Eine der treffendsten Formulierungen, um die Ziele der Degrowth-Bewegung auszudrücken, lautet Living well within limits oder Gutes Leben innerhalb von Grenzen1. In seinem Buch Grenzen reflektiert Giorgos Kallis darüber, wie diese Grenzen zu verstehen sind. Er erklärt, warum die Grenzen, innerhalb derer wir gut leben können, nicht Grenzen sind, die uns die Natur oder die Erde setzt. Wir sind ausschließlich selbst dafür verantwortlich, diese Grenzen zu ziehen und zu respektieren. Ein gutes Leben führen wir nicht trotz, sondern wegen ihnen. Weiterlesen

Alle Maßnahmen müssen:
1) einen nachweisbaren Effekt dabei haben, die Emissionen um mindestens 10% jährlich zu senken,
2) mit Aussagen über ein CO2-Budget verbunden sein,
3) nicht als Alibi funktionieren, um nötige Maßnahmen zu verhindern.
Sonst sind sie PR, nicht #Klimaschutz.

Ausführlicher Nachruf auf Ricardo Bofill: Mort de Ricardo Bofill, architecte «mal compris» – Libération. Ich denke an Zitas Fotografien des Abraxas-Komplexes, die wir Anfang des letzten Jahres in der off_gallery ausgestellt haben. Was in diesem Artikel über Abraxas gesagt wird—dass es heruntergekommen ist und zugleich eine Attraktion für Besucher—kommt auch in ihren Aufnahmen heraus.

Bofill hat Architektur im städtischen Zusammenhang konzipiert und deshalb ausgehend von den Räumen zwischen den Gebäuden und den Linien, die den Gebäuden gemeinsam sind. Lässt sich diese Umkehrung von Figur und Grund auf die „Natur“ ausdehnen, auf alles, was nicht zur Technosphäre gehört?

Bofill hat den Monumentalismus Mitterands scharf kritisiert. Ich erinnere mich, dass mir die Rhetorik Mitterands schon kurz nach seiner Wahl hohl vorgekommen ist, als Ersatz für unterbliebene Veränderungen. (Das ist sicher auch ungerecht, denn er hat mehr verändert als Gast alle Politiker in ähnlichen Positionen.) Bofill hat Gebäude, aber auch Stadtviertel, ausgehend von vielen Relationen verstanden, nicht hierarchisch.

Ich würde mit Goethe sagen: Auf einen groben Klotz ein grober Keil, und wenn es sein muss anderthalb. Die Überzeichnung entspricht der dramatischen Untätigkeit angesichts der Klimakrise. Sie ist ein Stilprinzip. Weniger überzeichnet wäre der Film nicht besser.

Cover von "The Ministry for the Future"
Cover von „The Ministry for the Future“

The Ministry of the Future (deutsch: Das Ministerium für die Zukunft) ist ein enzyklopädischer Roman, eher in der Tradition des Barockromans als der realistischen Erzählung des 19. Jahrhunderts. Der Roman beschreibt eine Utopie und den Weg zu dieser Utopie. Erzähler und Figuren skizzieren Elemente einer mit der Biosphäre ausgesöhnten Zivilisation und manche der politischen Schritte, die zu ihr führen. Der Erzähler erläutert sie mit vielen Begriffen—von der Half-Earth bis zum Fiat Money—die aus den Diskussionen unserer Gegenwart stammen. Indem er vor allem an gegenwärtiges, nicht an fiktives zukünftiges Wissen anschließt, macht er durchsichtig, dass die Verwirklichung der Utopie in diesem Roman ein Gedankenexperiment ist.

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