Die Ausgangssituation für die Klimabewegung hat sich so grundlegend verändert, dass der Ausdruck „Klimabewegung“ anachronistisch geworden ist. Die Trump-Regierung arbeitet an und in einem Bündnis mit den arabischen Petrostaaten und mit Russland. Wie erleben wie in einem dystopischen Film, wie mafiöse Milliardärs-Oligarchien die geopolitische Dominanz anstreben. Eines ihrer wichtigsten Ziele ist es, die lebenserhaltenden Systeme des Planeten unbehindert zerstören zu können. Das ist der Hintergrund der sogenannten Friendensgespräche zum Gaza- und zum Ukraine-Krieg.

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Ich habe mir gestern Johannes Hanos Doku über Trump und Musk (Hano, 2025) angesehen und auch den vollständigen Standard-Podcast mit Hano angehört (Retschitzegger, 2024; auf die Kurzversion hatte ich schon hingewiesen). Hanos Recherchen zufolge ist es so gut wie sicher, dass Trump über Jahrzehnte vom KGB und seinen Nachfolgeorganisationen „kultiviert“ wurde, dass das Umfeld amerikanischer Tech-Oligarchen mit Agenten durchsetzt wurde und dass es mehrere Gespräche zwischen Musk und Putin gab (was beide abstreiten). Hanos Hauptaussage ist, dass Trump, die Tech-Bros und die russische Führung Verbündete in einem konsequenten Kampf gegen die westliche Demokratie sind, dem sich nur noch ein vereintes Europa wirksam entgegenstellen könnte.

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Langer Essay von Naomi Klein und Astra Taylor über die verschiedenen Spielarten des Endzeit-Faschismus in der Trump-Umgebung (Klein & Taylor, 2025). Gemeinsam sind diesen Strömungen die Gewissheit, dass die Menschheit sich in einer apokalyptischen Situation befindet, und die Entschlossenheit, nur einen mehr oder weniger kleinen Teil der Menschheit auf Kosten des übrigen Teils zu retten. Hauptvertreter sind Tech-Milliardäre, deren Geschäfte erheblich dazu beitragen, dass das Überleben von immer mehr Menschen gefährdet ist.

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There were no accepted criteria of fascism, nor did it possess conventional tenets. Yet one significant feature of all its organized forms was the abruptness with which they appeared and faded out again, only to burst forth with violence after an indefinite period of latency. All this fits into the picture of a social force that waxed and waned according to the objective situation.

What we termed, for short, “fascist situation” was no other than the typical occasion of easy and complete fascist victories. All at once, the tremendous industrial and political organizations of labor and of other devoted upholders of constitutional freedom would melt away, and minute fascist forces would brush aside what seemed until then the overwhelming strength of democratic governments, parties, trade unions. […]

To imagine that it was the strength of the movement which created situations such as these, and not to see that it was the situation that gave birth in this case to the movement, is to miss the outstanding lesson of the last decades.

Fascism, like socialism, was rooted in a market society that refused to function. (Polanyi, 2001, p. 239)

Habe gerade versucht, bei Karl Polanyi ein Zitat zu finden, das zur aktuellen Situation passt. Anlass: Ein Interview im Deutschlandfunk mit einer „Wirtschaftsweisen“, die zwar von den „Gebeutelten“ der Globalisierung spricht, aber die historische Situation nicht benennt und die Parallelen zur Situation vor 100 Jahren absichtlich oder unabsichtlich ignoriert (Malmendier, 2025).

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Notizen zu Texten von Quinn Slobodian und Bruno Latour

Saudi-Arabien als Vorbild

Durch einen Essay bin ich auf Quinn Slobodian aufmerksam geworden. In Does Trump Want America to Look More Like Saudi Arabia? (2025) stellt er dar, wie sehr Donald Trump Saudi-Arabien verehrt und wie eng Trumps Beziehungen dorthin sind. Slobodians These, die ich zuerst als nur ironisch missverstanden habe, ist: Wenn man ein Vorbild dafür sucht, wie Trump die USA umgestalten will, ist Saudi-Arabien wichtiger als die Faschismen der 20er und 30er Jahre. Die fossilen Größenphantasien Trumps (Slobodian nennt es nicht so; sein Fokus ist hier nicht die Klimaproblematik) gleichen denen des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman.

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