Jeff Jarvis hat einen wunderbar leichten Kurzessay über die Ausbildung von Journalisten im Zeitalter des Web geschrieben. Der Schluss-Satz:

News is a conversation. Life is a conversation. The question for us is, how do we teach our students to be great conversationalists?

Vom Unterricht im Bloggen über die Ethik des Links bis zur Entrepreneurship fehlt kein wichtiger Aspekt — lesenswert für alle, die Menschen für den Gebrauch von Online-Medien ausbilden.

Deutscher Fachjournalisten-Verband veröffentlicht Thesenpapier zum Thema "Weblogs und Journalismus": nette und eher banale Thesen, jedenfalls beim ersten Scannen. Viel interessanter finde ich die Frage, was durch Zusammenarbeit von Bloggern und durch Applikationen wie Technorati möglich wird. Betrachtet man Blogging und Journalismus als technisch-soziale Phänomene, ist der Glaube, dass die an analoge nichtmenschliche Aktanten (-> ANT) gebundene journalistische Kommunikation durch die an digitale nichtmenschliche Aktanten gebundene Kommunikation in der Blogosphäre lediglich ergänzt würde, wahrscheinlich naiv [via Rivva, Medienrauschen].

Im Mai 2008 wird an der FH Joanneum in Graz ein PolitCamp stattfinden. An der FH beteiligen sich die Studiengänge Journalismus und Unternehmenskommunikation und Informationsdesign. Karin Raffer, andere Interessierte (ein paar haben sich schon auf dem letzten BarCamp in Wien gemeldet) und ich koordinieren die Vorbereitung. Zu den Eltern der Idee gehört auch Markus Pirchner. Das PolitCamp soll eine Unkonferenz zum Thema Politische Kommunikation im Web 2.0 werden, wobei die detaillierte inhaltliche Vorbereitung Sache der Teilnehmer ist. Dazu werden wir in den nächsten Tagen ein Wiki einrichten. Wir hoffen, dass viele Besucher kommen, für die Unkonferenzen dieses Typs neu sind: z.B. politisch Aktive, PR-Leute und Journalisten. Ob wir die Veranstaltung mit einem Grazer BarCamp verbinden, werden wir noch sehen.

Bei einer Session auf dem letzten Wiener BarCamp haben wir Ideen für das PolitCamp gesammelt. Sehr gut hat mir dort die Formulierung gefallen: zeigen, was mit Web 2.0-Mitteln in der politischen Kommunikation heute möglich ist. Ein wichtiges Thema wird sicher auch der long tail der politischen Kommunikation sein: Wie kann die unbekannte Expertin das Web zur politischen Kommunikation nutzen, wie können die Betroffenen der Politik öffentlich kommunizieren?

Wir hoffen, dass wir an die participation 2.0 anschließen können, die vom 15. bis zum 17. November stattfindet. Wer sich in Österreich für Politik und Web 2.0 interessiert, sollte im November nach Salzburg fahren!