Ich habe mir heute The Exhausted of the Earth als Ebook (Chaudhary 2024) gekauft. Ein Interview mit Ajay Chaudhary im Guardian (Goodfellow 2024) und eine Podcast mit ihm (Introcaso 2024) haben mich überzeugt. In den Statements am Beginn schreibt Julia Steinberger, was ich – nach Interview und Podcast – erwarte:

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Durch ein Interview mit Jonathan Franzen (Franzen 2023) bin ich auf Dale Jamieson und sein Buch Reason in a Dark Time (Jamieson 2014) gestoßen.

Cover von: Jamieson, Reason in a Dark Time
Cover von: Jamieson, Reason in a Dark Time

Der Untertitel des Buchs ist: Why the Struggle Against Climate Change Failed—and What It Means for Our Future.

Fasziniert habe ich bisher den Beginn und die beiden Schlusskapitel gelesen. Als eine Art Zwischenergebnis und Voraussetzung für die weitere Lektüre versuche ich zu formulieren, was seine Position ausmacht—wobei ich die Kapitel, in denen er die Klimapolitik bis 2014 (das Erscheinungsjahr des Buchs) analysiert, noch nicht gelesen habe. Es hängt mit Jamiesons analytischer Methode zusammen, dass sich seine Position nicht in wenigen Sätzen zusammenfassen lässt.

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Climate science is entering a new phase. It’s the end of the beginning and it’s time to prepare,

schreibt Ruth Mottram in einem Blogpost (Mottram, 2023), in dem sie auf eine ganze Reihe der aktuellen Nachrichten zum Klimanotstand verweist – vom Rekordtief des antarktischen Meereises bis zur Berufung von Jim Skea als Chef des IPCC. Diese neue Phase ist – auch in Ruth Mottrams eigener Arbeit – die Phase der Adaption mit allen ihren wirtschaftlichen uns sozialen Implikationen, nicht zuletzt wegen der in einzelnen Ländern und international extrem ungleichen Verteilung von Reichtum und Risiken.

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In den vergangenen Tagen habe ich einen Aufsatz von Giorgos Kallis über Joan Martínez-Alier, Degrowth und die Barcelona-Schule gelesen (Kallis, 2023) sowie angeregt dadurch Passagen von Joan Martínez-Alier selbst (2022; 1990). Degrowth und zentrale Ideen von Kallis und Martínez-Alier sind mir nicht neu. Ich verstehe diese Konzepte jetzt aber anders und hoffentlich etwas besser. Mir wird klarer, was das Besonderer der „Barcelona-Konzeption“ von Degrowth ist, und worin sie sich von anderen Antworten auf die Klimakrise und die damit verbundenen Krisen unterscheidet. Continue reading

„Lefebvres Intervention war folgenreich in einer Disziplin, die sich offenbar ganz aus der Debatte um die Modeme verabschiedet hatte: die Geographie. Es war der britische Marxist und Geograph David Harvey, der die Brücke von der Gesellschaftstheorie zur Geographie, von der Kritik des Kapitalverhältnisses zur Analyse der geographischen Räume schlug. Indem Harvey der klassischen Geographie eine gute Dosis Marx verpaßte, formulierte er alle Themen, um die die Geographie einen großen Bogen zu machen pflegte, um: die Fragen der Bodenrente und der Landnutzung, die Fragen des fixen und variablen Kapitals, die Formen der gebauten Umwelt, der Ansiedlung von Industrie und des Verlaufs von Transportwegen, die Evolution der städtischen Lebensformen und der Urbanisierung, die Ausbreitung von Modernisierungprozessen, die funktionalen Hierarchien von Siedlungen, das ganze Mosaik ungleicher regionaler Entwicklung des Wohlstands der Nationen, die Formung und Umgestaltung von Landschaften, die Herausbildung von Zentren und Peripherien, die Spannung von Globalem und Lokalem – alles dies war mit einem Male Sache einer erneuerten, »kritischen« Geographie geworden.“ (Schlögel, 2017, p. 65f.)

Das sind die Themen der off_gallery graz, und das sind auch meine Themen in der Klimabewegung. Auf Harvey und den spatial turn bin ich erst vor ein paar Wochen gestoßen – auf der Suche nach Möglichkeiten, ökologische Krisen und Gesellschaftsanalyse miteinander zu verbinden. In Schlögels Buch finde ich jetzt formuliert, was ich nur vage vermutet hatte.

Schlögel, K. (2017). Im Raume lesen wir die Zeit: Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik (4. Aufl). Hanser.

Alle in der Klimabewegung suchen nach Wegen, das fossile System so schnell los zu werden, dass eine völlig unbeherrschbare globale Katastrophe noch verhindert werden kann. Auf eine wichtige Stimme in dieser Diskussion, Robert Costanza, bin ich gestern im Circular Metabolism Podcast gestoßen (Athanassiadis, n.d.). Costanza überträgt die Kritik am linearen Denken, die für den Ansatz der Erdsystemwissenschaften und der ökologischen Ökonomie charakteristisch ist, darauf, wie wir Transfomationsprozesse konzipieren.

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