Die Fachgruppe PR und Organisationskommunikation der DGPuK hat ein Positionspapier Akademische PR-Ausbildung in Deutschland publiziert. Verantwortliche Autoren sind Thomas Pleil und René Seidenglanz.

Das Papier ist knapp und übersichtlich; es beginnt mit einer guten Zusammenfassung. Die folgende Grafik (entnommen der S. 3 des Papiers) zeigt, wie die DGPuK die Rolle der akademischen PR-Ausbildung versteht:

Rolle der akademischen PR-Ausbildung, Positionspapier der DGPuK, S. 3

Nach der ersten Lektüre würde ich das Papier so charakterisieren: Es begründet und fordert den akademischen Charakter der PR-Ausbildung: Die PR-Ausbildung soll wissenschaftlich fundiert sein und sowohl auf eine praktische Tätigkeit in der PR wie auf eine wissenschaftliche Karriere vorbereiten. Die akademisch ausgebildeten PR-Leute sollen nicht nur Wissen anwenden, sondern dazu in der Lage sein, die eigene Tätigkeit mit wissenschaftlichen Maßstäben zu bewerten und zugleich kritisch zu reflektieren, z.B. in Hinsicht auf gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen. Das Papier bindet die PR-Ausbildung an die Kommunikationswissenschaft, fordert aber auch, PR-Praktikern eine weit über eine rein fachliche oder fachwissenschaftliche Qualifikation hinausgehende Kompetenz zum kritischen Nachdenken zu vermitteln.

Das ist eine aufklärerische Position, die sich am Leitbild eines autonomen und auf Wissen und Reflexion gestützten Handelnden orientiert—im Gegensatz zum reinen Praktiker, der nur Anweisungen seiner Kunden oder Vorgesetzten umsetzt. Es ist außerdem eine sehr anspruchsvolle Position: Die Ausbildung wird an Forschung gebunden; für die akademische PR-Ausbildung an Hochschulen und Fachhochschulen sollen vor allem Wissenschaftler verantwortlich sein, die selbst forschen, die also nicht nur einen bereits erarbeiteten Wissensbestand vermitteln.

Für mich ist die Bindung der Ausbildung an die Forschung ein wichtiger Punkt: An den österreichischen Fachhochschulen wird Forschung betrieben, und die Hochschulen sind verpflichtet, den Lehrenenden Forschung zu ermöglichen; nur die Lehre ist aber fix finanziert. Forschungstätigkeit hängt von Aufträgen aus der Wirtschaft oder von Förderungen ab, die man akquirieren muss. Wenn wir die Forderungen des Papiers an unserem Studiengang umsetzen wollen, müssen die Lehrenden Freiräume für die Foschung erhalten, die von Projekten für Auftraggeber unabhängig sind. In einem gewissen Ausmaß—das muss ich hinzufügen—hat man diese Freiheit im Rahmen der Weiterbildung und der Vorbereitung für die Lehre, aber sie ist von Zufällen und der Gutwilligkeit der Vorgesetzten und der Verwaltung abhängig.

Noch zwei Bemerkungen zu Themen, die in dem Papier nicht explizit behandelt werden, eine zu dem kommunikativen Kompetenzen, die wir vermitteln, und eine zu meinem eigenen Unterrichtsgebiet, der Webkommunikation:

  1. Kommunikative Kompetenzen: Für mich hat die Ausbildung von Kommunikatoren immer auch eine rhetorische, vielleicht könnte man auch sagen: gestalterische Komponente, die nicht einfach zu den nichtakdemischen, rein praktischen Teilen der Ausbildung gehört. Vor allem an Fachhochschulen sehe ich hier Ähnlichkeiten mit der Ausbildung an Kunst- oder Musikhochschulen. Ich fände es sinnvoll, diese Komponente in einem Positionspapier zur akademischen Aubildung von Kommunikatoren explizit und differenziert zu berücksichtigen—womit ich auf keinen Fall für eine Entakademisierung plädieren möchte.

  2. Webkommunikation: Auf Webkommunikation geht das Papier nicht ein—wahrscheinlich, um die zentralen Aussagen nicht durch weitere Themen zu verwässern. Für die PR bringt das Web radikale Veränderungen, und für die Aubildung und die wissenschaftliche Kommunikation neue Formen, die wir gerade erst auszuloten beginnen. Für eine Bewertung der Konsequenzen des Webs für die akademische PR-Ausbildung wäre wohl ein eigenes Papier (oder Wiki) nötig. Zur wissenschaftlichen Fundierung in diesem Bereich gehört wohl auch die entstehende Webwissenschaft— die man auch als Teilgebiet der Kommunikationswissenschaft verstehen kann.

Für unsere Diskussionen am Studiengang und in der Hochschule ist das Papier hilfreich, auch wenn es sich nur auf die Ausbildung in Deutschland bezieht. Es formuliert klar und verständlich Sinn und Anspruch einer akademischen Kommunikationsausbildung. Es bezieht eine Position, die ich als Lehrender auf diesem Gebiet gern auch als Verpflichtung annehme.

Ein Bericht der MacArthur-Stiftung ermutigt zum partizipatorischen Lernen

Ein neuer Report der MacArthur Foundation gilt der Zukunft der Lerninstitutionen in der digitalen Welt. Eine ausführliche PDF-Version ist erschienen; ein Buch zum selben Thema entsteht gerade in offener Zusammenarbeit im Web. Wer will, kann Anmerkungen zu jeder Seite des Werks machen; es soll 2010 herauskommen.

Dank des Reports verstehe ich Erfahrungen und Konflikte besser, mit denen ich bei der Vermittlung von Webkompetenz an einer Fachhochschule täglich zu tun habe. Er ist voller Argumente dagegen, Lehren und Lernen als Reproduktion von Wissen in einem von Autoritäten kontrollierte Setting, als Klonen, zu verstehen.

Nennen wir das geklontes Lernen, Klonen von Wissen und Klone als das erstrebte Produkt. Solche Lernmodelle—oder „Klonkulturen“—sind oft verdummend und kontraproduktiv; sie lassen viele Kinder gelangweilt, frustriert und unmotiviert zu lernen zurück. [S. 21]

Die Autoren betrachten das Web nicht als technische Plattform sondern als eine Umgebung, die Lernen ermöglichen will. Im Web lernen wir partizipativ: Unabhängig von den Zufällen von Ort und Zeit und unabhängig von den hierarchischen Bildungssystemen können sich Menschen austauschen und ihr Wissen erweitern. Neue Lerninstitutionen entstehen; die spektakulärste und erfolgreichste ist die Wikipedia. Wer heute aufwächst und Zugang zum Web hat, hat sich daran gewöhnt, partizipativ und online zu lernen. Bildungseinrichtungen wollen sich diesen Lernformen zwar oft mir viel Geld für neue Technik anpassen. Sie sind als Institutionen aber meist blind dafür, dass sich im Web nicht technische, sondern kulturelle Veränderungen abspielen. Nicht nur die Formen des Lernens ändern sich, sondern auch die Inhalte und die Rolle des Lernens in der Gesellschaft.

Remixing als Lern- und Lehrstrategie

Remixing nennt der Report das, was Web-orientierte Lernende und auch wir Lehrenden mit den hergebrachten akademischen Unterrichtsformen machen. Wenn wir etwas wissen wollen, suchen wir alle heute zuerst im Web, fragen in unseren sozialen Netzwerken, wenden uns via Email oder Skype an Bekannte (ich selbst als jemand, der vor der Erfindung von Web und PC aufgewachsen ist, viel weniger als meine Studenten). In diese partizipatorische Lernwelt montieren wir, was wir aus den hierarchisch geordneten Welten der alten Schule und Hochschule und auch des alten Verlagswesens benutzen wollen oder benutzen müssen: vom wissenschaftlichen Buch bis zu Lehr- und Prüfungsformen wie Seminar, Vorlesung und Diplomarbeit.

Was der McArthur-Report als remixing bezeichnet, nennt Martin Lindner die Bildung hacken. Wir suchen Methoden für ein Aufbohren der Lern- und Lehrstrategien aus der Zeit vor dem Web, die über ein bloßes Addieren (oder Subtrahieren) von Altem und Neuem hinausgehen. Genau darin sehen die Autoren des Reports eine Hauptaufgabe für Bildungsinstitutionen. Es fehlen Übersetzungen zwischen der Welt der Webkommunikation und Institutionen, welche die Qualität des Lernens und Lehrens überprüfen. In der Open Source-Welt sind Institutionen für die Sicherung der Qualität und eines gerechten Zugangs schon vor einiger Zeit entstanden, und sie bilden sich gerade auch (Stichwörter: Open Access, Creative Commons) für Publikationen heraus. Vielleicht stellen E-Portfolios einen wichtigen Schritt bei der Entwicklung partizipativer Lerninstitutionen dar, denn sie dokumentieren, was jemand online gelernt und entwickelt hat.

Clash of Cultures

Wenn man den Report liest, versteht man besser, warum Vertreter des weborientierten Lernens bei Repräsentanten von Bildungskonzepten aus der Vor-Web-Zeit oft radikaler Ablehnung begegnen. (Ich weiß, wovon ich spreche!) Die Autoren stellen ausführlich und zum Teil auch polemisch dar, wie radikal sich das partizipative, kollektive Lernen im Web davon unterscheidet, wie bisher individuell Qualifikationen in Schulen und Hochschulen erworben werden. Die Hierarchien, die mit akademischen Titeln und den unterschiedlichen Rollen von Lehrenden und Lernenden an Hochschulen verbunden sind, verlieren beim Wissensaustausch im Web an Bedeutung. Nicht nur, weil die Studenten oft mehr über das Web wissen als ihre Lehrer: Das Lernen im Web ist noch deutlicher als bisher unabgeschlossen; feste Wissensbestände haben ihren Wert verloren. Sie können jederzeit überholt sein. Faktenwissen kann zudem online abgerufen und muss nicht memoriert werden. Lernen ist lebenslang

… auch in dem, vielleicht antiplatonischen, Sinn, dass die zunehmend schnellen Wechsel in der Gestaltung der Welt bedeuten, dass wir zwangsläufig von neuem lernen müssen, uns dabei neues Wissen aneignen, um den Herausforderungen neuer Bedingungen gewachsen zu sein, während wir die Lehren der Anpassungsfähigkeit bei uns tragen, der Anwendung der Lehren auf neuartige Situationen und Herausforderungen. Dabei handelt es sich nicht nur darum, wirtschaftlichen Zwängen zu gehorchen; in steigendem Maß verlangen es auch „unsere“ Gesellschaft und Kultur. [S. 33]

Damit ändert sich die Aufgabe von Schulen und Hochschulen. Sie müssen nicht Normen und Regeln durchsetzen und sich damit selbst perpetuieren, sondern ihre Mitglieder mobilisieren und die Lernenden flexibler machen:

Traditionell wurden Institutionen mit Konzepten wie Regeln, Regulierungen und Normen erfasst, die die Interaktion, Produktion und Distribution innerhalb der Struktur der Institution regeln. Die Netzkultur und die zu ihr gehörenden Lernpraktiken und -vereinbarungen legen es nahe, Institutionen, besonders diejenigen, die das Lernen fördern, als Mobilisierungsnetze zu denken. Die Netzwerke ermögliche eine Mobilisierung, die Flexibilität, Interaktvität und Ergebnisse betont. [S.33/34]

Die Kultur einer Institution darf sich nicht mehr am immer Gleichen, sie muss sich an der Veränderung ausrichten. Sie soll nicht feststellen, was ist, sondern zu dem befähigen, was wird:

Die institutionelle Kultur verschiebt sich so von Gewichtigen zum Leichten, von der Beurteilung zur Befähigung. [S. 34]

Partizipatorisches Lernen fordert schwerfällige Hierarchien heraus: vom Umgangs von Lernenden und Lehrenden miteinander bis zum Verständnis von Wissen und Lehre:

Die Herausforderungen der institutionellen Kultur durch das partizipatorische Lernen (wobei diese Herausforderungen auch hinsichtlich anderer institutioneller Ebenen und Ausprägungen bedacht werden sollten) reichen vom Banalen zum Grundsätzlichen, von Disziplinarmaßnahmen gegen protokollwidriges und unkonventionelles Verhalten bis zu normativen Vorstellungen davon, was Wissen konstituiert und wie es autorisiert wird. [S. 36]

Keine Experimente?

Viele Formulierungen des Berichts sind nicht neu. Was die Autoren als partizipatorisches Lernen verstehen, ist viel älter als das Web—und tatsächlich ist das Web nicht zuletzt entstanden, um einen Austausch von Wissen und Informationen unabhängig von bremsenden Hierarchien jeder Art zu ermöglichen. Es ist weit mehr Folge als Ursache des Bedarfs nach neuen Formen des Lernens.

Aus meiner Sicht als Lehrer an einer Fachhochschule verstehe ich den Report als Ermutigung, mit der Vermittlung und den Definitionen des zu vermittelnden Wissens zu experimentieren. Zu den Formen können Barcamps gehören, aber auch Vernetzungen von Lehrveranstaltungen mit der Vermittlung von Wissen außerhalb der Hochschule, z.B. in Medien oder in Unternehmen. Partizipatorisches Lernen an der Hochschule wird nur funktionieren, wenn die Studenten selbständiger und selbstbewusster werden. Mir ist klar, dass Studierende und Lehrende, die die Möglichkeiten und Herausforderungen des Webs ernst nehmen, immer wieder auf aggressiven Widerstand stoßen werden: Auch in Hochschulen fühlen sich viele bedroht, wenn Hierarchien in Frage gestellt werden. Ich bin mir aber sicher, dass Klonierungskulturen nicht in das Fachhochschulwesen passen. Zu Recht werden hier in Österreich FH-Studiengänge höchstens für fünf Jahre akkreditiert, damit sie didaktisch und inhaltlich immer wieder neu begründet werden.

Ergänzung, 13.7.09: In dem Post gehen die Ausdrücke partizipatorisch und partizipativ durcheinander. Partizipativ ist wohl besser.
Die Übersetzungen der Zitate sind von mir. Die Seitenangaben beziehen sich auf das oben verlinkte PDF-Dokument.
Ergänzung, 14.7.09: In der ersten Zeile Link zu MIT-Press hinzugefügt.

Wie viele Webnutzer fürchte ich, nicht satt zu werden. Ich verfolge weit mehr Quellen — meist Newsfeeds und Life-Streams —, als ich verdauen kann. Trotzdem erinnere ich mich selten an einen neuen Geschmack, dafür aber an viel Fades: Blogger, Journalisten und Akademiker kochen fast immer nach denselben Rezepten und geben sich zufrieden, wenn die Gäste nicht rebellieren. Der organische Intellektuelle ernährt sich von Fastfood und Hausmannskost.

Martin Lindner hat mir gestern eine Küche gezeigt, in der eine neue und exakte Verarbeitung Eigenschaften gewöhnlicher Zutaten betont, die bisher niemand herausschmeckte. Venkatesh Rao analysiert in einem langen Post die Rhetorik des Hyperlinks, das er als Wasserstoffmolekül der Information bezeichnet. Rao fragt, welche Rolle Links bei der Konstruktion der Bedeutung eines Texts haben. Ich will seinen komplexen und anspielungsreichen Beitrag hier nicht referieren oder zusammenfassen, dazu muss ich noch mehr über ihn nachdenken. Wer sich dafür interessiert, was Hypertext ist, sollte ihn lesen. (Ich werden ihn beim Unterrichten des Schreibens für das Web sicher als einen Basistext benutzen.) Ich will hier nur drei Gedanken oder Themen hervorheben:

  1. Rao unterscheidet scharf zwischen Hyperlinks und herkömmlichen Verweisen in gedruckten Texten. Mit einem Link kann man auf eine Quelle verweisen, also zitieren, man kann aber auch auf ganz andere Informationen zeigen. Links vermischen Stimme, Figur und Grund, sie öffnen die Texte, geben dem Leser die Möglichkeit, eigene Wege in oder zwischen verschiedenen Texten einzuschlagen und heben letztlich die Einheit des Textes auf, lassen alle Texte zu einem werden.

  2. Rao begründet, warum Links zu einer eigenen Rhetorik von Hypertexten führen. Sie bilden nicht nur eine Zusatzschicht neben oder über anderen Textebenen. Dass sich eine verlinkter Text anders auf seinen Kontext bezieht als ein nicht verlinkter Text, drückt sich auch auf der sprachlich-stilistischen Ebene aus. Der Satz Amitabh stared grimly from a tattered old Sholay poster, ist z.B. für einen nicht-indischen Leser nur mit Zusatzinformationen zu entschlüsseln, die gedruckt anders (durch Kommentierungen und Erläuterungen) gegeben werden müssen als es im Web möglich ist, wo man schreiben kann: Amitabh stared down grimly from a ratty old Sholay poster. (Ich sage das hier sehr trocken; Rao führt es mit Beispielen, farbig und spannend aus.)

  3. Rao zeigt — quasi nebenbei — dass der Leser, wenn er einen Text im Web versteht, sich bei der Konstruktion der Bedeutung anders auf den damit verlinkten Autor bezieht als bei gedruckten Texten. Online-Profile des Autors beeinflussen z.B., wie dessen Blogposts interpretiert werden — und umgekehrt.

Eine wichtige Konsequenz dieser Überlegungen: Das Web ist nicht ein Metamedium, also eine Plattform für Text, Bild, Ton und andere Medien, sondern ein eigenes Medium, dessen Grammatik aud den verschiedenen Typen von Links besteht, die in ihm möglich sind.

Für die Analyse könnte der Ansatz Raos bedeuten, dass man für das Web charakteristische Phänomene als als spezifische Formen von Verlinkung oder zumindest als daran gekoppelt beschreiben kann (Web-Wissenschaft als Link-Wissenschaft). Online-Reputation ließe sich dann als Bedeutungkonstrukt erfassen, das von der Verlinkung von Online-Profilen, persönlichen Äußerungen z.B. in Blogs und einem transparenten sozialen Netzwerk abhängt. Auch für die Formate des Online-Journalismus sind Linktypen charakteristisch, durch die z.B. Blogposts, Wikis, Bookmarks und Foren aufeinander bzw. auf einen Topic bezogen werden. Die verschiedenen Formate von Microcontent (Blogs, Wikis, Microblogs) sind unterschiedliche Formen der Entwicklung von Text um Links herum.

Praktisch heisst das: Man führt in die Kommunikation im Web ein, indem man den Umgang mit Links lehrt. Das hört sich sehr bescheiden an — aber nur so lange, wie man Links als technische Phänomene und nicht als soziale Beziehungen begreift.

Norbert Bolz schreibt in Medienkompetenz und Weltwissen:

Was einer heute weiß, ist das recht zufällige Resultat riskanter Selektionen. Mit Bildung im humanistischen Sinn hat das nichts mehr zu tun. Statt Bildung fordert der Markt ein Lernen des Lernens. In der modernen Welt kann man nicht mehr für das Leben lernen, sondern macht die fundamentale Erfahrung: je mehr man gelernt hat, um so mehr muss man noch lernen. [Texte zur Medientheorie, p.328]

Zufällig bin ich vor ein paar Tagen auf diesen Text gestoßen. Am selben Abend twitterte mir Colin Gregory-Moores:

@heinz We have long paid lip service 2 non-hierarchical learning, but neglected the prerequisites: high-level literacy & critical thinking.

Ich mache immer wieder dieselbe Erfahrung. Nicht-hierarchisches Lernen — selbstgesteuertes Lernen, das sich nicht an fixen Autoritäten und Wissenshierarchien orientieren kann — setzt ein hohes Maß an Bildung und Kritikfähigkeit voraus. Dem Satz von Norbert Bolz würde ich entgegenhalten: Lernen des Lernens funktioniert nicht ohne Bildung — oder: Es ist eine ihrer wichtigsten Komponenten.

Am 10. Juni habe ich Martin Langeder einige Fragen zu Lost and Found beantwortet. Martin Langeder stellt mein Blog heute im Österreichischen Journalist vor. Hier meine Antworten; Martin Langeder hat mir erlaubt, sie zeitgleich zum Artikel online zu publizieren.

1) Warum bloggen Sie? Und seit wann?

Ich versuche, Dinge festzuhalten, Gedanken zu klären, die mir wichtig
sind, und für andere erkennbar zu werden. Ich habe kein bestimmtes
Ziel. Mir gefällt diese Schreibform.

Ich weiß nicht genau, wann ich angefangen habe. Ich hatte ziemlich
früh einen Account bei Pyra Labs, und etwa ab 2002 habe ich mit Chris Langreiters vanilla gebloggt. Damals habe ich das Blog aber eher als Werkzeug benutzt, um Links zu sammeln. Intensiver blogge ich seit
2005.

2) Wie lautet die Selbstcharakterisierung Ihres Blogs?

Sie ist für mich ein dauerndes Problem, und ich ändere sie
gelegentlich. Im Augenblick lautet die Tagline: Notizen aus Graz über
Soziale Medien und Journalismus im Web
.

3) Wie viel Zeit verwenden Sie täglich für das Schreiben der Beiträge,
das Lesen der Kommentare etc.? Ist es Teil des Jobs oder reines
Privatvergnügen?

Zwischen 0 und zwei Stunden, je nachdem, wieviel Zeit ich dafür habe
(in den letzten Monaten leider kaum). Das Bloggen ist für mich Teil
des Jobs und Privatvergnügen. In den vergangenen Monaten habe ich
versucht, in meinem Büro in der Fachhochschule zu bloggen – es ist mir
nicht gelungen. In einem Büro ist wohl für das Schreibvergnügen zu
wenig Platz.

4) Was ist Ihre Hauptinspirationsquelle?

Ich habe ein paar Vorbilder in der ersten Generation der Blogger. In
Amerika Dave Winer, Jeffrey Zeldman, Tim Bray, David Weinberger, Doc Searls; in Europa Jörg Kantel und Chris Langreiter. Inzwischen lese ich sehr viele andere Blogs. In Österreich sind Max Kossatz, Helge Fahrnberger und Luca Hammer für mich am wichtigsten, außerdem Georg Holzer, Jana Herwig und Christoph Chorherr, hier in Graz auch Christian Klepej. Es gibt auch ein paar fernere Quellen — ohne dass ich mich mit großen
Namen schmücken will. Montaigne und Erasmus von Rotterdam würde ich
gerne als Vorbilder nennen können.

5) Welches Feedback bekommen Sie auf Ihre Bloggerei – von Studenten,
Kollegen und Lesern?

Von Studenten: wenig, außer dass ich vielleicht einige zum Bloggen
gebracht habe. Ich schreibe wohl nicht unmittelbar genug. Mir ist aber
wichtig, dass die Studenten sehen können, was ich denke und wie ich
schreibe. Kollegen an der FH lesen mein Blog, können aber nur selten
etwas damit anfangen. Ein paar besonders Wohlmeinende haben mich schon
wegen frecher Bemerkungen in Blogs und auf Twitter bei unserer
Geschäftsleitung verpetzt. Am meisten Echo bekomme ich von anderen
Bloggern und Leuten aus der Social Media-Szene. Und — nicht zu
vergessen — von meinem inzwischen 87-jährigen Vater, der mein Blog
sehr genau liest.

Ich habe durch das Blog eine Reihe von sehr interessanten und sehr
netten Leuten kennengelernt. Obwohl ich wenig Leser habe, hat das Blog
meinem Ruf außerhalb der Blogosphäre genutzt.

6) Wie viele Besucher klicken im Schnitt täglich auf Ihren Blog?

Ich habe auf meinem Blog Links zu Sitemeter und einen FeedBurner-Button installiert, damit diese Zahlen transparent sind.
Auf die Website gehen zwischen 30 (wenn ich nichts schreibe) und über
100 Leuten (bei neuen Einträgen, die verlinkt werden) pro Tag; der
RSS-Feed hat ca. 300 Abonnenten.

7) Wie heißt Ihr aktueller Lieblingsblog? Warum ist er derzeit Ihr Favorit?

Mein Lieblingsblogger ist nach wie vor Dave Winer. Ich schätze seine
Schreibweise — ungekünstelt und sehr präzise — und seinen Blick auf
Medien und Technik.

8) Was können Blogger in Österreich von Bloggern z.B. in den USA noch lernen?

Vor allem: selbstbewusst Themen zu setzen. Wichtiger finde ich aber,
dass die Österreicher außerhalb der Blogspäre lernen, was man mit
Blogs machen kann.

9) Ein Blick in die Zukunft: Welche Pläne haben Sie für Ihren Blog?

Mehr und leichter schreiben. Ich möchte Lost and Found noch mehr
als meine persönliche öffentliche Plattform nutzen und dabei mit
unterschiedlichen Tonlagen experimentieren. Außerdem würde ich gerne
die älteren Inhalte besser erschließen. Eine offene Frage für mich
ist: In welchem Verhältnis zueinander stehen die verschiedenen Social
Media-Plattformen die ich nutze, außer meinem Blog z.B. auch Twitter,
Friendfeed, delicious und Facebook?

10) Was können denn österreichische Journalisten vom Bloggen lernen?

Bloggen ist eine onlinetypische Schreibweise – eine der ersten, die
sich herausgebildet haben und in der es sogar schon Traditionen gibt.
Plakativ gesagt: Journalisten können vom Bloggen lernen, wie man fürs
Web schreibt. Es gibt einen eigenen zeitlichen Rhythmus: Laufende
Aktualisierungen. Man schreibt immer verlinkt, mit Beziehung auf
andere Texte. Man steht im Dialog mit anderen Bloggern und mit den
Leuten, die kommentieren. Man ist als Person deutlicher erkennbar als
in herkömmlichen Medien und muss an seiner individiuellen „Marke“
arbeiten. Man schreibt improvisierter, mündlicher als für den Druck –
denn ein großer Teil des Redaktionsprozesses findet erst in der
Diskussion oder in anderen Posts statt.

11) Warum sollten – sowohl aus Ihrer persönlichen Sicht, als auch aus
Ihrer Sicht als Medienwissenschafter – mehr Journalisten bloggen?

Durch Blogs können Journalisten ihre Arbeit in Kontexte stellen, die zum Web passen. Sie dokumentieren wie sie arbeiten, klären über ihre
Motive auf, stellen Vermutungen, Interviewfragen und Quellenmaterial
zur Diskussion und können ihre Arbeiten laufend aktualisieren. Jeff
Jarvis hat in Replacing the article beschrieben wie Blogposts mit anderen Formen (Wiki, kommentierte
Links, Diskussionsforum) zusammen funktionieren können.

Persönlich sehe ich die Blogger noch immer als eine Community. Diese
Community wird interessanter, wenn mehr Journalisten, die etwas zu
sagen haben, an ihr teilnehmen.

12) Und eine Bitte habe ich noch: Können Sie mir bitte Ihr Alter verraten?

Ich bin 1956 geboren und gerade noch 52. Für dieses Genre also alt. Ich bin sehr früh mit Computern in Berührung gekommen und habe mich später auch für Software-Entwicklung interessiert — von dort ist der Weg zum Bloggen vielleicht kürzer als vom herkömmlichen
Journalismus.

Wer im Web Fehler vermeiden will, begeht wahrscheinlich den schwersten möglichen Fehler. Bei den Grazer Minoriten haben Christoph Chorherr und Dieter Rappold über das Scheitern gesprochen. Chorherr zitierte — wie in seinem Blog — Beckett:

Ever tried.
Ever failed.
No matter.

Try again.
Fail again.
Fail better.

Dieter Rappold verwies auf einen Satz von Jeff Jarvis:

The cost of failing is tumbling down dramatically.

Warum Scheitern im Web eine Bedingung des Erfolgs ist, habe ich gestern zum ersten Mal durch eine Passage in dem Buch Videojournalismus von Andre Zalbertus und Michael Rosenblum verstanden. Sie schreiben über die Erfindung der Kleinbildkamera:

Diese technischen Erfindungen waren die Grundlage der Vorstellung von Kodak, dass jeder ein Fotograf sein konnte. Dies war die Demokratisierung der Fotografie und in vielerlei Hinsicht auch die Geburt der visuellen Welt, in der wir heute leben.

Da es jetzt Rollfilme statt Planfilme gab, konnten mehr Fotos gemacht werden. Der Fotograf konnte so mehr Risiken eingehen und die künstlerische Freiheit von Fehlschlägen genießen.

Wenn es fast nichts mehr kostet zu scheitern, wird mehr probiert. Und je mehr probiert wird, desto größer sind die Chancen, dass Neues und Brauchbares entsteht. Man braucht heute nur noch Zeit, aber kein Kapital, um etwas zu publizieren. Massen können es sich leisten die Freiheit von Fehlschlägen zu genießen. Wer in dieser Umwelt Fehler vermeiden muss (z.B. weil er einen teuren Distributionsapparat unterhält), wird untergehen.

Einige wenige meiner Kollegen lehnen Gmail ab. Ich muss das hässliche und unpraktische Outlook benutzen, wenn ich ihnen Mails schicke. Und sie verlangen sogar, dass ich Mails von ihnen oder an sie nicht in meinem Gmail-Account speichere. Sie befürchten, dass Google Profile von ihnen anlegt und diese Profile missbraucht.

Für mich ist Gmail — ich verwende es mit der GTDInbox — eines der wichtigsten Arbeitsinstrumente. Ich kann praktisch unbegrenzt viel speichern (die interne Mailbox bei meinem Arbeitgeber ist immer wieder überfüllt), finde die Informationen wieder und und kann sie leicht organisieren. Der Komfort ist so gross, dass ich darüber hinwegsehen kann, dass Anzeigen für Liebe ab 30 oder mit der Aufforderung Folgen Sie Ihrer Berufung….Werden Sie Schamane! eingeblendet werden. Außerdem unterrichte ich Web Publishing und muss brauchbare webbasierte Tools kennenlernen — das geht nicht, ohne sie selbst intensiv zu benutzen. Wer Gmail nicht verwendet, wird Google Wave kaum benutzen können, und wer nicht versteht, was Google Wave bedeuten könnte, sollte nicht zu angehenden Journalisten über das Web sprechen.

Handle ich unverantwortlich, wenn ich Gmail benutze? Liefere ich vertrauliche Informationen einer Datenkrake aus? Ich glaube: Nein! Ich bin mir aber nicht ganz sicher, und ich bitte um Diskussion und Kritik — nicht zuletzt übrigens Kollegen, die das hausinterne Exchange-System (von dessen Sicherheit wiederum auch nicht alle überzeugt sind) für vertrauenswürdiger halten.

Ein paar Überlegungen dazu:

  1. Viele mögen diese erste Überlegung für naiv halten: Google hat Datenschutzbestimmungen. Wer Dienste von Google benutzt, erkennt diese Bestimmungen an, und Google verpflichtet sich dazu, sie einzuhalten. Diese Bestimmungen lassen, wenn ich sie richtig verstehe, nicht zu, dass Google Profile von erwähnten Personen, z.B. Adressaten, anlegt, und sie schließen definitiv aus, dass diese Profile zu kommerziellen Zwecken weitergegeben werden. Sollte ein Missbrauch vorkommen, kann man dagegen klagen. (Mir sind solche Klagen nicht bekannt.) Warum sollte sich Google dem Risiko solcher Klagen — und dem PR-GAU, den Verstöße gegen diese Regeln bedeuten würden — aussetzen? Gibt es Gründe, die Seriosität des Unternehmens Google anzuzweifeln?

  2. Email-Daten sind prinzipiell nicht sicher; sie lassen sich an vielen Stellen scannen und werden gescannt, z.B. um Spam zu bekämpfen. Will man ausschließen, dass Emails von Dritten gelesen werden, muss man Programme wie Pretty Good Privacy zur Verschlüsselung verwenden. Die Verwendung solcher Verschlüsselungen ist zusammen mit Gmail möglich (ich habe sie noch nicht probiert). Anders gesagt: Wer vor Gmail Angst hat, sollte keine unverschlüsselten Emails versenden.

  3. Es besteht sicher ein nicht geringes Risiko, dass Google personenbezogenen Daten an Regierungsstellen und z.B. amerikanische Geheimdienste weitergibt. Googles Datenschutzbestimmungen schließen das nicht aus. Allerdings ist auch nicht auszuschließen, dass andere Emails von Geheimdiensten verwendet werden. Ich würde über Gmail nicht unverschlüsselt Informationen austauschen, die für Geheimdienste (und ihre Klienten, z.B. möglicherweise US-Unternehmen, die Wirtschaftsspionage betreiben) interessant sein könnten — wobei fraglich ist, ob Gmail dabei angesichts einer Vielzahl anderer Überwachungstechniken das oder auch nur ein Hauptrisiko darstellen würde. In meinem beruflichen Umfeld an einer steirischen Fachhochschule habe ich mit Geheimdienst-relevanten Informationen noch nicht zu tun geabt.

  4. Wer Gmail nicht toleriert, darf prinzipiell keine Speicherung von Daten außerhalb eines geschlossenen Systems zulassen, also z.B. auch nicht andere Webmail-Anbieter oder Amazon EC2. Das wäre weltfremd und reaktionär, es würde wohl bedeuten, auf moderne Web- und Internettechnologie überhaupt zu verzichten. Gmail im Arbeitsleben verlangt wie viele andere Technologien — vom Firmenlaptop, den man mit nach Hause nimmt, bis zum privaten Telefon, über das man dienstliche Gespräche führt — dass man es verantwortungsvoll benutzt. Davon muss eine Firma bei ihren Mitarbeitern ausgehen — und ganz sicher eine Hochschule bei ihren Lehrern.

Mein persönliches — sicher nicht ganz begründbares — Gefühl ist: Die Furcht vor Gmail ist wie andere Formen der Anti-Google-Hysterie Teil der amorphen Angst vor weiterer Modernisierung, dem Internet überhaupt und obskuren Kräften wie dem Neoliberalismus. Sie trägt zur Sicherheit der Benutzer nicht nachweisbar bei und erschwert es, über die wirklichen Risiken von Internettechnologien zu diskutieren. Ich lasse mich aber gern korrigieren.

Immer wieder stellen Blogger in Listen zusammen, welche Kompetenzen Online-Journalisten und Online-Kommunikatoren heute haben müssen. Interessant finde ich unter anderem:

Ich arbeite mich gerade durch diese und weitere Listen hindurch, um genauer beschreiben zu können, welche Kompetenzen wir unseren Absolventen vermitteln sollten. Vor allem für die Studenten selbst ist es wichtig, dass wir genau sagen können, was wir ihnen beibringen wollen. Ich möchte präzisieren, was ich hier begonnen habe.

Die meisten dieser Listen sind — oft sehr brauchbare — ad-hoc-Zusammenstellungen. Eine Sonderrolle spielen die Ergebnisse des Convergence Journalism Skills Survey der Skills Group, die mit einer Reihe britischer Institutionen zusammen unternommen wurde. Der Ansatz ist sicher konservativer als bei den oben zusammengestellten Links (Besonderheiten sozialer Medien geraten nicht in den Blick); dafür sind die Thesen aber empirisch belegt.

Eine Zusammenfassung hat Paul Bradford in einem Video dokumentiert. Was vermissen Arbeitgeber bei Bewerbern um journalistische Jobs? Am wichtigsten sind ihnen nach wie vor klassische journalistische Fähigkeiten; vor allem bei folgenden Kompetenzen stellen sie ein skills gap fest:

  • Finding own stories 64%
  • Use of language 51%
  • Writing 48%
  • Media law 46%
  • Shorthand 43%
  • News gathering 38%

Mehr Kowhow bei der Produktion digitaler Medien wünschen sie sich vor allem auf diesen Gebieten:

  • Video skills — recording and editing 59%
  • Writing for search engine optimization 57%
  • Writing for multi-platforms — 24hr rolling news 56%
  • Prioritising ways to tell a story 53%
  • Assembling news bulletins and audio/video packages 53%
  • Using Freedom of Information Act 53%

Die core skills würde ich den kommunikativen Kompetenzen zuordnen, die new skills dem Produktionswissen. Wahrscheinlich würde eine Untersuchung hier in Mitteleuropa zu ähnlichen Ergebnissen führen, abgesehen wohl von shorthand und Using Freedom of Information Act.

Wir sind übrigens an unserem Studiengang gar nicht so weit von den Anforderungen entfernt, die sich aus der britischen Studie ergeben — wenn wir uns auch sicher noch mehr auf die zentralen Kompetenzen konzentrieren müssen. Und: Wir müssen unser Angebot noch mehr auf einen Markt einzustellen, der durch seine Fähigkeit zur Veränderung mitdefiniert wird.

Leider auf der Website der Süddeutschen nicht zu finden: Franziska Augsteins Bericht von der Frankfurter Gebutstagsfeier für Jürgen Habermas Der Eremit vom Starnberger See (20./21. 6. 2009, p. 15). Zitat:

Und dann sagte Habermas ein paar Sätze, die das Publikum bewegten: In jedem Seminar kann ein neues Gesicht auftauchen, ein Student, der einen unerwarteten Stein ins Wasser wirft. Das ist das Außerordentliche des universitären Lebens und Lernens. Er glaubt, dass es im Seminar nur so lange mit rechten Dingen zugeht, wie auch der Professor von seinen Studenten etwas lernen kann.

Ich kenne Leute, die akademische Titel führen und Gedanken wie diesen als Provokation empfinden. Für mich haben sie an Hochschulen nichts verloren. Habermas formuliert, was universitäres Lernen von noch so guten anderen Ausbildungen unterscheidet. Seine Sätze gelten nicht nur für die Universiät Frankfurt, sie begründen auch, warum eine FH wie unsere sich Hochschule oder University of Applied Sciences nennen kann.