gestern hat Stefan getwittert:

Protestierende FH-Studierende sollten umgehend an Unis zwangsversetzt werden. Dort gehts euch besser, wirklich jetzt! [Twitter / Stefan: Protestierende FH-Studiere …]

Jochen Hencke, Studierendensprecher unseres Studiengangs (und Urheber des Titels dieses Beitrags) bloggt dagegen:

gerade die performance der gesamten fh joanneum ist sehr schwach. keine solidaritätsbekundungen, keine diskussion, keine information der studenten – nichts. auf der fh joanneum findet ein protest scheinbar nicht statt. warum ist das so? interessiert’s uns nicht, weil wir ja eine fh sind?! [schneeengel.de – der blog]

Einige meiner Studenten engagieren sich bei den Protesten hier in Graz, in der Vorklinik und jetzt auch an der FH selbst bei einem FH Plenum, zu dem gestern aufgerufen wurde. Welche Haltung dazu habe ich als Lehrender? Die Studenten haben ein Recht darauf, dass die Lehrenden ihre Meinung zu den Aktionen äußern—erst recht Lehrende an einem Studiengang, der sich mit öffentlicher Kommunikation beschäftigt.

Ich bin sicher: Als Student würde ich mich an den Aktionen beteiligen, auch hier an der FH. Warum? Ich bin nicht dafür, hier den Zugang zu den Studiengängen unterschiedslos zu öffnen, und ich vermute, dass sich die Studienbedingungen bei uns aus der Perspektive etwa von Publizistik-Studenten in Wien fast ideal ausnehmen. Trotzdem gibt es Gründe zum Protest: Auch die FHs gehören zu den österreichischen Hochschulen und sollten auf allen Ebenen als Teil der östereichischen Hochschullandschaft agieren statt als Insel der Seligen bzw. manchmal der Parias. Außerdem werden auch die FHs immer mehr gezwungen zu sparen—zu konsolidieren, wie es in der Sprache der Bürokraten heisst.

Wir lehren nicht auf einer Insel

FH-Studenten sind von den Bedingungen an den Universitäten unmittelbar betroffen. Nicht nur, weil in einigen Fächern die Maturanten an die FHs strömen, um den Verhältnissen an den Universitäten zu entgehen. Durch den Bologna-Prozess werden die Systeme durchlässig: Immer mehr FH-Studierende werden nach dem Bachelor an Universitäten weiterstudieren und umgekehrt. Schon jetzt promovieren einige unserer Absolventen an der Uni Wien. Wir können nicht sagen, dass die Zustände an den Universitäten uns nichts angehen.

Auch FHs brauchen mehr Studienplätze

Dass im Bildungssystem gespart wird, ist auch an den Fachhochschulen deutlich zu spüren. Ich habe erst in der letzten Woche gehört (habe es aber noch nicht überprüft), dass der dafür zuständige Fachhochschulrat zur Zeit keine neuen Studienplätze an FHs mehr genehmigt. Die Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge muss (jedenfalls an unserer Hochschule) kostenneutral erfolgen. Folge: Es gibt deutlich weniger Master- als Bachelor-Studiengangsplätze. Viele, die gerade mit einem Bachelor-Studium begonnen haben, werden bei uns keinen Master machen können. Bei neuen Bachelorstudiengängen z.B. für medizinische Berufe gibt es kaum eine Chance, Masterstudiengänge einzurichten—obwohl gerade diese Berufe „akademisiert“ werden sollen. Bei Anschaffungen, Exkursionen u.ä. spüren meine Kollegen und sicher auch viele Studierende den Sparzwang immer wieder.

Forschung an den FHs darf nicht nur vom Markt abhängen

Es wird für die FHs noch schwieriger eine Aufgabe zu erfüllen, die sie neben der Lehre haben und die ihren akademischen Anspruch mitbegründet: die Forschung. Östereichische Fachhochschulen erhalten für Forschung keine Grundfinanzierung, müssen also alle Forschungsgelder auf dem Markt akquirieren—mit den entsprechenden Folgen für die Freiheit von Lehre und Forschung. Je mehr in der Bildung gespart wird, desto weiter sinken die Aussichten für uns, selbstgesteuert forschen zu können. Das bedeutet auch ein Risiko für die Qualität der Lehre.

Muss es so laut sein?

Muss man demonstrieren und Hörsäle besetzen um den Hochschulen zu helfen? Man muss! Manche Argumente der Studenten mögen platt sein, aber sie stimmen leider: Die Finanzkrise hat Panik in Politik und Wirtschaft ausgelöst, die Bildungskrise wird von vielen Politikern offenbar nicht einmal wahrgenommen. Christian Felber von attac hat Recht, wenn er in seiner Rede vor den Wiener Studenten im Audimax sagt:

Es ist ein Skandal, dass der Staat die Finanzierung der Banken 40mal wichtiger einstuft als die Finanzierung der Hochschul-Bildung.

Dieses Missverhältnis kann man selbst als Neoliberaler als Skandal werten.

Ein neues 68?

Noch eine Bemerkung: Manchmal hört man, bei den Protesten jetzt handele es sich um ein neues 68. Das wäre fatal, denn die Studentenbewegung damals endete in den Fraktionskämpfen diverser Uralt-Linker (deren Nachkommen wohl auch jetzt aktiv werden). Es wäre schade, wenn die neue Qualität der Proteste—die Selbstorganisation, das Umgehen der herkömmlichen Vertretungsmaschinerien und Funktionärsapparate, die Verwendung sozialer Medien— einer ähnlichen Erstarrung zum Opfer fielen.

(Für die, die diesen Beitrag lesen, ohne mit Blogs vertraut zu sein: Dies ist ein Blogpost. Es handelt sich um einen Adhoc-Diskussiosbeitrag. Ich freue mich über Widerspruch und über Korrekturen in den Kommentaren oder in anderen Blogs.)

Die letzte Woche war so angefüllt, dass ich ein paar Tage Ruhe brauche, um die Eindrücke zu verarbeiten. Es waren völlig unterschiedliche Treffen und Gespräche, die alle mit den radikalen Veränderungen in den Medien zusammenhingen, die wir gerade erleben. Der Höhepunkt war für mich gestern ein Workshop, den David Barstow für unsere Studenten hielt—ich glaube: der interessanteste Tag, den ich bisher an unserer Hochschule mitbekommen habe.

Davor: Am letzten Freitag ein Tag bei Burda im Media Innovation Lab: Wir sind bei einem neuen Projekt des Lab beteiligt, sodass unsere Studenten das Online-Business sehr konkret kennenlernen können. Dann am Samstag und Sonntag das Barcamp München—ich habe es noch nicht geschafft meine Notizen aufzuarbeiten; ich werde mit denen zu Scrum und zu Google Wave anfangen.

In der Woche: eine lange Diskussion mit Kurt Winter, Karin Raffer und Julian Ausserhofer über unser Web Literacy Lab und die Frage, welche Rolle Forschung dabei spielen soll, dann viele Gespräche vom allem im Umkreis des Elevate Festivals (bei dem eine Gruppe unserer Studenten das Video-Coverage macht) und vor allem mit Kollegen vom ORF wie Ilse Amenitsch, Erich Möchel und Karl Pachner.

Alle diese Gespräche und Treffen hängen für mich mit der Arbeit am Studiengang und der Frage zusammen, wie wir unser Programm weiterentwickeln sollten. Ich kann jetzt keine Schlüsse daraus ziehen und mich nur etwas kryptisch ausdrücken—vielleicht müssen wir, was unsere Inhalte und unsere Methoden angeht, auch zu so etwas wie der Agilen Softwareentwicklung kommen. Wir stecken mitten in einer Medienrevolution. Wir müssen Medienprofis so ausbilden, dass sie wissen was vor sich geht und die Distanz und den Überblick haben, um die Entwicklungen in ihren Gebieten mitsteuern zu können.

So viel für den Augenblick. Ich hoffe auf etwas ruhigere Wochen, um den vielen Input in etwas mehr Output verwandeln zu können.

Viel Neues fällt mir nicht ein zu der Debatte, die Armin Thurnher durch seinen ISPA-Auftritt und seinen Leitartikel wieder angefacht hat— Helge und viele andere haben genug Antworten gegeben. Ich hatte vermutet, Thurnher würde das Thema nicht mehr aufgreifen, um sich nicht weiter zu demontieren. Aber er nimmt einer Szene, die den Falter ernst nimmt, übel, dass sie dessen Chefredakteur nicht mehr ernst nimmt—jedenfalls nicht, wenn er sich über das Internet äußert, über das er—Entschuldigung !—losschwadroniert, als könne man es (deliberativ) in den Griff bekommen, indem man ausmacht und diskutiert, wieviel an ihm gut und wieviel schlecht ist.

Thurnher schreibt lieber (und besser) über Thurnher als über das Web; er inszeniert sich theatralisch als Opfer einer Hetzmeute und als Sachwalter der Aufklärung. Helge vergleicht ihn mit einem spätmittelalterlichen Abt (und denkt vielleicht an Johannes Trithemius, dessen gedruckte Polemik gegen den Buchdruck Clay Shirky aufgriff). Aus meinem Studium fallen mir Gottsched und der Sturm und Drang ein—ich weiß nicht, wie weit der Vergleich trägt.

Schade finde ich, dass Thurnher seinen Kritikern nicht seine Augenhöhe zutraut, dass er ihnen nicht einmal Artikulationsfähigkeit zuspricht: Sie blöken und jaulen. Und weil sie als Masse den großen Einzelnen Thurnher verfolgen, werden auch nur die wenigsten namentlich erwähnt. Wer sich nur akklamativ statt deliberativ äußert, wird auch als Quelle nicht verlinkt. (Helge hat es allerdings geschafft, den Falter zum Print-Linkjournalismus zu bewegen—hoffentlich nicht nur bei seiner Antwort auf Thurnher.) Thurnher fordert den Diskurs, aber er spricht nicht mit seinen Kritikern, sondern polemisiert über sie.

Wenn ich es richtig sehe, gehöre auch ich zu den implizit Erwähnten. Thurnher wirft mir vor, ich traue ihm nicht zu Blogs zu lesen. Für den Fall, dass er diesen Beitrag findet, empfehle ich ihm das Cluetrain Manifesto, vor allem die Sätze 3 und 4:

Conversations among human beings sound human. They are conducted in a human voice.

Whether delivering information, opinions, perspectives, dissenting arguments or humorous asides, the human voice is typically open, natural, uncontrived.

Wir suchen einen Dialog mit menschlicher Stimme. Es liegt auch an Armin Thurnher, ob er zustande kommt.