Die Disziplin der Contentstrategie trägt einen kleinen Teil zu der großen Beschleunigung bei, welche die Bewohnbarkeit der Erde immer spürbarer gefährdet.1 2 Contentstrategie als Modernisierungsbewegung innerhalb der digitalen Kommunikation und des digitalen Designs ist angesichts sich verstärkender ökologisch-sozialer Risiken so wenig überlebensfähig wie die auf Wachstum ausgerichtete Wirtschaft als ganze. Wenn Erfahrungen der Krise, des Verlusts und der Resilienz die modernen Erzählungen von der Zukunft als optimierter Gegenwart ablösen, verlieren die gewohnten Strategien für digitale Inhalte ihre Basis. Die Alternative zu ihnen bilden Contentstrategien, die verantwortliches, regeneratives Handeln unterstützen. Sie sind auf Wiedernutzbarkeit ausgerichtet, minmalistisch und offen für unterschiedliche lokale Kontexte.

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Growth in GDP, Extraction and Pollution in the Global Economy (Athanassiadis, n.d.): Ausführliche Podcast-Folge mit Dominik Wiedenhofer, der seine Forschungen zu den Material Flows (er spricht von Industrieller Ökologie) vorstellt, im Zusammenhang mit dem Pariser Abkommen interpretiert und auf die Planetary Boundaries bezieht. Der Podcast geht ausführlich auf den von Wiedenhofer koordinierten Review-Artikel zum Absolute Decoupling (Wiedenhofer et al., 2020) ein. Ich habe Wiederhofers Namen zwar immer wieder gelesen, die Bedeutung seiner Arbeit wird mir aber erst jetzt klar. In seiner Publikationsliste finden sich eine ganze Reihe Arbeiten zum materiellen Fußabdruck von Städten und Gebäuden. Argumentativ finde ich sein Statement dazu wichtig, dass für die Dekarbonisierung absolute Ziele definiert werden müssen – darauf können wir uns z.B. bei beziehen.

Athanassiadis, A. (Director). (n.d.). Growth in GDP, Extraction and Pollution in the Global Economy (Podcast with Dr. Dominik Wiedenhofer) [mp3]. Retrieved December 3, 2022, from https://open.acast.com/public/streams/601c2c3e888747622bf934e6/episodes/6386031232015100119ed496.mp3
Wiedenhofer, D., Virág, D., Kalt, G., Plank, B., Streeck, J., Pichler, M., Mayer, A., Krausmann, F., Brockway, P., Schaffartzik, A., Fishman, T., Hausknost, D., Leon-Gruchalski, B., Sousa, T., Creutzig, F., & Haberl, H. (2020). A systematic review of the evidence on decoupling of GDP, resource use and GHG emissions, part I: bibliometric and conceptual mapping. Environmental Research Letters, 15(6), 063002. https://doi.org/10.1088/1748-9326/ab8429

Klar können wir. Was uns daran hindert, ist die Macht der incumbents. Sorry, noch ein Link: Three Decades of Climate Mitigation: Why Haven’t We Bent the Global Emissions Curve?

Ja und nein. Das war und ist verbunden mit destruktiver Extraktion von Rohstoffen, Kolonialismus, Zerstörung von Gemeineigentum. Ohne Definition von Grenzen, globale Gerechtigkeit und schnelle Reduktion des materiellen Konsums wird es nicht gehen.

Eine der treffendsten Formulierungen, um die Ziele der Degrowth-Bewegung auszudrücken, lautet Living well within limits oder Gutes Leben innerhalb von Grenzen1. In seinem Buch Grenzen reflektiert Giorgos Kallis darüber, wie diese Grenzen zu verstehen sind. Er erklärt, warum die Grenzen, innerhalb derer wir gut leben können, nicht Grenzen sind, die uns die Natur oder die Erde setzt. Wir sind ausschließlich selbst dafür verantwortlich, diese Grenzen zu ziehen und zu respektieren. Ein gutes Leben führen wir nicht trotz, sondern wegen ihnen. Weiterlesen