Heute beginnt bei uns die Lehrveranstaltung Webbasiertes Arbeiten 2. Wir wollen dabei zum ersten Mal den Social Media Classroom verwenden, der im vergangenen Jahr zuerst für den Unterricht Howard Rheingolds entwickelt wurde. (Wir benutzen den Social Media Classroom bei demselben Jahrgang auch für eine Einführung in die Online-PR.) Dabei versuchen wir, in den Web-bezogenen Lehrveranstaltungen mit einem Team von Lehrenden zu arbeiten, das selbst Teil der learning community ist, die entstehen soll.

Wir wollen uns in diesem Semester auf sieben Themen konzentrieren; vorausgegangen ist eine Einführung in einige Aspekte des Webs, vor allem das Schreiben von HTML, im vergangenen Semester. Ich überlege gerade zum letzten Mal, ob die Auswahl der Themen für das Semester stimmt. Die Studenten werden zu jedem Thema ein Team bilden, das wichtige Inhalte der ganzen Gruppe präsentiert. Darauf soll sich dann die ganze Gruppe mit dem Thema beschäftigen, jede Studentin wird zu jedem Thema zweimal im Lauf des Semesters wenigstens einen Wiki- und einen Blogbeitrag verfassen, der die „knowledge base“ des Social Media Classrooms erweitert. Wichtig ist, dass in der ersten Phase der Arbeit (nach der ersten Präsentation des Themas) von der Gruppe Fragen formuliert werden, die dann nach Wichtigkeit bewertet werden. Im Lauf des Semesters sollen die wichtigsten dieser Fragen beantwortet werden. Die Studierenden können ihre Arbeitsergebnisse in Übungen diskutieren, und sie sollen ihren eigenen Lernfortschritt in Blogposts dokumentieren und reflektieren. Inhaltlich sind sie — abgesehen von der Auswahl der Rahmenthemen — frei; auch für einen großen Teil der Vermittlung sind sie im Sinne des Lernens durch Lehren selbst verantwortlich, wobei die Lehrenden die Teams unterstützen und ihr eigenes Wissen so umfassend wie möglich zur Verfügung stellen. (Das didaktische Konzept für diese Veranstaltung hat vor allem Anastasia Sfiri entwickelt, und ich bin gespannt, ob es funktioniert.)

Folgende Themen sollen behandelt werden:

  1. Browser und Browsererweiterungen (wichtige aktuelle Browser, auch auf mobilen Plattformen; Flash und Silverlight; Browser und Web-Applikationen)

  2. Newsfeeds und Aggregation (RSS und Atom, Erweiterungen, Mashups/aggregierte Feeds aus verschiedenen Quellen, Life Streams)

  3. Wikis und kollaboratives Arbeiten im Web (Zweck von Wikis, Wiki-Markup, Strukturierte Information in Wikis)

  4. Mindmaps und Note Taking (Basics, Open Source-Tools, Mindmaps als Präsentationsmittel, Organisation von Schreibprozessen mit Notiz-Tools, Online-Bibliographieren)

  5. Cascading Stylesheets (Grundlagen, Design von HTML-Fragmenten, Layouts mit CSS)

  6. Präsentationen im Web (Publikation von Präsentationen im Web, Tools zum Erstellen von Präsentationen im Web, webbasierte Präsentationsformate wie S5)

  7. Suchmaschinen (Syntax, spezialisierte Suchmaschinen, Echtzeit-Suche, Suchstrategien)

Ich hoffe, dass diese Auswahl die wichtigsten praktischen Arbeitsmittel für den textorientierten Web Worker umfasst (einiges, z.B. Blogging, Microblogging, Social Bookmarking, HTML-Authoring mit Markdown, wurde schon im ersten Semester behandelt). Gibt es Alternativvorschläge, Ergänzungen oder Modifizierungen? Ich wäre für eine Diskussion sehr dankbar, und hoffe da natürlich auch auf die Studenten. Zwei große Lücken sehe ich jetzt schon: Einerseits das Verhaltenslayer von Webdokumenten, also alles, was mit JavaScript und Ajax zusammenhängt, und andererseits Editoren. JavaScript und Co. muss ich wohl im folgenden Semester unterbringen; auf Editoren kann ich vielleicht im Lauf der Arbeit und bei der Betreuung der einzelnen Teams eingehen.

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