Am Montagabend fand die erste öffentliche Veranstaltung des neuen FH-Lehrgangs Nachhaltigkeitskommunikation und Klimajournalismus statt. Bei der Feier danach hat sich eine kleine Gruppe lange mit Torsten Schäfer unterhalten. Er hat viel über journalistische Projekte erzählt, die mit der Erforschung von Tieren und Biotopen zu tun haben. Auf dem Weg in Richtung Bahnhof nach der Feier hat Torsten dann auch Themen wie Deep ecology und Deep adaptation angesprochen.

Als ich allein war, ging mir der Satz „Es geht ums Leben!“ durch den Kopf. Continue reading

Bruno Latour verweist auf Twitter auf einige Texte zu James Lovelock, der am 26. Juli, seinem hundertunddritten Geburtstag, gestorben ist: einen Nachruf in der Libération von Latour selbst und Sébastien Dutreuil (2022), eine populärwissenschaftliche Darstellung von Sébastien Dutreuil (2022) und einen Essay, in dem Latour seine Lovelock-Interpretation unterhaltsam, unprätentiös und fast beiläufig in einem Bericht über seinen ersten Besuch bei Lovelock vorstellt (Latour, 2018). Es geht in diesen Texten um das, was Lovelocks Gaia-Hypothese von Ansätzen unterscheidet, die ihr ähneln und zum Teil von ihr ausgelöst wurden. Latour und Dutreuil entwickelten ihre Interpretationen im Dialog mit Tim Lenton. Ihr gemeinsames Verständnis Lovelocks stellen Latour, Dutreuil und Lenton in einem ausführlichen Aufsatz in der Anthropocene Review dar (Lenton et al., 2020).

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Cover von "The Ministry for the Future"
Cover von „The Ministry for the Future“

The Ministry of the Future (deutsch: Das Ministerium für die Zukunft) ist ein enzyklopädischer Roman, eher in der Tradition des Barockromans als der realistischen Erzählung des 19. Jahrhunderts. Der Roman beschreibt eine Utopie und den Weg zu dieser Utopie. Erzähler und Figuren skizzieren Elemente einer mit der Biosphäre ausgesöhnten Zivilisation und manche der politischen Schritte, die zu ihr führen. Der Erzähler erläutert sie mit vielen Begriffen—von der Half-Earth bis zum Fiat Money—die aus den Diskussionen unserer Gegenwart stammen. Indem er vor allem an gegenwärtiges, nicht an fiktives zukünftiges Wissen anschließt, macht er durchsichtig, dass die Verwirklichung der Utopie in diesem Roman ein Gedankenexperiment ist.

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Suzanne Simard
Suzanne Simard, Bildquelle: Wikimedia Commons

Ich habe gestern den letzten Wochenendpodcast der New York Times gehört, einer Reportage über die Forschungen Suzanne Simards über Wälder und Bäume. Der Podcast ist die Audioversion eines Artikels von Ferris Jabr (Twitter: (@ferrisjabr). Jabr, der gerade ein Buch über die Koevolution von Erde und Leben schreibt, berichtet über Simards Leben, über ihre Publikationen, über die Wirkung ihrer Arbeiten und die Kritik an ihnen. Sein Artikel ist gut belegt. Er ist ein Best Practice-Beispiel für Wissenschaftsjounalismus in der Zeit des ökologischen Zusammenbruchs—auch wenn die Zerstörung der Ökosysteme, von denen er berichtet, nicht sein Hauptthema ist.

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Einige der bekanntesten Vertreter der Erdsystemwissenschaft haben jetzt in The emergence and evolution of Earth System Science (Steffen et al. 2020) die Geschichte dieser, wie es in dem Artikel heisst, transdisziplinären Wissenschaft dargestellt. Der Artikel macht verständlich, in welchen wissenschaftlichen Zusammenhang Publikationen zu den planetaren Grenzen, zum Anthropozän und zu Kipp-Punkten und Kaskaden von Kipp-Punkten gehören.

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