Google News gibt in den USA Personen und Organisationen, die in Nachrichten erwähnt werden, Gelegenheit, die Meldungen zu kommentieren. Bei einem Erfog in den USA soll das neue Feature auch in anderen Regionen angeboten werden:

Our long-term vision is that any participant will be able to send in their comments, and we’ll show them next to the articles about the story. Comments will be published in full, without any edits, but marked as „comments“ so readers know it’s the individual’s perspective, rather than part of a journalist’s report.

Steve Rubel kritisiert:

I would had rather have seen them make it more democratic and have this open to everyone.

Ich glaube, dass dieser Einwand (mit Absicht?) naiv ist. Googles Ziel besteht darin, den Zugang zu allen Informationen im Web zu steuern, sich zwischen Benutzerinnen und Autoren als eine Instanz zu etablieren, die niemand umgehen kann. Google übersetzt dazu Web-Angebote in eine Google-kompatible Version, die von den Benutzern akzeptiert wird, weil sie auf objektiven Kriterien beruht: Der page rank ist eine messbare Qualität der Seiten, die Google indiziert, nicht nur ein Algorithmus, um Suchergebnissen zu sortieren. Nur Google selbst bestimmt aber das Verfahren zur Messung des page rank, sonst bräche die Macht des Unternehmens zusammen

Die redaktionell kontrollierte Kommentierung von Nachrichten durch die Betroffenen erscheint mir als Versuch, bei Nachrichten ein Äquivalent zum Alleinstellungsmerkmal page rank zu finden. Die bloße Kommentierbarkeit würde dazu nicht ausreichen, denn sie ist auch auf jeder anderen Plattform möglich. Google will zu einem weltweiten information clearing house werden, das ein — vom Unternehmen selbst kontrolliertes — Kriterium für die Objektivität von Nachrichten besitzt..

Dan Gillmor:

So the R&D that the news industry should have done years ago is now being done in a highly distributed way. Yes, some is being done by people inside media companies, but most is not — and increasingly it won’t be. It’ll take place in universities, in corporate labs, in garages and at kitchen tables.

In other words, not only don’t you need permission, but you don’t need much money, either. This is one reason I’m so optimistic about the future of media, and of journalism. [Center for Citizen Media: Blog » Blog Archive » Citizen Media: A Progress Report.]

Das ist ein Aspekt des crowd sourcing und der commons based peer production. Wichtig für die Arbeit in Hochschulen: Ganz anders als früher (vermute ich) arbeiten wir in einer Gemeinschaft, in der die nicht akademisch oder wenigstens von Unternehmen approbierte Forschung und Entwicklung oft weiter ist als die in den Institutionen.

Dan Gillmors Report ist auch sonst lesenswert — ein guter Überblick zum state of the art bei den (amerikanischen) Bürgermedien.