Ich denke immer wieder über mobilen Inhalt nach. Wir bereiten einen neuen FH-Webauftritt vor, der vor allem aus mobilen Anwendungen bestehen soll. Gleichzeitig verwende ich parallel ein iPhone und ein iPad mit iOS 7 neben meinem Nexus 4 mit Android. Vielleicht fällt es mir jetzt erst auf: Aber spätestens mit IOS 7 versucht Apple—wie Google schon lange— Mobilgeräte zu permanenten Begleitern zu machen, die einem ohne Suche die richtige Information am richtigen Platz zuspielen und umgekehrt das Verhalten des Nutzers analysieren, um sich daran anzupassen. Für das IOS 7 wurde außerdem offenbar sehr detailliert überlegt, wir man mobil mit Inhalten und Informationen umgeht. Hätte ich vor ein paar Tagen nicht eine Reihe Texte über mobiles Design gelesen, hätte ich vielleicht gar nicht bemerkt, wie einfach die ersten Schritte nach einem Update des iPad auf eine neue IOS 7-Version sind. Continue reading

Die FH Joanneum will im kommenden Jahr mit einem neuen Auftritt ins Web gehen; wir sind intensiv bei den Vorbereitungen. Grundlegend ist eine Content-Strategie, für die vor allem Brigitte Alice Radl schon sehr viel gearbeitet hat (Präsentationen hier). Klar ist auch, dass wir der Devise Mobile first! folgen werden. Viel zu spät bin ich auf eine Linie im Webdesign gestoßen, die man am besten mit Content first! überschreiben kann. Contentstrategie und Priorität für das mobile Web kommen in ihr zusammen. Continue reading

Heute habe ich Transparenzgesellschaft von Byung-Chul Han gelesen. Um einen meiner Söhne zu zitieren, der als als Junge einmal mit einem Ausflug nicht zufrieden war: Ich habe mir mehr erwartet. Das Büchlein ist eine Aneinanderreihung von kulturkritischen Klischees. Der Autor begründet nichts. Seine liebste Ausdrucksform ist der Allsatz. Kaum ein angesagter Großautor der letzten Jahrzehnte—von Agamben über Baudrillard und Sennett bis Žižek—bleibt unzitiert, aber nicht eine überraschende Quelle wird erwähnt. Über die digitale Zivilisation, die er verdammt, hat sich Byung-Chul Han nicht besser informiert als Manfred Spitzer für seine Digitale Demenz. Statt auf eine Theorie oder eine Methode greift er auf halbverstandene Autoritäten und scheinbare Selbstverständlichkeiten zurück. Meist werden Metaphern weitergesponnen. Höhepunkte sind Sätze wie Atome duften nicht [p. 55]. Continue reading

Am Wochenende habe ich für ein Interview Nadja Hahn in der Argentinierstraße getroffen. Außer über das eigentliche Thema, die österreichischen Parteien im Internet, haben wir uns über Social Media im öffentlich rechtlichen Rundfunk und speziell beim ORF unterhalten. Nadja Hahn hat im Januar die Studie What Good is Twitter? (PDF) zum public value von Social Media bei öffentlich rechtlichen Sendern publiziert, die ich jetzt endlich gelesen habe. In der Studie stellt sie gründlich dar, wie Social Media den öffentlich rechtlichen Auftrag einer Anstalt wie des ORF einerseits unterstützen und andererseits verändern können. Sie stützt sich vor allem auf Beispiele aus England—die BBC und Channel 4. Es wird schnell klar, dass wir in Österreich—jedenfalls was den öffentlich-rechtlichen Rundfunk betrifft—im Vergleich dazu in einem unterentwickeltem Land leben. Continue reading

Im Herbst 2014 können wir an der FH Joanneum einen Masterstudiengang Contentstrategie und digitale Kommunikation starten. Das österreichische Wissenschaftsministerium hat zugesagt, die Studienplätze zu finanzieren. Wir haben auch das OK vom Land, dem die FH gehört und das sie mitfinanziert. Jetzt müssen wir bis Oktober einen Akkreditierungsantrag an die AQ Austria schreiben. Dafür ist ein Entwicklungsteam aus externen Experten und Mitgliedern unseres Studiengangs verantwortlich.

Der ganze Entwicklungsprozess soll so offen wie möglich stattfinden. Auch der Studiengang selbst soll nach außen offen sein. Die Formen dazu müssen wir noch finden. Hier, in meinem persönlichen Blog, möchte ich jetzt meine Ideen zu dem neuen Studiengang formulieren, um sie dann in die Diskussion einzubringen. Continue reading