Früher gab es die normale Welt, dann wurde das Internet erfunden. Das Internet war eine Welt neben der normalen Welt, in die man sich sogar verkriechen konnte. In das Internet gelangte man über viereckige elektrische Geräte mit großen Bildschirmen, die Computer.
Heute habe ich an der FH Wien Erstsemester des Journalismus-Studiengangs in das Verwenden von Newsfeeds eingeführt. Unten, leicht überarbeitet, Notizen, die ich mir vorher gemacht habe, um die Unterrichtsziele zu beschreiben. Mit Newsfeeds umgehen zu können ist für mich ein Teil der Kompetenzen im Informationsmanagement, die zusammen mit Fähigkeiten in der Herstellung von Medien und im Identitäts- und Netzwerkmanagement Web Literacy bilden.
Gestern startete das Contents Magazine. Ich habe auf die erste Aufgabe gewartet, seit Erin Kissane sie vor einiger Zeit angekündigt hat. Contents ist ein Magazin für Content-Strategie oder besser, wie es der Untertitel nennt, am Schnittpunkt von Content-Strategie, Online-Publishing und redaktioneller Arbeit im neuen Stil.
Ich habe mich heute den ganzen Tag mit Studien beschäftigt, die meine Kollegen im WLL über die Webkommunikation steirischer Unternehmen schreiben. Ich komme immer mehr zu der Ansicht, dass man Content-Strategie als Antwort auf die Probleme verstehen kann, die Unternehmen und Organisationen im Web haben. Was eine Protagonistin der Content-Strategie, Erin Kissane, mit diesem Ausdruck meint, habe ich hier zusammengefasst. Hier Thesen zur Bedeutung der Content-Strategie für Unternehmen:
Wir waren nur zu fünft beim 29. Grazer Webmontag gestern. Ein paar Teilnehmer mehr hätte unsere Diskussion vertragen, aber interessant war sie. Dabei haben wir uns, ohne einen Bruch zu merken, von sehr technischen Themen zu sozialen und politischen bewegt. Aber die Trennung von Technik und Gesellschaft ist vielleicht selbst nur eine Illusion aus der alten Welt.
Eine Online-Journalistin hat mich neulich gefragt, ob ich Studien zur Wirkung von Bildern auf News-Sites kenne. Ich kannte keine. Inzwischen habe ich etwas recherchiert. Bisher bin ich aber noch nicht fündig geworden. Es gibt viel zum Bildjournalismus, auch im Netz, und es gibt unendlich viel zum Onlinejournalismus als solchem (wobei mir der Ausdruck Onlinejournalismus antiquiert vorkommt—als könne es einen Offlinejournalismus geben). Aber für die Kombination von Bild und Text im Journalismus scheint sich kaum jemand zu interessieren. Dabei kommen doch in der Regel beide Medien zusammen vor.
Ich bitte um Entschuldigung dafür, dass ich hier eine Binsenweisheit notiere: Interaktive Kommunikation lernt man nur interaktiv. Ich wundere mich nicht nur darüber, dass mir diese Selbstverständlichkeit nie bewusst geworden ist. Ich stelle auch fest, dass ich selbst viel zu oft versucht habe und versuche, interaktive Medien in einer nicht interaktiven Weise zu unterrichten.
Filmauschnitt aus der Internet Movie Database
Dieses Post wirkt vielleicht in einem Blog über soziale Medien deplaziert, weil es einen Kinofilm behandelt. Von einem Film wie dem letzten von Werner Herzog kann man aber auch für das Erzählen in anderen Medien einiges lernen, und 3D-Technologien, wie er sie benutzt, werden wir vielleicht schon bald täglich beim Websurfen verwenden.
Exzellentes und glänzend geschriebenes Post von Maciej Ceglowski, dem Entwickler von Pinboard, über das Konzept des sozialen Graphen: The Social Graph is Neither. Ein Social Graph sei weder ein Graph noch sozial. Websites, die auf diesem Konzept aufbauen, vor allem Facebook und Google+, würden in ein paar Jahren auf uns so veraltet wirken, wie das AOL der 90er Jahre.
Ich möchte kurz auf die Antrittsvorlesung von Richard Rogers hinweisen, der an der Universität Amsterdam den Lehrstuhl für New Media & Digital Culture innehat. Ich habe den Text von 2009 (The End of the Virtual – Digital Methods) erst jetzt gelesen; Latour verweist in Eine neue Soziologie für eine neue Gesellschaft darauf.