Ich würde gerne länger über dieses Buch schreiben, aber ich schaffe heute nur einen kurzen Hinweis:
In Grouped: How small groups of friends are the key to influence on the social web gibt Paul Adams einen Überblick über sozialwissenschaftliche Forschungen, die erklären, wie soziale Netzwerke funktionieren. Adams‘ Buch ist eine populärwissenschaftliche Synthese sehr vieler Studien, und man wünscht sich die Zeit, um allen Hinweisen in den Anmerkungen nachgehen zu können.

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Wenn ich es richtig sehe, gibt es noch nicht viele ethnomethodologische Untersuchungen zu Hypertexten und zur Webkommunikation überhaupt. Einen Aufsatz, der sich direkt mit dem Schreiben von HTML beschäftigt, hat Paul ten Have 1999 geschrieben: Structuring writing for reading: hypertext and the reading body. Ich halte diesen Aufsatz für einen Ausgangspunkt für die ethnomethodologische Untersuchung von Web Literacy. Ich möchte in diesem Post nur auf ein Konzept ten Haves hinweisen: explication device. Ten Have sieht Hypertext nicht als etwas völlig Neues im Vergleich zu herkömmlichen geschriebenen Texten. Das Verfassen und das Lesen von Hypertext macht für ihn vielmehr Praktiken beobachtbar und beschreibbar, die auch ohne HTML schon zum Schreiben und Lesen gehörten. 

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Ich habe mich gestern am #TwitterBlackout beteiligt. Ich weiß, dass das eine naive Reaktion auf Twitters neue Policy ist, Tweets in bestimmten Fällen länderweise zu blockieren. Ich habe bei dem Boykott nicht mitgemacht, weil ich von Twitter enttäuscht war, sondern weil Twitters Ankündigung uns allen vorführt, wie abhängig wir von Twitter und damit von einer zentralisierten Infrastruktur sind.

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220px-Walter-ongIch habe Walter Ongs Orality and Literacy: The Technologizing of the Word1 vor allem gelesen, weil mich interessiert, was das Besondere an der Schriftlichkeit im Web ist. Ong schreibt in diesem Buch zwar nicht direkt über das Web—es ist Anfang der 80er Jahre erschienen. Aber er beschäftigt sich gründlich und historisch damit, was Schriftlichkeit ist. Dabei formuliert er Thesen, deren Übertragbarkeit auf das Web man untersuchen kann.
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Ich habe bis zum letzten Tag damit gezögert, mich an der 
#blokult11-Blogparade zu beteiligen, zu der mich Henrik Wietheger eingeladen hat. Nicht nur, weil ich Blogparaden als Kollektivveranstaltungen nicht besonders mag. Vor allem, weil »Kultur« für mich ein Haupt- und Staatswort ist, mit dem so viele Vorstellungen, so viel Kultur verbunden ist, dass sich dazu kaum etwas sagen lässt, das man nicht schon immer wieder gehört hat.

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Als gestern bekannt wurde, dass die irische Datenschutzbehörde Facebook dazu gebracht hat, seine Privacy-Bestimmungen zu ändern, wurde nur Jubel laut. Hier in Österreich wurde ein Erfolg der Gruppe Europe vs. Facebook gefeiert; in den Berichten des Guardian oder des Spiegels nimmt sich der Anteil der Studenten um Max Schrems etwas bescheidener aus.

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