Mich begeistert das Engagement, mit dem eine kleine Gruppe von Leuten Open Government Data in Graz vorantreibt; sie haben viel mehr Anerkennung—und das Thema hat viel mehr Aufmerksamkeit—verdient, als es im Moment dafür in Graz gibt.
Google hat seine Suchmaschine im letzten Jahr radikaler verändert als je zuvor. Suchmaschinen-Optimierung als isolierte Technik hat damit ausgedient. Wer bei Google gut gerankt werden will, braucht eine gute Content-Strategie, nicht schwindlige SEO-Experten.
Wer sich für Content-Strategie und User Experience-Design interessiert, kann sich darüber am Donnerstagnachmittag im Wahrnehmungslabor der FH Joanneum unterhalten. Das Web Literacy Lab organisiert das Meeting zusammen mit den Design-Studiengängen der FH im Rahmen des Designmonat Graz. Wir haben Christian Henner-Fehr und Judith Denkmayr aus Wien eingeladen und hoffen auf Input aus der Praxis zum Thema Webinhalte. Konrad Baumann und seine Studenten werden über ihre Forschungen zur (katastrophalen) Usability der Websites großer österreichischer Firmen beerichten. Brigitte Radl und ich werden kurz präsentieren, was Content-Strategie ist und warum wir uns beim WLL darauf konzentrieren.
Ein sehr provisorischer, nicht zuendegedachter Gedanke: Können wir den traditionellen Anspruch auf eine Makrotheorie der Gesellschaft und die herkömmliche Vorstellung von sozialem und medialem Einfluss, die von einer Art Pyramide einflussreicher und stufenweise weniger einflussreicher Handelnder ausgeht, zusammen über Bord werfen? Ich weiss, dass ich mich sehr naiv ausdrücke—ich will etwas formulieren, das mir selbst alles andere als klar ist.
Am Samstag bin ich erst ziemlich spät auf die Grazer Linuxtage 2012 gegangen, bei denen es sich tatsächlich um einen einzigen, dicht mit Vorträgen gefüllten Tag handelt. Eigentlich wollte ich mich nach viel Stress in den letzten Wochen ausruhen—aber es wäre mir dann doch zu fad gewesen, genau an diesem Tag einfach zu Hause zu bleiben.
Als Überschrift für einen Teil unserer Arbeit beim Web Literacy Lab geht mir immer wieder etwas durch den Kopf wie Warum nerven Websites? Eine Antwort auf diese Frage kann man mit einem Begriff von Karl E. Weick geben: Websites nerven, weil sie eine feste Kopplung von Informationen versuchen, wo nur lose Kopplung möglich ist. Die Websites von Organisationen sind bürokratische Phantasien. Deshalb sind sie unsexy und in der Realität größtenteils nutzlos.
Am letzten Donnerstag habe ich nach geschätzt 35 Jahren wieder eine Parteiversammlung besucht: einen Stammtisch der steirischen Piraten. Mein erster Eindruck: Viel Energie und viel Intelligenz—eine Chance, endlich mit Methoden Politik zu machen, die zum 21. statt zum 19. und 20. Jahrhundert passen.
Können Utopien plötzlich Wirklichkeit werden? […]?—Ja.
Eben habe ich diesen Satz Robert Musils gelesen1. Mir ist dabei eine Bemerkung von Helge Fahrnberger eingefallen:
Das Internet ist das größte bildungspolitische Projekt der Menschheitsgeschichte.
Das Internet ist eine Wirklichkeit gewordene Utopie, und es war der Anlass für die Verwirklichung weiterer Utopien. Linux und die Wikipedia sind zwei der bekanntesten.
Gestern hat mich David gefragt, warum ich nichts zur Vorratsdatenspeicherung blogge. Ich hatte gerade Ingrid Brodnigs sehr guten Überblicksartikel Die überwachte Republik gelesen. Viel mehr als Ingrid kann ich zu diesem Thema nicht sagen. Aber ein paar persönliche Bemerkungen habe ich schon:
Logo: Achim:Meuer
Am 17. März findet in Graz zum ersten Mal ein OpenCamp statt, ein BarCamp zum Thema Offenheit. Informationen findet man wie bei allen österreichischen BarCamps auf BarCamp Austria. Dort kann man sich auch anmelden. Unsere Presseaussendung gibt es hier. Eingeleitet wird das Event am Vortag durch einen Open Data Hackathon. Wir treffen uns in der offenen und kreativen Atmosphäre des Spektral im Lendviertel, ganz nah an der zum Glück noch nicht aufgestauten wilden Mur.