Du hast recht, Ton! Viel wichtiger, als dass einzelne Journalistinnen oder Journalisten ins Fediverse kommen, wäre es, dass Medien hier Server anbieten. Das würde dann auch der Debatte zwischen Medien einen anderen Charakter geben. Armin Thurnher, den ich sehr schätze, hat neulich im Falter geschrieben:
Auch bei den Exilanten, denen ich mich zugehörig fühle, geht nämlich die Mär um, man führe in den Social Media „Diskussionen“.
Das bestreite ich. Von Anfang an waren Social Media nichts anderes als der Versuch, die gesellschaftliche Kommunikation zu privatisieren. Nicht nur im kapitalistischen Sinn, sondern auch in dem Sinn, dass nur mehr Einzelne für sich sprechen und naturgemäß versuchen, ihre Position zu verbessern. Mit welchen Mitteln auch immer. Gestützt durch eine Position in einem Medium (wie viele Follower hätte ich als Privatperson?) und durch fleißiges, schnelles Kommentieren von Aktualitäten konnte man eine „Reichweite“ anhäufen, die jene des eigenen Mediums oft genug übertraf.
Es wäre für die Debatte besser, wenn die Accounts zu den Medien gehören würden, für die die Diskutierenden auch sonst schreiben. Aber das ist nur ein Aspekt.
Eine Unkonferenz für das Thema würde sich lohnen. Vielleicht schlage ich sie mal hier bei graz.social vor.